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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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einer Frau eine Ohrfeige eingefangen hatte. Deutlicher konnte er kaum werden. „Meine Güte! Entschuldigen Sie mich einen Moment, ich bin gleich wieder da. Ich brauche etwas zu trinken.“
    Er hielt sie am Arm fest und sagte: „Lassen Sie mich …“
    Mit einem Ruck schüttelte sie ihn ab – immer noch lächelnd. „Nein, nein. Warten Sie hier.“ Und so schnell wie möglich machte sie sich davon. Auf dem Weg zur Theke blieb sie kurz bei Doug und Sue Carpenter stehen, um sie zu begrüßen. Sie waren häufig zu Gast in Jacks Bar. Schließlich lernte sie auch noch die Fishburns Senior kennen, Pollys Schwiegereltern. Als sie schließlich am Tresen angelangt war und direkt vor Jacks Nase auf einen Hocker kletterte und ihren Teller absetzte, nahm er sie zuerst gar nicht wahr. Finsteren Blickes beobachtete er den überfüllten Gastraum.
    Schließlich sah er sie an. „Könnte ich ein Bier bekommen?“, bat sie ihn.
    „Natürlich.“
    „Sie sehen nicht besonders glücklich aus“, stellte sie fest.
    Seine Züge entspannten sich. „Ich passe nur auf, was geschieht“, sagte er. „Amüsieren Sie sich gut?“
    „Hmm.“ Sie nickte und trank einen Schluck. „Haben Sie das Essen probiert? Es ist fast so lecker wie das von Preacher. Diese Frauen vom Land können wirklich gut kochen!“
    „Deshalb sind sie auch alle – wie soll ich sagen – so robust?“
    Sie lachte ihm zu und stellte ihr Bier einen Moment beiseite, um noch einen Happen von ihrem Teller zu essen. „Ein Grund mehr für mich, um ganz schnell wieder zurück in die Zivilisation zu kommen.“
    Sie blieb noch ein Weilchen sitzen, und dann stand er auch schon wieder neben ihr. Nick. „Ich habe gewartet“, sagte er.
    „Oh Nick. Es tut mir leid, aber ich muss mich unter die Leute mischen. Ich bin neu hier, das wissen Sie doch.“ Und schon war sie mit dem Bier in der Hand vom Barhocker gerutscht und ließ ihren Teller stehen.
    Als Nick Anstalten machte, ihr zu folgen, wurde sein Handgelenk auf die Theke gedrückt und dort festgehalten. Mit finsterem Blick sah Jack ihm in die Augen. „Deine Frau wartet dort drüben auf dich.“
    „Sei kein Spielverderber, Jack“, meinte Nick lachend.
    „Es wäre besser, du benimmst dich“, warnte Jack ihn.
    Nick lachte herzlich. „Also wirklich, Jack. Du kannst doch nicht alle hübschen Mädchen für dich allein haben. Ich meine, komm schon, Mann! Alle unsere Frauen sind scharf auf dich. Gönn einem doch auch mal was.“ Und weg war er.
    Jack blieb hinter der Theke und ließ ihn nicht aus den Augen. Er schaffte es, die Drinks zu servieren und sie aufzuschreiben, ohne vom Gastraum wegzusehen. Nick lief Mel offensichtlich hinterher wie ein verliebtes Hündchen, das sich immer so nahe wie möglich an sie heranschlich. Aber Mel war schneller. Sie ging zu den Tischen auf der anderen Seite, setzte sich, um mit den Leuten zu sprechen, achtete darauf, dass andere Männer zwischen ihr und Nick standen, bahnte sich den Weg durch den Raum, als hätte sie jemanden entdeckt, den sie unbedingt antreffen wollte, und ließ Nick immer wieder unbeachtet hinter sich. Preacher, der mit Jack hinter der Bar stand, sagte irgendwann: „Soll ich ihm noch einen kleinen Rat geben, bevor er sich die Nase bricht?“
    „Nein“, widersprach Jack resolut und dachte insgeheim, dass es sich sehr gut anfühlen müsste, ihm die Nase zu brechen. Sollte Nick nur im Geringsten Hand an Mel anlegen, so würde ihm das schlecht bekommen.
    „Ist mir auch recht“, meinte Preacher. „Ich habe lange keinen guten Bar-Fight mehr gesehen.“
    Und da Jack den ganzen Raum im Blick hatte, sah er auch, wie Connies kleine Nichte zum Buffet schlenderte, einen Finger erst in die Kuchenglasur, dann in den Mund steckte und ihn äußerst langsam wieder herauszog, während sie über die Schulter zu Rick hinsah – und wie Rick, sein Junge, wie erstarrt an dem Tisch stehen blieb, von dem er gerade die Gläser abräumte. Jack beobachtete, wie er sie ansah; wie Ricky einen Augenblick lang fast zitterte, wie er den Mund leicht öffnete und sie mit weit aufgerissenen Augen in sich aufnahm – diese langen Beine und vollen Brüste. Oh Junge, dachte Jack.
    Irgendwer hatte die Kerzen auf dem Kuchen angezündet, und alle erhoben sich von ihren Tischen oder eilten aus den vier Ecken des Raumes herbei und scharten sich um Joy, sangen und sahen zu, wie sie mit aller Kraft versuchte, dreiundfünfzig Kerzen auszupusten.
    Mel stand weiter hinten in der Menge. Jack konnte ihren Rücken

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