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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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deiner Meinung nach tun?«
    »Also, hör mal«, erwiderte El-ahrairah. »Ich bin nicht das Leitkaninchen und will's auch nicht sein. Ich bin nur ein Besucher, der vorüberzieht. Aber wenn du meinen Rat willst, dann solltest du sie in offenes Gelände führen, glaube ich, weg von der Farm. An einen Waldrand, einen offenen Hang, so etwas ähnliches. Denn eines weiß ich ganz genau: daß es eine Menge Ärger geben wird, wenn sie hier bleiben. Aber wie auch immer«, fuhr er fort, als Celandine herbeikam und sich zu ihnen gesellte, »machen wir doch mal eine Runde, damit wir ein Bild von dem Ort hier gewinnen.«
    Im Verlauf des Morgens gingen die vier Kaninchen über das Anwesen der Farm, von einem Ende zum anderen. Es war alles gepflegt, die Farm gedieh. Da gab es eine große Viehweide und auch eine Schafweide; die Hecken und Zäune waren gut und vernünftig angelegt. Da war auch eine kahle Wiese, wo das Heu schon geschnitten und zu Haufen aufgeschichtet war. Am anderen Ende standen Weizen- und Gerstefelder, die sich bis zum fernen Waldrand erstreckten. Auf dem Rückweg kamen sie durch einen Obstgarten mit jungen Kirschbäumen, der etwas entfernt vom Gemüsegarten lag. Burdock schaute nach einer bequemen Lücke aus, als sie Tabak rochen und einen Mann von der anderen Seite der Hecke kommen hörten. Gerade noch rechtzeitig konnten sie sich unter einem Haselbusch verstecken, bevor er durch ein kleines Gatter kam und zu der Wiese mit dem hohen Gras weiterging, auf der sie genächtigt hatten. Als er sein weißes Stäbchen ins Gras schnickte, sprang ein Kaninchen fast unter seinen Füßen hervor. Der Mann blieb stehen und sah zu, wie es im Unterholz, das an den Obstgarten grenzte, verschwand. »Jetzt siehst du, was ich meine«, sagte Burdock.
    »Kaninchen können rennen, und Kaninchen können sich verstecken.«
    Als El-ahrairah und Rabscuttle an diesem Nachmittag allein waren, fragte Rabscuttle: »Meinst du nicht, wir sollten diese Kaninchen verlassen, Meister, bevor es hier losgeht? So wie's aussieht, wird's hier eine Menge Ärger geben, und zwar bald. Wir sollten uns nicht darin verwickeln lassen.« »Du hast wahrscheinlich recht«, antwortete El-ahrairah,
    »aber ich habe immer noch nicht alle Hoffnung aufgegeben, daß ich sie vielleicht noch zur Vernunft bringen kann. Wenn das nicht möglich ist, verspreche ich dir, so schnell wie möglich zu verschwinden.«
    Nach einigen Tagen hatten fast alle Kaninchen den Gemüsegarten von sich aus entdeckt. Es gab zwei oder drei Zugänge, und neben diesen waren auf beiden Seiten der Hecke auffällige Trampelpfade von Kaninchen zu sehen. Elahrairah hatte Rabscuttle verboten, sein Leben in der Nähe des Gartens aufs Spiel zu setzen, ging aber selbst eines schönen Abends gegen Sonnenuntergang hinein, um sich vom Zustand des Gartens ein Bild zu machen. Er fand die Salate bis auf den Boden abgenagt, und auch die Kohlköpfe und der Blumenkohl zeigten deutlich die Spuren der Zuneigung, die ihnen die Kaninchen bewiesen hatten. Wie erwartet, war viel mehr ungenießbar gemacht als gefressen worden. Er traf ein paar Jungkaninchen zwischen den gelben Rüben und versuchte, ihnen die Gefahr klarzumachen. Aber sie hörten nicht auf ihm.
    »Was denn – Celandine ist doch selber hier, soviel ich weiß«, sagte eines der Kaninchen. »Wir wissen schon, wie wir schnell hier herauskommen, wenn Menschen im Anmarsch sind. Dieser Garten ist viel zu gut, um sich selbst überlassen zu bleiben. Hätte niemals gedacht, daß es flayrah von dieser Qualität gibt.«
    Nachts lagen oder schliefen die meisten Kaninchen in dem hohen Gras der Wiese neben dem Sumpfgebiet. Das Wetter blieb schön, und Regen war nicht in Sicht. Nur ein paar schwangere Weibchen, die bald Nachwuchs zur Welt bringen würden, gruben sich Tunnels. Die lose Erde in der Böschung zum Sumpfgebiet hin und noch andere Zeichen ihres Grabens waren deutlich sichtbar und verstärkten El-ahrairahs Befürchtungen. Er bemerkte auch, daß Burdock und Celandine auf seine Gesellschaft nicht mehr so großen Wert legten wie früher, aus Gründen, die ihm einsichtig waren.
    Denn selbst, wenn er nicht über den Gemüsegarten sprach, wirkte er verkrampft, weil er dauernd daran denken mußte, während alle anderen Kaninchen mit Ausnahme von Rabscuttle sich im Zustand fast ausschweifender Ausgelassenheit befanden und das süße Leben genossen. Eines Nachmittags sah El-ahrairah, während er in der Sonne lag, zwei Kaninchen, die sich zielstrebig absetzten, aber

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