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Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd

Titel: Neue Vahr Süd: Neue Vahr Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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was willst du jetzt machen?«
    »Ich will nach Berlin, zu Manni«, sagte Frank.
    »Soso, nach Berlin«, sagte seine Mutter und musterte ihn mißmutig.
    »Und da willst du dann wohnen, ja, bei Manni?«
    »Erstmal. Mal sehen.«
    »Und was willst du da machen?«
    »Was weiß ich, Speditionskaufmann vielleicht? Hab ich schließlich gelernt«, stellte Frank sich dumm.
    »Speditionskaufmann? In Berlin?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Weil die da ja auch gerade noch auf dich gewartet haben in Berlin, ja? Auf einen Speditionskaufmann, ja?«
    »Na und? Ist doch egal«, sagte Frank patzig. »Ist doch meine Sache. Habe ich dich um Geld gebeten oder sowas? Ich komm schon klar. Bin ich immer.«
    Es entstand eine kurze Pause, in der Franks Mutter schließlich wieder den Teller nahm, schweigend ein bißchen Suppe löffelte und ihn dann wieder wegschob.
    »Ja, ist schon richtig«, sagte sie, und sie klang müde dabei, »das ist deine Sache. Und ich sag dir mal was, Frank: Das ist auch gar nicht so falsch.«
    »Was ist gar nicht so falsch?«
    »Nach Berlin zu gehen. Du bist noch jung, jetzt kannst du noch ein bißchen rumkommen, und wenn du mit deinem Bruder zusammen bist, dann ist mir das irgendwie auch lieber. Du mußt mir versprechen, daß du auf Manfred ein bißchen aufpaßt.«
    »Wieso das denn jetzt, der ist vier Jahre älter als ich!«
    »Na und? Was hat das schon zu sagen? Um Manfred habe ich mir immer mehr Sorgen gemacht als um dich. Weiß auch nicht, warum, vielleicht weil er zuerst da war und man da noch mehr Angst hatte, obwohl, nein, du warst ja so oft krank früher, da hatte man auch immer Sorgen, aber immer den Kopf in den Wolken, so ist der Manfred. Du bist anders, Frank, du kommst immer durch, da hast du schon ganz recht, um dich muß man sich keine Sorgen machen, du bist sogar aus der Bundeswehr rausgekommen, wie auch immer, ich will’s lieber gar nicht wissen.«
    Sie schaute ihn an, müde zwar, aber nicht unglücklich, wie jemand, der den ganzen Tag hart gearbeitet und dabei alles geschafft hat, was er sich vorgenommen hatte.
    »Paß mir auf den Manfred auf, zu zweit werdet ihr sicher viel Spaß haben, aber du mußt auch ein bißchen auf ihn aufpassen. Der hat oft so komische Vorstellungen, auch mit diesem Kunstquatsch und so …«
    »Was soll denn daran Quatsch sein?«
    »Egal. Vergiß es, ich will das gar nicht gesagt haben, das weißt du sowieso selber. Grüß ihn schön von mir. Und wenn ihr mal Zeit habt, dann kommt ihr mal nach Bremen.«
    »Klar«, sagte Frank und er spürte, daß er etwas im Hals hatte. »Und grüß du mir Papa schön.«
    »Die Suppe ist nicht so gut«, sagte seine Mutter. »Soll ich dir noch was anderes machen?«
    »Die Suppe ist sehr gut«, sagte Frank und zog seinen Teller wieder zu sich heran.
    »Du bist ein guter Junge«, sagte seine Mutter, »aber du lügst wie gedruckt. Mach dir wenigstens noch ein bißchen Maggi rein.«
    Sie schob ihm die Maggiflasche hin und stand auf.
    »Ich mach schon mal Kaffee.«
    Sie nahm ihren Teller und ging damit in die Küche. Frank nahm an, daß sie dort weinen würde, und er wußte nicht, ob er hingehen und sie trösten oder die Suppe weiteressen sollte. Wie man’s macht, ist es falsch, dachte er, aber dann aß er schnell auf und ging mit seinem leeren Teller in die Küche.
    Als Frank zum Vahraonenkeller kam, war es erst Viertel vor drei, aber Wolli war schon da, er stand draußen vor dem Eingang zum Keller, hatte wieder die üblichen PunkKlamotten an und trug eine Tasche über der Schulter.
    »Wolli, da bist du ja schon.«
    »Hab mich beeilt. Müssen wir da echt rein? Ich war da eben drin, um zu sehen, ob du da bist, Alter, das ist ja vielleicht ein Laden!«
    »Hättest du dich dran gewöhnen müssen, Wolli«, sagte Frank, »wenn du erstmal in der Vahr gewohnt hättest … «
    »So ‘ne Läden gibt’s auch in Walle, Frankie. Laß uns mal fahren, echt mal.«
    »Moment noch«, sagte Frank, »ich will nur noch schnell was für meinen Bruder besorgen, zum Mitbringen.«
    »Was denn?«
    »Bin gleich wieder da.«
    Frank ließ Wolli stehen und lief schnell zum Fischladen. Fisch kaufen hat immer etwas Beruhigendes, dachte er, als er das kühle Geschäft betrat und dazu die Türglocke bimmelte.
    »Was darf’s denn sein?« fragte die junge Frau hinter der Theke.
    »Bückling. Ich hätte gerne Bückling. Zwei oder so.«
    »Bückling?«
    »Ja, Bückling.«
    »Moment.«
    Die Frau verschwand und kam mit einem älteren Mann wieder.
    »Worum geht’s denn?« sagte der

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