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Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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voller Enthusiasmus fort. »Wenn ich mir überlege, ich wäre so richtig mit Haut und Haaren in …« Sie stockte, schloss die Augen und lächelte selig in sich hinein.
    »In wen?«, hakte Jolin sofort nach, doch Anna winkte ab. »Ach, eher so allgemein«, entgegnete sie. »In niemanden Bestimmten.«
    »Na komm schon«, sagte Jolin. »Du hast Rouben doch auch gut gefunden.«
    »Stimmt«, gab Anna zu. »Es waren schließlich alle hinter ihm her.«
    »Und allen voran Klarisse.«
    »Ja, und alle haben gedacht, dass sie ihn bekommt.«
    »Da kann man mal sehen«, sagte Jolin und grinste.
    Anna nickte. Plötzlich sah sie sehr ernst aus. »Aber es gibt keine, die ihn dir nicht gönnt. Nachdem du Klarisse vor dem herabstürzenden Felsen gerettet und dir dabei beide Arme zertrümmert hast, bist du die absolute Königin an unserer Schule.«
    »Ich weiß«, sagte Jolin. »Ich darf gar nicht an nächste Woche denken … Alle werden mich anstarren. Alle werden mich mit Fragen löchern …« Und keine einzige davon werde ich wahrheitsgemäß beantworten dürfen, dachte sie, denn niemand außer Rouben und mir kann sich daran erinnern, was in der Burgruine tatsächlich passiert ist.
    Der Wahrheit entsprach nur, dass sie Klarisse gerettet hatte, allerdings nicht vor einem herabstürzenden Felsen, sondern vor dem Biss eines Vampirs. Aber das würde ihr inzwischen wahrscheinlich nicht einmal Anna mehr glauben.
    »Sag mal …«
    Jolin wandte ihr Gesicht der Freundin zu. »Was …?«
    »Du und Rouben … habt ihr eigentlich? … Ich meine, ihr habt doch ständig zusammengehangen.«
    »Doch, wir haben.« Jolin räusperte sich. »Ein einziges Mal.«
    »Mit allem Drum und Dran?«
    »Ich würde es ein wenig anders beschreiben, aber … ja.«
    »Oh Mann!« Anna fasste sich an die Stirn. »Und wann? Richtig angemerkt hat man euch das nämlich nicht.«
    Jolin holte tief Luft und versuchte so, das Gefühl der Beklemmung zu verscheuchen, das sich auf ihre Brust legte, sobald sie an die letzten Wochen des vergangenen Jahres zurückdachte. »Anfang Dezember«, sagte sie rau. »Danach habe ich mich allerdings von ihm ferngehalten.«
    »Ja, das weiß ich noch. Aber wieso hast du das getan?« Anna schüttelte den Kopf. »Ich meine … das erste Mal. Und dann mit einem Typen wie Rouben. Es muss doch der absolute Wahnsinn gewesen sein.«
    »Schon«, erwiderte Jolin zögernd. »Aber danach war er total komisch. So kalt und abweisend. Viel extremer noch als vorher. Ich habe mich schrecklich ausgenutzt gefühlt und war überzeugt davon, dass es ihm nicht ernst mit mir war.«
    »Das hat Klarisse auch gesagt.«
    »Ihr habt es also doch gemerkt«, sagte Jolin mit einer Spur Empörung in der Stimme.
    »Nein«, beeilte Anna sich zu erwidern. »Ehrlich nicht. Wir dachten alle, dass Klarisse nur ihre übliche Show abzieht. Sie war ganz schön fies damals.«
    »Gut, dass du das endlich auch so siehst.«
    »Aber sie hat sich total verändert«, erwiderte Anna, als wollte sie Klarisses damaliges Verhalten im Nachhinein verteidigen.
    Jolin nickte besänftigend. »Ja, zugegeben, das hat sie. Damals ist es aber so gewesen, dass eigentlich sie Rouben in dieser Nacht treffen wollte.«
    Ihre Freundin horchte auf. »Aha, und er hat sie abblitzen lassen?«
    »Anna, jetzt tu mal nicht so«, sagte Jolin. »Du weißt ganz genau, was damals rumgegangen ist.«
    »Ja, ja, ja …« Anna schloss die Augen. »Alle dachten, dass Rouben die Hunde gerissen und Carina angefallen hat.«
    »Alle dachten, dass er ein Vampir ist«, brachte Jolin es auf den Punkt. »Ich auch.«
    »Und du hast trotzdem mit ihm geschlafen?«
    »Es war Neumond«, sagte Jolin. »Klarisse hatte sich diese Nacht ausgesucht, weil sie wusste, dass Vampire bei Neumond ungefährlich sind.«
    Anna pfiff durch die Zähne. »So eine feige Nuss. Und uns gegenüber hat sie immer so getan, als ob sie kein Problem damit hätte, mit einem Werwolf und einem Vampir gleichzeitig ins Bett zu gehen.«
    Jolin grinste. »Klarisse eben.«
    »Aber dann ist es doch eigentlich klar«, sagte Anna.
    Jolin runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Rouben musste sich danach dir gegenüber zurückhalten. Denn Neumond ist schließlich nicht alle Tage.«
    »Stimmt«, sagte Jolin. »Du vergisst allerdings eine Kleinigkeit: Rouben ist kein Vampir.«
    Was aus heutiger Sicht betrachtet nicht einmal eine Lüge war. Genau genommen kannte Anna aber nur die halbe Wahrheit, und Jolin hatte keinesfalls vor, sie in die ganze Geschichte

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