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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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»Neuerdings machen sie, was sie wollen, wenn ich was sage. Es ist leider so: Uns ging's viel zu lange viel zu gut.« Darauf wußte El-ahrairah nichts zu antworten.
    Er wollte gerade die Führung von Rabscuttle übernehmen, als ein Reiher herabflog und neben ihnen watete. Er war nicht gut aufgelegt. »Was in aller Welt macht ihr ekelhaften Kaninchen hier?« keifte er Rabscuttle an. »Dieser Sumpf gehört mir und meiner Familie. Wir wollen hier kein Kaninchenpack. Warum haut ihr nicht ab?«
    El-ahrairah erklärte ihm, daß sie eben das beabsichtigten zu tun. Er erzählte dem Reiher von den Ratten und ihrem dadurch erzwungenen Nachtmarsch.
    »Du meinst also, du willst hier so schnell wie möglich raus?« fragte der Reiher. »Wenn das alles ist, dann zeig ich dir gern den Weg.«
    »Wir wären überglücklich, wenn du uns führen könntest«, sagte El-ahrairah. »Aber bedenke bitte, wir können nicht waten. Der Schlamm, der dir bei deinen langen Beinen keine Schwierigkeiten macht, ist für uns eine tödliche Gefahr. Ist es noch weit, bis wir draußen sind?«
    »Nicht weit«, antwortete der Reiher kurz angebunden.
    »Das ist die beste Nachricht seit langem«, sagte Elahrairah.
    Er übernahm die Führung gleich hinter dem Reiher, doch wie er befürchtet hatte, wurde es hochgefährlich. Trotz seiner Erklärung verstand der Reiher einfach nicht, daß Kaninchen nicht in der Lage waren zu waten, und als El-ahrairah versuchte, ihm das klarzumachen, wurde der Reiher erst ungeduldig, dann ärgerlich. Doch nachdem er längere Zeit die Beleidigungen und Beschimpfungen des Reihers stumm über sich ergehen ließ, konnte er doch den Reiher schließlich dazu überreden, sie über festen Boden zu führen, wo sie nicht einsinken würden, und Stellen zu vermeiden, die zwar nicht für Reiher, wohl aber für Kaninchen trügerisch wären. Als der Reiher endlich den Unterschied begriffen hatte, wurde seine Führung besser, wenn auch nicht immer vollends verläßlich. Er verhielt sich weiterhin barsch und unfreundlich, und offenbar, dachte El-ahrairah, war es ihm völlig egal, ob da ein paar Kaninchen mehr oder weniger im Sumpf ertranken. Er trug seine Verachtung für sie offen zur Schau, und El-ahrairah wußte, daß er seine Beherrschung nicht verlieren durfte.
    Immerhin kamen sie gut vorwärts, besser als zuvor. Elahrairah gestand sich ein, daß sie über einen Boden gingen, dem er selber nicht ohne weiteres vertraut hätte. Doch im Gegensatz zur Aussage des Reihers waren sie noch lange unterwegs. Gegen ni-Frith kämpften sie sich immer noch durch Schilf und Grasbüschel, und nichts deutete darauf hin, daß es je besser würde. El-ahrairah war in einem quälenden Zwiespalt; er konnte es nicht wagen, die Führung abzugeben, nicht einmal dem erschöpften Rabscuttle, und er wagte auch nicht, seinen Posten zu verlassen, um zurückzufallen und die Kaninchen am Ende des Zugs aufzumuntern und zusammenzuhalten. Er war selber so müde wie noch nie in seinem Leben, und auch Rabscuttle war sichtlich völlig ausgelaugt, trotz seiner tapferen Versuche, es zu verbergen. In welcher Verfassung würden dann die anderen Kaninchen sein? Er trug Rabscuttle auf, die letzten abzuwarten und dann zu berichten, wie es hinten aussähe.
    Er bat den Reiher zu warten, bis sie gerastet hätten, aber der tat das derartig mißmutig, daß El-ahrairah fürchtete, er könnte sie im Stich lassen.
    »Warum können deine verdammten Kaninchen nicht fliegen?« fragte er. »Ihr wärt gleich draußen, wenn ihr fliegen könntet wie jedes andere anständige Geschöpf.«
    »Ich wünschte, wir könnten's«, antwortete El-ahrairah, »daß wir's nicht können, ist halt der Wille von Frith unserem Herrn.«
    Im selben Augenblick war Rabscuttle neben ihm. »Meister, zwei Kaninchen fehlen. Und jetzt sind sie hinten ziemlich am Boden.«
    Ob wohl der ganze Zug auseinanderfiele, fragte sich Elahrairah. Besser weitergehen, bevor das passierte. Er bat den Reiher, so gütig zu sein und weiterzumachen.
    Und dann sah er kurz darauf eine Reihe von Kastanienbäumen oberhalb eines grünen Hanges, weit über ihrer eigenen Höhe. Sogleich kletterten sie hinauf, und der Boden unter ihren Pfoten war trocken. »Wir sind draußen, stimmt's?« fragte er den Reiher. »Aus dem Sumpfgebiet heraus?«
    »Ja«, antwortete der Reiher. »Kommt nie wieder her, versteht ihr?« Damit erhob er sich, ohne auf Dank zu warten, und schwang sich mit seinen schweren Flügeln langsam in die Lüfte.
    El-ahrairah war im

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