Neue Bündnisse
einfach gedacht, sie besäße keines? Sie wollte Lelaine wirklich nicht ihres Amtes entheben. Sie mußte mit dem vollständigen Saal noch immer über Angelegenheiten verhandeln, die nicht überzeugend als Teil des Krieges gegen Elaida ausgegeben werden konnten.
Sie bemerkte aus den Augenwinkeln ein Lächeln um Romandas Lippen, als sie Lelaine sich hinsetzen sah. »Das gilt für alle, Romanda«, sagte sie. Romandas Lächeln schwand jäh.
»Wenn ich etwas sagen dürfte, Mutter«, bat Takima und erhob sich zögernd. Sie versuchte zu lächeln, schien sich aber noch immer entschieden unwohl zu fühlen. »Ich denke, Ihr habt einen guten Anfang gemacht. Es hat vielleicht Vorteile, hier einen Monat haltzumachen. Oder länger.« Romanda wandte ruckartig den Kopf und starrte sie an, aber dieses eine Mal bemerkte Takima es anscheinend nicht. »Wenn wir hier überwintern, können wir noch schlimmeres Wetter weiter im Norden meiden und auch sorgfältig Vorbereitungen treffen...«
»Die Verzögerungen haben ein Ende, Tochter«, unterbrach Egwene sie. »Wir werden uns keine Zeit mehr lassen.« Würde sie eine neue Gerra oder eine neue Shein werden? Beides war noch immer möglich. »Wir werden in einem Monat aufbrechen.« Nein, sie war Egwene al'Vere. Was auch immer die geheimen Aufzeichnungen über ihre Fehler und Tugenden besagen würden, wußte nur das Licht, aber es wären ihre eigenen Fehler und Tugenden. »Wir werden in einem Monat mit der Belagerung Tar Valons beginnen.«
Dieses Mal wurde das Schweigen nur von Takimas Weinen unterbrochen.
GLOSSAR
VORBEMERKUNG ZUR DATIERUNG
Der Tomanische Kalender (von Toma dur Ahmid entworfen) wurde ungefähr zwei Jahrhunderte nach dem Tod des letzten männlichen Aes Sedai eingeführt. Er zählte die Jahre Nach der Zerstörung der Welt (NZ). Da aber die Jahre der Zerstörung und die darauf folgenden Jahre über fast totales Chaos herrschte und dieser Kalender erst gut hundert Jahre nach dem Ende der Zerstörung eingeführt wurde, hat man seinen Beginn völlig willkürlich gewählt. Am Ende der Trolloc-Kriege waren so viele Aufzeichnungen vernichtet worden, daß man sich stritt, in welchem Jahr der alten Zeitrechnung man sich überhaupt befand. Tiam von Gazar schlug die Einführung eines neuen Kalenders vor, der am Ende dieser Kriege einsetzte und die (scheinbare) Erlösung der Welt von der Bedrohung durch Trollocs feierte. In diesem zweiten Kalender erschien jedes Jahr als sogenanntes Freies Jahr (FJ). Innerhalb der zwanzig auf das Kriegsende folgenden Jahre fand der Gazareische Kalender weitgehend Anerkennung. Artur Falkenflügel bemühte sich, einen neuen Kalender durchzusetzen, der auf seiner Reichsgründung basierte (VG = Von der Gründung an), aber dieser Versuch ist heute nur noch den Historikern bekannt. Nach weitreichender Zerstörung, Tod und Aufruhr während des Hundertjährigen Krieges entstand ein vierter Kalender durch Uren din Jubai Fliegende Möve, einem Gelehrten der Meerleute, und wurde von dem Panarchen Farede von Tarabon weiterverbreitet. Dieser Farede-Kalender zählt die Jahre der Neuen Ära (NÄ) von dem willkürlich angenommenen Ende des Hundertjährigen Kriegs an und ist während der geschilderten Ereignisse in Gebrauch.
A'dam (aidam): Ein Gerät, mit dessen Hilfe man Frauen kontrollieren kann, die die Macht lenken, und das nur von Frauen benützt werden kann, die entweder selbst die Fähigkeit besitzen, mit der Macht umzugehen, oder die das zumindest erlernen können. Er verknüpft die beiden Frauen. Der von den Seanchan verwendete Typ besteht aus einem Halsband und einem Armreif, die durch eine Leine miteinander verbunden sind. Alles besteht aus einem silbrigen Metall. Falls ein Mann, der die Macht lenken kann, mit Hilfe eines A'dam mit einer Frau verknüpft wird, wird das wahrscheinlich zu beider Tod führen. Selbst die bloße Berührung eines A 'dam durch einen Mann mit dieser Fähigkeit, verursacht ihm große Schmerzen, falls dieser A'dam von einer Frau mit Zugang zur Wahren Quelle getragen wird (siehe auch: Seanchan, Verknüpfung).
Aes Sedai (Aies Sehdai): Träger der Einen Macht. Seit der Zeit des Wahnsinns sind alle überlebenden Aes Sedai Frauen. Von vielen respektiert und verehrt, mißtraut man ihnen und fürchtet, ja, haßt sie weitgehend. Viele geben ihnen die Schuld an der Zerstörung der Welt und allgemein glaubt man, sie mischten sich in die Angelegenheiten ganzer Staaten ein. Gleichzeitig aber findet man nur wenige Herrscher ohne Aes
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