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Neuromancer-Trilogie

Titel: Neuromancer-Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Gibson
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von einem von Bobbys Unterprogrammen, einem weiteren Söldner den linken Arm mit Hilfe einer Vorrichtung ab, die vor zwei Sommern
aus einer Erntemaschine chinesischer Fabrikation ausgebaut worden ist. Der Söldner, dessen Name und SIN wie flüssige Silberperlen an Angie vorübersprudeln, stirbt mit der Wange an einem von Little Birds Stiefeln.
    Nur Bobby ist als einziger von allen Anwesenden nicht in Form von Daten vertreten. Und Bobby ist weder das auf Metall und Nylon geschnallte, ausgezehrte Wrack mit angetrockneter Kotze am Kinn, das dort vor ihr liegt, noch das aufgeweckte, vertraute Gesicht, das ihr von einem Monitor auf Gentrys Werkbank entgegenschaut. Ist Bobby der viereckige Massenspeicher, der über der Trage festgeschraubt ist?
    Jetzt geht sie über sanft gewellte Dünen aus schmutzigem, pinkfarbenem Satin unter einem gepunzten Stahlhimmel, endlich befreit von dem Zimmer und seinen Daten.
     
    Brigitte geht neben ihr, und da ist kein Druck, keine nächtliche Leere, kein Bienenstocksummen. Da sind keine Kerzen. Continuity ist ebenfalls da, verkörpert durch ein wandelndes Silberflittergekritzel, das Angie irgendwie an Hilton Swift am Strand von Malibu erinnert.
    »Geht es dir besser?«, fragt Brigitte.
    »Viel besser, danke.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Warum ist Continuity hier?«
    »Weil er aus Maas-Biochips gemacht und darum dein Vetter ist. Weil er jung ist. Wir begleiten dich zu deiner Vermählung.«
    »Aber wer bist du, Brigitte? Was bist du in Wirklichkeit?«
    »Ich bin die Botschaft, die dein Vater schreiben sollte. Ich bin die Vévés, die er in deinen Kopf einzog.« Brigitte beugt sich nah zu ihr hin. »Sei nett zu Continuity. Er fürchtet, dass er sich mit seiner Tolpatschigkeit deinen Groll zugezogen hat.«

    Das Flittergeschreibsel huscht ihnen voraus über die Satindünen, um die Ankunft der Braut zu verkünden.

41
    Mr. Yanaka
    Das Maas-Neotek-Gerät fühlte sich noch warm an. Die weiße Plastikunterlage darunter war wie von Hitzeeinwirkung verfärbt. Es roch nach verbrannten Haaren.
    Sie beobachtete, wie die Blutergüsse in Ticks Gesicht dunkler wurden. Er hatte sie gebeten, ihm eine abgegriffene blecherne Zigarettenschachtel mit Pillen und Dermadisks aus einem Nachtschränkchen zu holen, sich den Kragen aufgerissen und drei der kreisrunden Pflaster auf die porzellanweiße Haut geklebt.
    Sie half ihm, aus einem Glasfaserkabel eine Schlinge zu binden.
    »Colin meint doch, sie hätte vergessen …«
    » Ich aber nicht«, sagte er und sog die Luft durch die zusammengebissenen Zähne, während er die Schlinge unter den Arm schob. »In dem Moment war’s so, als ob’s wirklich passieren würde. Hält’ne Weile an …« Er zuckte zusammen.
    »Tut mir leid.«
    »Schon okay. Sally hat’s mir erzählt. Das mit deiner Mutter, mein ich.«
    »Ja …« Sie sah ihn weiterhin an. »Sie hat sich umgebracht. In Tokio.«
    »Wer immer die Frau vorhin war, sie war’s nicht.«
    »Das Gerät …« Sie warf einen kurzen Blick zum Tisch.
    »Sie hat’s verbrannt. Wird ihn aber nicht weiter kratzen. Er ist noch drin, und ihm steht da alles zur freien Verfügung. Also, was führt unsere Sally im Schilde?«

    »Sie hat Angela Mitchell bei sich. Sie ist aufgebrochen, um das Ding zu suchen, von dem das alles ausgeht. Wo wir waren. An einem Ort namens New Jersey.«
    Das Telefon klingelte.
    Kumikos Vater, Kopf und Schultern, auf dem breiten Bildschirm hinter Ticks Telefon: Er trug seinen dunklen Anzug, seine Rolex-Uhr, eine ganze Galaxis kleiner Bruderschaftszeichen am Revers. Kumiko fand, dass er sehr müde aussah, müde und sehr ernst, ein ernster Mensch hinter der glatten, dunklen Schreibtischfläche in seinem Arbeitszimmer. Als sie ihn so sah, bedauerte sie, dass Sally nicht aus einer Telefonzelle mit Kamera angerufen hatte. Sie hätte sich so gewünscht, Sally noch einmal zu sehen; es wäre vielleicht das letzte Mal gewesen.
    »Du siehst gut aus, Kumiko«, sagte ihr Vater.
    Kumiko setzte sich aufrecht hin und schaute in die kleine Kamera unter dem Wandbildschirm. Sie versuchte automatisch, die mütterliche Maske hochmütiger Geringschätzung aufzusetzen, aber es funktionierte nicht. Verwirrt senkte sie den Blick auf die in ihrem Schoß verschränkten Hände. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass Tick mitten im Blickfeld der Kamera auf seinem Stuhl gefangen war, und sie spürte seine Verlegenheit und seine Angst.
    »Es war richtig von dir, aus Swains Haus zu fliehen«, sagte ihr Vater.
    Sie sah ihm wieder in die

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