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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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während Jack sich hinters Steuer setzte und in Richtung Valley Hospital losfuhr.
    Mel hielt das Stethoskop bereit und ließ die Blutdruckmanschette um Annes Oberarm. Alle paar Minuten überprüfte sie ihren Blutdruck und den Herzschlag des Kindes. Sie hatten schon beinahe die Hälfte der Strecke hinter sich, als sie sich nach vorne beugte und dankbar eine Hand auf Jacks Schulter legte. Automatisch legte er seine Hand über ihre. „Du warst noch wach“, sagte sie leise.
    „Für den Fall, dass du irgendetwas brauchen würdest“, antwortete er.
    Sanft drückte sie seine Schulter, aber am liebsten hätte sie die Arme um ihn geschlungen. Sie war ihm so dankbar für die Art, wie er sie bei ihrer Arbeit unterstützte.
    Als sie beim Krankenhaus ankamen, fuhren sie sofort zur Notaufnahme, und als sie drinnen waren, reichte Mel Jack ihren Mantel. „Du solltest den Hummer lieber wegfahren. Jeremy und ich bringen Anne nach oben zur Geburtsstation. John erwartet uns dort schon. Ich bitte dich nicht gerne, aber …“
    „Natürlich warte ich hier unten. Mach dir um mich keine Sorgen.“
    „Darf ich mit dabei sein?“, fragte Jeremy, als sie im Fahrstuhl waren.
    „Das liegt bei Dr. Stone“, antwortete sie. „Wenn ich zu entscheiden hätte, würde ich kein Problem sehen.“
    Mel schob die Trage durch die Schwingtür und war erleichtert, als sie John am Waschbecken stehen sah, wo er gerade die chirurgische Handwäsche abschloss. Mit erhobenen Händen drehte er sich zu ihr um und nickte ihr lächelnd zu. „Im Kreißsaal Nummer zwei ist alles vorbereitet, Mel. Die Anästhesistin ist bereits da.“
    Am Waschbecken neben ihm stand eine Schwester in OP-Kleidung, die Maske um den Hals gebunden, und trat mit dem Fuß auf das Pedal des Wasserhahns. Mit einem sarkastischen Zug um den Mund sah sie Mel an. „Wieder mal so eine verpfuschte Hausgeburt?“
    Mel fiel die Kinnlade herunter, und sie stand mit aufgerissenen Augen da, als hätte man sie geohrfeigt. John wirbelte zu der Schwester herum und funkelte sie wütend an. Dann wandte er sich wieder an Mel. „Machst du dich bitte fertig für die Operation, Mel?“
    „Ich assistiere Ihnen doch, Dr. Stone“, sagte die Schwester hinter seinem Rücken.
    „Danke, Juliette, aber ich bevorzuge jemanden, der professioneller arbeitet. Sie und ich werden uns später unterhalten.“ Und an Mel gewandt: „Du hast weniger als fünfzehn Minuten Zeit.“
    „Alles klar. Jeremy möchte dabei sein“, antwortete sie.
    „Selbstverständlich. Juliette, bringen Sie dem Vater OP-Kleidung. Mel, du wirst im Umkleideraum etwas finden. Beeil dich.“
    Mel schob die Trage zum Kreißsaal Nummer zwei, wo die diensthabende Schwester die Trage übernahm. Im Umkleideraum legte sie Operationskleidung an und traf kurz darauf Jeremy am Waschbecken. „Sie müssen Ihre Hände steril waschen, dann hat der Arzt bestimmt nichts dagegen, wenn Sie Ihren Sohn nach der Geburt halten wollen. Machen Sie es einfach so“, sagte sie und zeigte ihm die Reinigungstechnik. „Ich kann es nicht versprechen, also bitte nicht schmollen. Und Sie müssen sich zu Anne ans Kopfende stellen.“
    „Haben Sie das schon einmal gemacht?“, fragte er sie. „Bei einem Kaiserschnitt assistiert?“
    „Schon oft.“
    „Mel … Es war doch nicht verpfuscht, oder?“
    „Natürlich nicht. Was Anne passiert ist, ist absolut nichts Ungewöhnliches. Sie waren dabei, Jeremy. Haben Sie etwas bemerkt, das Sie beunruhigt hat? Ich bin mir sicher, Sie hätten etwas dazu gesagt oder zumindest doch die eine oder andere Frage gestellt.“ Sie lächelte ihn an. „Sie werden einen dickköpfigen kleinen Jungen erziehen müssen. Zum Glück haben wir einen sehr guten Chirurgen hier.“
    Als sie den Operationssaal betraten, hatte Anne bereits ihre Spinalanästhesie erhalten und fühlte sich schon viel wohler. John war bereit anzufangen, und Mel nahm ihren Platz neben ihm ein. Ihre Instrumente lagen auf dem OP-Beistell-tisch bereit.
    „Skalpell“, sagte er.
    Sie legte es ihm in die Hand. „Danke für das, was du vorhin getan hast“, sagte sie.
    „Sie ist eine gute Schwester, aber ich hätte sie nie für neidisch gehalten. Ich entschuldige mich für sie. Wir können jetzt eröffnen.“ Er lachte leise. „Du arbeitest wirklich gut, Mel. Ich würde dir die Entbindung meiner Frau jederzeit überlassen.“
    Die Rückfahrt nach Virgin River verlief nicht gerade schweigsam. Jeremy war die reinste Quasselstrippe. Mehrmahls schilderte er Jack die Operation in

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