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Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund)

Titel: Neues vom Erlengrund: Mias schwerster Ritt (Reiterhof Erlengrund) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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werden, um alles zu stabilisieren. Das ist ein Klacks. Die Ärzte machen so was jeden Tag .«
    »Für mich klingt das nicht nach einem Klacks !« , widersprach Mia.
    »Mensch, Mia«, flehte Sebastian. »Ich versuch dir gerade zu erklären, dass das tolle Neuigkeiten sind! Die neue Operation bedeutet, dass ich endlich aus diesem blöden Gipskorsett rauskomme! Dadurch kann ich viel früher wieder auf eigenen Beinen stehen. Kapierst du? Ich komm schneller aus dem Krankenhaus und kann früher mit der Reha anfangen. Findest du das nicht cool ?«
    Mia zögerte und versuchte gleichzeitig zu verarbeiten, was Sebastian ihr zu erzählen versuchte. Eine neue Operation, ein neues Risiko … In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken und Sorgen.
    »Ich hab Angst, Sebastian«, gab sie schließlich zu.
    »Ach, Pferdemädchen …«, stöhnte Sebastian. »Wenn du dir nur nicht immer solche Sorgen machen würdest! Du weißt doch, dass ich hart im Nehmen bin. Unkraut vergeht nicht, Süße. Schon gar nicht, wenn es mit soviel Pferdemist gedüngt ist wie ich !«
    Er lachte.
    Mia sagte nichts. Natürlich war sie froh, dass er Fortschritte machte. Schließlich hatte sie noch vor kurzem nicht daran geglaubt. Aber gleichzeitig machte sie sich schreckliche Sorgen. Sie konnte einfach nichts dafür.
    »Bist du noch dran, Mia ?« Sebastians warme Stimme holte sie in die Gegenwart zurück. »Wir schaffen das. Du musst Vertrauen haben .«
    Mia schluckte noch einmal.
    »Okay«, sagte sie dann. »Wann ist es soweit ?«
    »In ein paar Tagen«, sagte Sebastian. »Hoffentlich bist du bis dahin zurück. Ich hätte dich gern in meiner Nähe .«
    Mia nickte entschlossen. Sebastian brauchte sie. Sie musste jetzt genau so stark sein wie er und ihre Ängste in den Hintergrund stellen.
    »Ich bin da«, antwortete sie. »Du kannst dich auf mich verlassen .«

    Ein paar Minuten später saßen Mia und Ulrike an den blank geschrubbten Holztisch in der kleinen Küche. Uli verschlang ihre Pizza mit großem Appetit. Mia schob ihre auf dem Teller hin und her, als könnte sie sich nicht dazu entschließen, die Gabel zum Mund zu führen. Dabei hielt sie den Kopf gesenkt und merkte
    nicht, dass Ulrike sie beobachtete.
    Nach einer ganzen Weile sagte Uli: »Was ist los? Ich erkenn dich gar nicht wieder! Kann ich irgendwie helfen ?«
    Natürlich hatte sie von Sebastians Reitunfall erfahren. Jeder in der Gegend wusste davon und nahm Anteil.
    »Es geht Sebastian doch gut, oder ?« , fragte Uli.
    »Ja, schon .« Mia nickte zaghaft. »Nächste Woche wird er noch mal operiert .«
    Plötzlich spürte sie, wie in ihr ein Damm brach. Alles drängte aus ihr heraus, als wäre ein Knoten geplatzt. Mit Tränen in den Augen erzählte sie von dem Unfall, und wie sie ihn erlebt hatte. Von ihren Ängsten, Nöten und Sorgen. Sie erzählte sogar von ihrer Abneigung gegen Pirouetta.
    Ulrike hörte einfach nur zu. Sie hatte ihre Pizza beiseite geschoben und schwieg. Sie stellte keine Fragen und verlangte keine Erklärungen. Erst als Mia zu Ende geredet hatte, nahm Uli ihre Hand.
    »Hab ich dir eigentlich schon mal von meinem Bruder erzählt«, fragte sie.
    Mia schüttelte verwirrt den Kopf.
    Ulrike stand auf, ging nach nebenan ins Wohnzimmer und kam mit einem Foto zurück.
    »Das ist Timo, mein kleiner Bruder«, sagte sie.
    Mia betrachtete das Bild. Es zeigte einen hübschen Jungen mit dunklen Haaren, der in einem Trabersulky saß und die Leinen des eingespannten
    Pferdes locker in den Händen hielt.
    »Dein Bruder ist Trabrennfahrer ?« , fragte Mia neugierig. »Das wusste ich nicht !«
    Ulrike nahm das Foto in die Hände und betrachtete es nachdenklich.
    »Ja, Timo hat ein aufregendes Leben«, sagte sie lächelnd. »Er ist Trainer im Dreikronen-Stall, bildet junge Traber aus und bereitet sie auf ihre ersten Rennen vor. Aber das ist es eigentlich nicht, was ich dir erzählen wollte .« Sie holte tief Luft und fuhr fort: »Als Timo zehn Jahre alt war, hatten wir ein Pony. Samson, genannt Sammy. Timo und ich haben uns gemeinsam um ihn gekümmert. Sammy war ein richtiger Draufgänger, immer mit dem dicken Ponyschädel durch die Wand! Wir hatten viel Spaß mit ihm. Bis Timo eines Tages schwer mit ihm gestürzt ist. Er hat sich bei dem Unfall zwei Wirbel gebrochen und lag monatelang in einer Spezialklinik. Zuerst sah es so aus, als würde er nie wieder laufen können. Das war eine echt beschissene Zeit für uns alle. Aber er hat es gepackt! Dieser zähe kleine Typ, der mein Bruder ist, hat es

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