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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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noch immer an den Armen und zögerte, sie gehen zu lassen.
    „Gute Nacht, Jack. Und vielen Dank für alles. Trotz der Sache mit Nick war es ein schöner Abend.“
    „Das freut mich zu hören“, sagte er und ließ sie los.
    Sie drehte sich um und ging den Rest des Weges mit gesenktem Kopf allein weiter.
    Er blieb auf der Straße stehen, bis sie im Haus verschwunden war, und ging dann zur Bar zurück. Unterwegs sah er, dass Ricks Truck direkt vor Connies Haus geparkt war. Also wirklich – der Junge verlor keine Zeit. Ricky hatte weder eine Mom noch einen Dad, und seiner Großmutter ging es gesundheitlich nicht gut. Jack kümmerte sich nun schon eine ganze Weile um ihn, und er wusste, dass dieser Tag irgendwann einmal kommen musste. Jetzt war es höchste Zeit für das Gespräch. Aber nicht mehr heute Nacht. Heute Nacht musste Jack mit sich selbst reden.
    Preacher hatte bereits die Stühle umgedreht an die Tische gehängt und putzte den Boden. Schnellen Schrittes lief Jack einfach an ihm vorbei. „Wohin so schnell?“, fragte Preacher.
    „Duschen“, antwortete er zerknirscht.
    Connie und Ron mochten Ricky sehr gerne, daher hatten sie auch kein Problem damit, dass er vor dem Haus noch ein paar Minuten mit Liz schwatzte. Sie vertrauten ihm, und das wusste er. Vielleicht aber wäre es besser, sie täten es nicht, denn wenn sie ahnten, was Liz mit einem einzigen Blick bei ihm anrichten konnte – sie würden sie einsperren.
    Liz lehnte mit gekreuzten Beinen an der Veranda, zog eine Zigarette aus ihrer Handtasche und steckte sie an.
    „Warum tust du das?“, fragte Rick sie.
    „Hast du ein Problem damit?“, fragte sie zurück und blies den Rauch aus.
    Er zuckte die Schultern. „Davon bekommst du nur einen ekligen Geschmack im Mund“, sagte er. „Und wenn du rauchst, wird keiner Lust haben, dich zu küssen.“
    Sie lächelte ihn an. „Gibt es denn jemanden, der mich gerne küssen würde?“
    Er nahm ihr die Zigarette aus der Hand und warf sie weg. Dann legte er die Arme um ihre Taille, zog sie an sich und legte seine Lippen auf ihren Mund. Stimmt, dachte er. Davon bekommst du einen schlechten Geschmack, aber doch nicht schlecht genug.
    Sie schmiegte sich eng an ihn, und natürlich passierte das, was ihm neuerdings ständig passierte. Und als sie den Mund öffnete und sich noch fester an ihn drückte, passierte es sogar noch mehr. Lieber Gott, ich sterbe! Er konnte ihre vollen, harten Brüste an seiner Brust fühlen, und im Moment war es sein einziger Wunsch, eine davon in die Hand zu nehmen. An ihren Lippen aber flüsterte er: „Du solltest nicht rauchen.“
    „Ja.“
    „Es wird dein Leben verkürzen.“
    „Das wollen wir wirklich nicht.“
    „Du bist so schön“, flüsterte er. „Wirklich schön.“
    „Du auch.“
    „Männer sind nicht schön. Soll ich dich am Montag zur Schule mitnehmen?“
    „Klar. Um wie viel Uhr?“
    „Ich hole dich um sieben ab. In welche Klasse gehst du?“
    „Erste“, hauchte sie.
    Und ganz schnell hörte es auf, ihm zu passieren. „Vier… vierzehn?“, stammelte er.
    „Ja. Und du bist …?“
    „Ah … Dritte. Sechzehn.“ Er nahm ein wenig Abstand von ihr. „Verdammt. Oh Gott!“
    „Willst du mich jetzt nicht mehr mitnehmen?“, wollte sie wissen und zog dabei ihren Pullover etwas nach unten, was allerdings dazu führte, dass sich ihre Brüste nur umso deutlicher abzeichneten.
    Er lächelte sie an. „Ach wo. Was soll’s, hm? Ich sehe dich dann Montagmorgen.“ Er ging ein Stück von ihr weg, drehte sich aber dann abrupt um und entschied sich für einen weiteren Kuss. Ein langer Kuss, heftig und leidenschaftlich. Und dann noch einer, der sogar noch länger dauerte und vielleicht sogar noch ein wenig heftiger war. Sie fühlte sich jedenfalls nicht an wie vierzehn.

6. KAPITEL
    E ines Morgens war Doc aus dem Haus gegangen, um einen Patienten zu besuchen. Er war noch nicht lange weg, als Lilly Anderson in die Praxis kam, um mit Mel zu sprechen. Lilly war ungefähr im selben Alter wie Connie und Joy und die meisten anderen Frauen, die Mel bisher kennengelernt hatte – Ende vierzig, Anfang fünfzig. Sie war auf eine nette Art rundlich, hatte ein freundliches Gesicht und dichtes kurzes lockiges braunes Haar, das von Grau durchzogen war. Sie trug kein Make-up, und ihre Haut war perfekt, ein fleckenloses Elfenbein mit rosigen Wangen, in denen sich Grübchen bildeten, wenn sie lächelte. Als Mel sie auf der Party kennengelernt hatte, war ihr aufgefallen, dass sie etwas

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