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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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allgemeinen ist er sehr umgänglich.«
    Die Kaninchen gingen zusammen unten den Abhang entlang und hielten neben vier oder fünf Löchern am anderen Ende an.
    »Hier ist der Chef gewöhnlich zu finden«, sagte das erste Kaninchen. »Ich geh mal rein und sag ihm, daß ihr hier seid. Er heißt übrigens Burdock«, fügte er hinzu und verschwand im nächstgelegenen Loch.
    Als Burdock herauskam, um sie willkommen zu heißen, machte er sofort Eindruck auf El-ahrairah. Er verhielt sich überhaupt nicht unfreundlich und fand es offenbar ganz natürlich, daß zwei hlessil eine Weile in seinem Gehege bleiben wollten.
    »Mit elil haben wir hier kaum Ärger«, sagte er, »und bis heute haben uns auch die Menschen in Ruhe gelassen. Ihr seid wahrscheinlich von weither gekommen, stimmt's? Hier gibt es meines Wissens weit und breit keine anderen Gehege. Selbstverständlich könnt ihr hierbleiben, solange ihr wollt.«
    El-ahrairah und Rabscuttle machten es sich im Gehege bequem, das im übrigen sosehr nach ihrem Geschmack war, so daß sie keinen Drang verspürten, schnell wieder weiterzuziehen. Die Kaninchen waren so freundlich und gesellig, wie man sich's nur wünschen konnte. Besonders Burdock zeigte sich erfreut über die Besucher und über die Möglichkeit, mehr von ihrer Welt zu erfahren. Er und verschiedene andere seiner Owsla kamen oft am Abend, um silflay mit ihnen zu machen und wollten von ihren Abenteuern »draußen in der weiten Welt« erzählt bekommen.
    In seinen Antworten war El-ahrairah immer darauf bedacht, kein Wort über das Schwarze Kaninchen zu verlieren; die Gastgeber waren zu höflich, um seine verletzten Ohren zu erwähnen, und deshalb blieb es ihm erspart, über den Grund ihrer Wanderung zu sprechen und über das Ziel, dem sie zustrebten. Sie respektierten offenbar ihn und Rabscuttle als welterfahrene Kaninchen, die alle möglichen Gefahren bestanden hatten.
    »Was ihr da vollbracht habt, das hätte ich niemals fertigbringen können«, meinte Celandine, der Vorsitzende der Owsla, als sie eines sonnigen Abends zusammen am Hang lagen. »Mir ist es lieb, in gesicherten Umständen zu leben. Ich hab' nie den Wunsch gehabt, das Gehege zu verlassen und in fremde Länder zu wandern.«
    »Nun ja, von euch ist ja auch keiner je dazu getrieben worden«, meinte Rabscuttle. »Ihr habt hier wirklich Glück gehabt.«
    »Ja, wie denn? Seid ihr denn dazu getrieben worden?« fragte Celandine.
    Rabscuttle fing einen warnenden Blick von El-ahrairah auf und antwortete nur: »Na ja, so könnte man sagen.« Da Celandine ihn nicht weiter drängte, ließ er es dabei bewenden.
    Ein paar Tage später, schon nach Sonnenuntergang, als die meisten Kaninchen ihr silflay beendeten und sich im Gehege schlafen legen wollten, kam ein anderer hlessi, ein völlig Fremder humpelnd den Hang entlang und verlangte, zum Anführer geführt zu werden. Als man ihm vorschlug, er solle doch zuerst rasten und ein paar Happen zu sich nehmen, wurde er ganz aufgeregt und beharrte darauf, daß er dringende Nachricht habe – es gehe um Leben und Tod. Darauf brach er auf dem Gras zusammen, er war anscheinend völlig erschöpft. Jemand holte Burdock, der sofort kam, begleitet von El-ahrairah, Rabscuttle und Celandine.
    Zuerst konnten sie den Fremdling nicht wieder zu sich bringen, doch nach einiger Zeit machte er die Augen auf, setzte sich aufrecht hin und fragte nach dem Anführer. Burdock bedeutete ihm freundlich, sich Zeit zu lassen, bevor er redete, aber darauf wurde der Fremde nur noch erregter.
    »Ratten«, keuchte er. »Die Ratten kommen. Tausende von Ratten. Wilde Ratten. Raubratten.«
    »Du meinst, sie kommen zu uns?« fragte Burdock. »Wo kommen sie her? Und du meinst, wir sind in Gefahr? Normalerweise haben wir keine Angst vor Ratten.«
    »Euer ganzes Gehege ist in Gefahr«, antwortete der hlessi. »Ihr seid alle in Lebensgefahr. Es handelt sich um eine Invasion von Ratten. Sie sind nur noch einen Tag von euch entfernt. Sie töten jede Kreatur auf ihrem Weg. Es war lange vor Morgengrauen, noch mitten in der Nacht, als wir alle, jedes einzelne Kaninchen im Gehege, aufwachten, denn da waren sie schon unter uns. Niemand hatte sie gehört oder gewittert. Ein paar von uns versuchten zu kämpfen, aber das war unmöglich. Da standen tausend Ratten gegen jedes Kaninchen. Manche von uns versuchten noch mit aller Kraft hinauszukommen und zu fliehen, aber ich glaube, ich bin der einzige, dem es gelungen ist. Draußen im Dunkeln konnte ich nicht viel sehen, aber

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