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Nevada Pass

Nevada Pass

Titel: Nevada Pass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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dunkler Bursche mit einem prächtigen Schnurrbart und hakte Punkte auf einer Liste ab, die er in der Hand hielt. Claremont ging mit schnellen Schritten auf ihn zu. Er hielt Bellew für den tüchtigsten Sergeant der US-Kavallerie, und Bellew seinerseits sah in Claremont den besten CO, unter dem er je gedient hatte, aber beide Männer gaben sich beträchtliche Mühe, die hohe Meinung, die sie voneinander hatten, voreinander zu verbergen.
    Claremont nickte Bellew zu, stieg die Rampe hinauf und blickte ins Innere des Waggons. Ungefähr vier Fünftel des Raumes waren zu Pferdeboxen umfunktioniert worden, und das letzte Fünftel reichte gerade zur Unterbringung des Futters und Wassers aus. Die Boxen waren leer. Claremont wandte sich an den Sergeant: »Wo sind die Pferde, Bellow? Und die Männer? Alle auf und davon, was?«
    Bellew knüpfte seine Uniformjacke zu und sagte gelassen: »Die Pferde sind gefüttert und getränkt, Colonel. Und jetzt sind die Männer mit ihnen unterwegs – nach zwei Tagen in den Waggons brauchen sie Bewegung, Sir.«
    »Da geht es mir nicht anders, nur habe ich keine Zeit dazu. Sehen Sie zu, daß Sie unsere vierbeinigen Freunde wieder in ihre Boxen kriegen – wir fahren nämlich in einer halben Stunde los. Reicht das Futter und Wasser für die Pferde bis zum Fort?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und der Proviant für die Männer?«
    »Ebenfalls, Sir.«
    »Und der Brennstoff für alle Öfen, auch für die in den Pferdewaggons? Oben in den Bergen wird es verdammt kalt.«
    »Wir sind eingedeckt, Sir.«
    »Ich hoffe es, ich hoffe es! Wo ist Lieutenant Oakland? Und Lieutenant Newell?«
    »Kurz bevor ich die Pferde und die Männer zu den Mietställen hinüber brachte, waren sie noch hier. Ich sah, wie sie den Zug entlang gingen, als wollten sie in die Stadt. Sind sie denn nicht dort, Sir?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen? Würde ich Sie fragen, wenn ich es wüßte?« Claremonts Laune sank rapide auf ein neues Tief. »Treiben Sie sie umgehend auf! Und sagen Sie ihnen, sie sollen sich im ›Imperial‹ bei mir melden. Mein Gott! ›Imperial‹! Was für ein Name für so eine Bruchbude!«
    Bellew stieß einen sichtbaren, aber taktvollerweise unhörbaren Seufzer der Erleichterung aus, als Claremont sich abwandte und der Lokomotive zustrebte. Er kletterte die Eisentreppe hinauf und betrat den Lokführerstand. Chris Banlon, der Lokomotivführer, war ein kleiner dürrer Mann mit einem unglaublich faltigen, nußbraunen Gesicht, in dem das Auffallendste die grünblauen Augen waren. Er war gerade dabei, mit Hilfe eines schweren Schraubenschlüssels einige Einstellungen vorzunehmen. Als er Claremont bemerkte, drehte er noch ein letztes Mal an der Schraube, an der er gerade arbeitete, legte den Schraubenschlüssel zurück in die Werkzeugkiste und sah Claremont lächelnd an.
    »'n Tach, Colonel. Das ist aber eine Ehre!«
    »Schwierigkeiten?«
    »Nein, nur Sorge, Sir.«
    »Maschine unter Dampf?«
    Banlon öffnete die Tür des Kessels. Die Hitzewelle, die von den rotglühenden Holzscheiten ausging, ließ Claremont unwillkürlich einige Schritte zurückweichen. Banlon machte die Klappe wieder zu. »Von mir aus kann's losgehen, Colonel.«
    Claremont blickte nach hinten zum Tender, der hoch mit säuberlich gestapelten Holzscheiten beladen war. »Wie steht's mit dem Brennstoff?«
    »Bis zum nächsten Depot haben wir genug. Mehr als genug.« Banlon betrachtete den Tender voller Stolz. »Henry und ich haben jeden Winkel ausgenutzt. Ein tüchtiger Arbeiter, dieser Henry.«
    »Henry? Der Steward?« fragte Claremont verblüfft. »Und der Heizer – Jackson – nicht wahr?«
    »Ich und mein vorlautes Mundwerk«, sagte Banlon bedrückt. »Ich werde es nie lernen. Henry wollte gerne helfen. Jackson half auch – danach.«
    »Nach was?«
    »Nachdem er in der Stadt Bier geholt hatte.« Die ungewöhnlich hellen Augen sahen Claremont ängstlich an. »Ich hoffe, Sie nehmen das nicht übel, Sir.«
    »Ihr seid Angestellte der Eisenbahn, keine Soldaten«, sagte Claremont. »Was ihr macht, geht mich nichts an – solange ihr nicht zuviel trinkt oder uns oben in den Bergen in einen Abgrund kutschiert.« Er begann die Stufen hinunterzuklettern, hielt jedoch noch einmal inne und fragte: »Haben Sie Captain Oakland oder Lieutenant Newell gesehen?«
    »Ja, beide. Sie haben sich kurz mit Henry und mir unterhalten und sind dann in die Stadt gegangen.«
    »Haben sie gesagt, wohin sie gehen wollten?«
    »Leider nein, Sir.«
    »Na gut, vielen

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