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Nevada Pass

Nevada Pass

Titel: Nevada Pass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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In Elko.« Pearce las weiter: »Wegen Spielschulden und unerlaubten Glücksspiels entlassen. Danach entdeckte Unterschlagung von Universitätsgeldern ist dem Gesuchten zugeschrieben worden. Wurde verfolgt bis Lake's Crossing, dort in einer Eisenwarenhandlung gestellt. Um zu entkommen, setzte er den Laden mit Kerosin in Brand. Feuer geriet außer Kontrolle; Ortskern von Lake's Crossing zerstört, sieben Menschen fanden den Tod!«
    Die Gesichter der Zuhörer drückten die verschiedensten Empfindungen aus, die Skala reichte von Ungläubigkeit bis zu Entsetzen und von Zorn bis zu Abscheu. Nur Pearce und O'Brien – und seltsamerweise auch Deakin – ließen keinerlei Anzeichen einer Gemütsbewegung erkennen.
    Pearce fuhr fort: »Gesuchter wurde weiter verfolgt bis zu den Eisenbahnwerkstätten in Sharps. Ließ Waggon mit Sprengstoff hochgehen. Drei Schuppen zerstört und alles Material vernichtet. Derzeitiger Aufenthalt unbekannt.«
    Garrittys Stimme klang immer noch nicht viel besser: »Er – das ist der Mann, der Lake's Crossing niedergebrannt und Sharps in die Luft gejagt hat?«
    »Wenn diese Angaben richtig sind – und ich halte sie dafür, dann ist er es tatsächlich. Hier von einer zufälligen Übereinstimmung zu sprechen, wäre geradezu lächerlich. Na, Garritty, nach diesem beeindruckenden Sündenregister kommt einem die Sache mit jenen armseligen hundertzwanzig Dollar geradezu albern vor, was? Aber albern oder nicht, ich rate Ihnen, das Geld gleich einzustecken, denn Deakin wird in nächster Zeit keine Gelegenheit haben, es Ihnen zurückzugeben.« Er faltete den Steckbrief zusammen und wandte sich an Claremont: »Nun?«
    »Ein Geschworenengericht erübrigt sich wohl. Aber die Sache ist immer noch keine Angelegenheit der Armee.«
    Pearce faltete den Steckbrief wieder auseinander und reichte ihn Claremont: »Ich habe nicht alles vorgelesen, das hätte zu lange gedauert.« Er deutete auf einen Abschnitt: »Das hier habe ich zum Beispiel auch ausgelassen.«
    Claremont las laut: »Der Sprengstoffwaggon in Sharps war unterwegs zum Zeugamt der US-Armee in Sacramento, Kalifornien.« Er faltete das Fahndungsblatt zusammen, gab es Pearce und nickte: »Damit ist es eine Angelegenheit der Armee.«

2
    C olonel Claremont, dessen Temperament vorsichtig ausgedrückt als explosiv zu bezeichnen war, versuchte angestrengt, sich zu beherrschen. Aber es war klar, daß es ihm nicht gelingen würde. Als gewissenhafter und ungemein gründlicher Mensch, als Mensch, der nach festen Regeln lebte, der eine heftige Abneigung selbst gegen die geringfügigste Störung im reibungslosen Ablauf seines Lebens hegte und völlig außerstande war, Dummheit oder Unfähigkeit gelassen zu ertragen, hatte Claremont bislang noch keine Möglichkeit gefunden, seine einzige Schwäche als Offizier und Mann zu überwinden – und es sah nicht so aus, als ob er in nächster Zeit eine finden würde. Um es geologisch auszudrücken: er ließ die vulkanischen Gase seiner Wut weder abziehen noch gab er überschüssige, überhitzte Energie in Form von Lava und Geisern ab – wie der Krakatau ging er einfach in die Luft, und die Folgen waren meistens fast ebenso verheerend ~ zumindest für diejenigen, die sich in seiner unmittelbaren Nähe befanden.
    Der Colonel hatte acht Zuhörer: Der ziemlich besorgt dreinschauende Gouverneur, Marica, der Geistliche und der Arzt standen vor dem Eingang des Imperial, und O'Brien, Pearce und Deakin beobachteten den brüllenden Colonel vom Bürgersteig aus, wobei Pearce seine Aufmerksamkeit gerecht zwischen Deakin und dem Colonel aufteilte. Der achte Zuhörer war der unselige Sergeant Bellew. Er hatte Haltung angenommen – jedenfalls soweit ihm das auf dem Rücken seines nervös tänzelnden Pferdes möglich war – und fixierte starr einen Punkt hinter der linken Schulter des Colonels. Es war kalt geworden, aber Bellew schwitzte sichtbar.
    »Ihr habt wirklich überall gesucht?« Der Zweifel in Claremonts Stimme war nicht zu überhören. »Wirklich überall?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Offiziere der US-Kavallerie sind in dieser Gegend kaum ein alltäglicher Anblick. Sie müssen doch jemandem aufgefallen sein.«
    »Niemandem, den wir gefragt haben, Sir. Und wir haben jeden gefragt, den wir getroffen haben.«
    »Das ist doch unmöglich, Mann! Völlig unmöglich.«
    »Jawohl, Sir. Ich meine, nein, Sir.« Bellew riß sich endlich von dem Punkt los, auf den sein Blick die ganze Zeit gerichtet gewesen war und schaute regelrecht

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