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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

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Autoren: Ann Granger
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gerufen!«
    »Ich freue mich ja so sehr für Lucy«, sagte Lizzie. »Obwohl, Ben, um ganz ehrlich zu sein – was wird jetzt aus ihr werden? Sie wird vermutlich hier bleiben, im Haus ihres Onkels Charles. Aber sie ist so unerfahren, und es ist niemand da, der ihr helfen könnte! Ich denke, man wird ein Kindermädchen einstellen – aber Lucy braucht jemanden an ihrer Seite, der sich um sie kümmert!«
    »Allerdings nicht dich, Lizzie!«, sagte ich sanft.
    »Ich verstehe ja, dass das nicht geht. Es würde nur in einer hässlichen Szene enden. Ich meine zwischen Charles Roche und mir! Ich könnte nicht für alle Zeiten den Mund halten!« Sie seufzte.
    »Lucys Onkel Charles hat eine Menge auf dem Gewissen«, sagte ich zu ihr. »Er wird ohne Zweifel versuchen, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen, um …«
    Doch an diesem Punkt wurden wir unterbrochen. Eine männliche Stimme erkundigte sich schüchtern: »Bitte entschuldigen Sie – dürfte ich fragen, ob Sie wissen, ob Mr. Charles Roche zu Hause ist?«
    Wir drehten uns beide zu dem Sprecher um, einem hageren, blassen, recht aufgelösten jungen Mann. Er stand auf dem Bürgersteig am Fuß der gescheuerten Steintreppe, die hinauf zum Eingang führte, und hielt seinen Hut in der Hand.
    »Wer will das wissen?«, fragte ich, bevor Lucy etwas sagen konnte.
    Der junge Mann errötete. »Mein Name ist Craven«, sagte er. »Ich bin erst kürzlich aus China zurückgekommen. Ich habe mir an Bord des Schiffs das Fieber geholt und die vergangene Woche oder noch länger in Bristol in einem Fremdenheim im Bett gelegen. Ich … ich bin mit Mr. Roches Nichte verheiratet und hergekommen, weil ich wissen möchte, wo ich sie antreffen kann.«
    Ich drehte mich zu Lizzie um und hob die Augenbrauen. »Soll ich ihn nach drinnen begleiten, Lizzie?«
    »Nein«, antwortete sie entschieden. »Das möchte ich selbst übernehmen, wenn du nichts dagegen hast. Kommen Sie, Mr. Craven. Sie kommen genau im richtigen Augenblick …«

22. KAPITEL
    Elizabeth Martin
    »Man hätte diese beiden Frauen nicht miteinander in ein Zimmer sperren dürfen!«, brummte Ben missmutig. »Wäre ich dabei gewesen, hätte ich es verhindert. Hätte ich gewusst, dass sie oben sind, als ich eintraf, hätte ich augenblicklich Morris nach oben geschickt, um sie zu trennen. Doch als ich davon erfuhr und wir endlich einschreiten konnten, war es bereits zu spät. Sie hatten reichlich Zeit, sich eine Geschichte auszudenken.«
    »Es tut mir leid«, sagte ich zum zigsten Mal. »Ehrlich, Ben. Das habe ich nicht vorhergesehen.«
    »Wie solltest du auch? Nein, Lizzie, es ist nicht deine Schuld. Glaub nicht, dass ich das denke. Du hast nicht jeden Tag mit Kriminellen zu tun. Ich schon. Ich kenne ihre Tricks und weiß von ihrer Fähigkeit, aus dem Nichts heraus ein Alibi zu erfinden.«
    Er bezog sich selbstverständlich auf jene entscheidende halbe Stunde, in der wir Christina Roche und ihre Kammerzofe Higgins gemeinsam im Schlafzimmer in Shore House eingesperrt gelassen hatten, während der Rest von uns unten diskutiert hatte, was nun zu unternehmen wäre. Ich hätte Verdacht schöpfen müssen angesichts des Eifers, mit dem Higgins darum bat, zusammen mit ihrer Herrin eingesperrt zu werden, und es hätte mich nicht überraschen dürfen, dass die beiden die Zeit genutzt hatten, um dem Gesetz ein veritables Schnippchen zu schlagen.
    Tatsache war, dass Miss Roche nie wegen des Mordes an Jethro Brennan schuldig gesprochen wurde. Uns hätte klar sein müssen, angesichts des Aufstands, den Charles Roche veranstaltet hatte in derFolge der Verhaftung seiner Schwester und der Entschuldigungsgründe, die er für sie ins Feld führte, dass es sehr wohl so weit kommen konnte. Miss Roche stritt den Mord vehement ab, als Ben sie diesbezüglich verhörte. Sie hatte nichts von dem, was sie vor Bens Auftauchen gesagt hatte und das einem Geständnis gleichgekommen wäre, in Gegenwart eines Gesetzesbeamten geäußert. Inzwischen hieß es, dass sie durch die grauenvollen Ereignisse »verwirrt« gewesen wäre und »nicht gewusst hatte, was sie sagt«. Dr. Lefebre hatte ihr gefällig jenes geistige Derangement attestiert, das jene, die darunter litten, gelegentlich zu falschen Aussagen von manchmal inkriminierender Natur verleitete. Angesichts einer solchen Kapazität, die ihre Geschichte stützte, hätte mir gleich klar sein müssen, dass diese Version der Ereignisse schließlich allgemein akzeptiert werden würde.
    Ich gehörte nicht zu

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