Neuanfang
Rasierwassers hinter sich, das er seit Jahren nicht mehr aufgelegt hatte. Heute würde er ein anderes Lächeln und Glück finden. Er würde einkaufen und Spaß haben und es genießen, den Tag mit einer Frau zu verbringen, auf die er sich jetzt schon freute – Elaine Denning.
Seine Freundin.
* * *
Irgendjemand hämmerte an ihre Tür, aber Bailey Flanigan bekam ihre Augen einfach nicht auf.
„Bailey … steh auf. Komm schon!“ Die Stimme gehörte Connor.
„Bitte …“ Sie gähnte und drehte sich wieder um. „Lass mich schlafen.“
Sie war gestern Abend, an Thanksgiving, sehr lange aufgeblieben. Sie war die Lieder für die Aufführungen des christlichen Kindertheaters mit Connor durchgegangen und hatte sich per SMS lange mit Tim Reed unterhalten. Es war drei Uhr morgens gewesen, als sie schließlich das Licht ausgemacht hatte und endlich eingeschlafen war.
Die Tür öffnete sich und Connor streckte den Kopf herein. „Bryan Smythe ist hier. Wirklich, Bailey. Du musst dir das unbedingt ansehen!“
Bryan Smythe? Bailey setzte sich auf. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis ihr Körper reagierte. Sie sprang aus dem Bett und rannte in ihr Bad. „Was um alles in der Welt?“ Sie warf ihrem Bruder über die Schulter einen Blick zu. „Warum?“
Connor grinste. „Das musst du mit eigenen Augen sehen.“
„Ugh. So, wie ich aussehe, kann ich unmöglich runtergehen.“ Sie fuhr mit den Fingern durch ihre Haare und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Der Spiegel sagte ihr, dass sie immer noch halb verschlafen aussah. Über ihre rechte Wange zogen sich Abdrücke ihres Kissens.
„Das ist egal.“ Connors Stimme klang fast panisch. „Er wartet auf dich. Komm schon!“
Nachdem Connor das Zimmer verlassen hatte, riss Bailey ihren Kleiderschrank auf, während immer noch Wasser von ihrem Gesicht tropfte. Sie zerrte sich das T-Shirt und die Leggins herunter, in denen sie geschlafen hatte, zog sich hastig ein Sweatshirt über und stieg in die erstbeste Jeans, die sie finden konnte. Seitdem sie mit Tanner Williams Schluss gemacht hatte, schwankte ihr Beziehungsleben zwischen allen Extremen. Tanner hatte sich inzwischen mit einem älteren Mädchen getroffen, das dafür bekannt war, dass sie mit all ihren Freunden ins Bett ging. Bailey und Tanner sahen sich kaum noch an, wenn sie sich in der Schule begegneten, und es gab viele Tage, an denen Bailey nach Hause kam, ohne einen Anruf oder eine SMS von einem Jungen bekommen zu haben.
An solchen Tagen klopfte Cody Coleman, der Footballspieler aus der Abschlussklasse, der gerade bei ihnen wohnte, ihr gönnerhaft auf die Schulter und sah sie an wie ein kleines Kind. „Keine Sorge, Bailey. Eines Tages werden sie Schlange stehen.“
Ihr Interesse an Cody hatte sich erheblich abgekühlt, seitdem er bei ihnen eingezogen war. Er traf sich alle paar Wochen mit einem anderen Mädchen und behandelte Bailey, als sei sie dreizehn und nicht sechzehn. Manchmal konnte sie kaum das nächste Jahr erwarten, wenn er irgendwo zum College gehen würde und sie ihn endlich los wären.
Bailey band ihre Haare hastig zu einem Pferdeschwanz zusammen und eilte zu ihrer Schlafzimmertür hinaus. Die SMS von Tim vom vergangenen Tag ging ihr nicht aus dem Kopf. Denkst du jemals über die Zukunft nach, Bailey? … Wie sich die Dinge entwickeln werden? Sie hatte ihre Antworten kurz gehalten. Tim Reed war nur selten in einer solch philosophischen Stimmung und sie wollte wissen, was er sich dabei dachte. Ein paar SMS später hatte er geschrieben: Lass uns morgen in den Park gehen. Wir müssen uns mal wieder in Ruhe unterhalten.
Und was war das jetzt mit Bryan? Bailey bog um die Ecke und rannte den Flur entlang. Sicherlich, vor ein paar Monaten war er offenbar an ihr interessiert gewesen. Aber dann war er für einige Zeit von der Bildfläche verschwunden gewesen. Die Gerüchteküche im Kindertheater behauptete, dass er sich mit einem Mädchen von seiner Highschool traf. Warum also war er heute Morgen hier?
Sie erreichte die Eingangshalle und dort, direkt vor der Haustür, stand Bryan. Er hielt einen riesigen Rosenstrauß in den Armen – rot und gelb und weiß. Eine kleine Karte steckte in der Mitte der Blumen.
Bailey schnappte nach Luft und blickte von den Blumen zu Bryan. „Was … was ist denn hier los?“
Er zuckte die Schultern. „Ich hatte endlich mal einen Morgen lang Zeit für mich allein.“ Er trat einen Schritt auf sie zu und hielt ihr die Blumen hin. Als er ihr den Strauß
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