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Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Titel: Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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in Primärfarben und den Plastikmöbeln, vorbei an der kleinen Cafeteria und ein paar Büros. Als wir den Aufzug erreichen, drücke ich auf den Knopf für den dritten Stock. Dort befindet sich laut meiner Mom der Impfstoff – der Impfstoff, den Max so dringend braucht.

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TAG 2, 21:22 UHR
    I ch war mit zwölf am Girls’ Day zum ersten Mal in einem Labor. Jetzt wo ich an der Highschool Chemie belege, weiß ich, wie beeindruckend der Laborbereich von Z-Biotech ist. Computer, schimmernde Mikroskope, Glaskästen mit Eingriffen für die Handschuhe, reihenweise Glasbehälter, Spülbecken aus rostfreiem Stahl, die durch Pedale gesteuert werden, und Hauben, die verhindern, dass sich Schadstoffe in der Raumluft ausbreiten.
    Tyler atmet einmal scharf ein. »Die Luft hier drin ist sonderbar.«
    Ich frage mich, ob er bereut, dass wir die Masken und Handschuhe nicht angezogen haben. Mom hat gesagt, dass wir sie nicht brauchen, und ich will hier so schnell wie möglich rein und wieder raus.
    »Hier herrscht ein negativer Luftstrom. Das heißt, die Luft strömt in den Raum herein, aber nicht aus ihm hinaus.« Wenn hier irgendetwas verschüttet wurde und verdampft, dann würde es sich nicht durch die Belüftungsschächte im übrigen Gebäude ausbreiten.
    An zwei Seiten des Raumes befinden sich Türen aus rostfreiem Stahl. Ich stelle fest, dass doch nicht alle von ihnen zu Kühlkammern führen, als ich die dritte davon öffne und mir warme, feuchte Luft entgegenschlägt. Drinnen stehen Regale über Regale mit weißen Eiern.
    Ty stößt einen Pfiff aus. »Jedes dieser Eier ist also mit dem Hantavirus infiziert?«
    »Ich denke schon.« Trotz der warmen Luft fröstle ich. »Wie lange dauert es laut Elizabeth, bis der Impfstoff fertig ist?«
    »Monate, oder?«
    Tys Blick trifft meinen. Es ist, als hätten wir gerade denselben Gedanken. Wir sind hier, um den fertigen Impfstoff für Max zu holen, aber wenn Z-Biotech nicht in der Lage wäre, den Impfstoff anzubieten, könnte die Firma ihren Plan nicht ausführen.
    Ich schließe die Tür, dann tippe ich auf den Temperaturanzeiger über der Wärmekammer. »Schau dir den Sensor mal an. Die Eier müssen bei einer bestimmten Temperatur bebrütet werden. Drei Grad wärmer und sie sind bereits in Gefahr.«
    Ty kneift die Augen zusammen. »Ich glaube, hier sind drei Grad Celsius gemeint. Weißt du, wie viel das in Fahrenheit ist?«
    »Sechs? Zehn? Wie auch immer, es kann nicht so viel sein, bis sie anfangen zu kochen.«
    Ich fange an, im Putzwagen herumzuwühlen, in den Ty den Tascheninhalt des Wachmanns geworfen hat. Ich erinnere mich daran, eine rot-weiße Zigarettenschachtel gesehen zu haben, deshalb muss dort irgendwo auch ein Feuerzeug sein, oder? Zunächst halte ich nach einem leichten bunten Plastikgegenstand Ausschau, aber ich finde nichts zwischen all den Münzen, Kaugummis und Autoschlüsseln. Dann entdecke ich ein altes silbernes Zippo-Feuerzeug, das dem Wachmann gehören muss. Ich lasse die Kappe aufschnappen und drehe mit dem Daumen das Rädchen nach unten. Eine helle orangefarbene Flamme leuchtet auf.
    Ty und ich grinsen uns gegenseitig an. Dann lasse ich den Deckel zuschnappen und ersticke die Flamme.
    Ty greift sich den Reißwolf von einem Papierkorb neben einem der Schreibtische und holt händeweise Papierschnitzel heraus, die perfekt zum Feuermachen sind.
    »Wie möchtest du deine Eier?«
    »Hart gekocht.« Ich lächle. »Du erledigst das hier und ich suche den fertigen Impfstoff für Max. Und dann nichts wie raus hier.«
    Am anderen Ende des Raumes öffne ich die dritte Tür links, wo sich laut meiner Mom der Impfstoff befinden würde. Dieses Mal ist es wirklich eine Kühlkammer. Die Regale sind brechend voll. Ich rücke kleine Plastikfläschchen von einer Seite zur anderen. Mit jeder Sekunde wächst meine Besorgnis. Was ist, wenn sie den Impfstoff in einen anderen Raum gebracht haben? Was, wenn jemand ihn umgeworfen oder verbraucht hat? Meine Mom glaubte, dass er auf dem obersten Regal steht, aber dort ist er nicht. Auf dem zweiten auch nicht. Erst beim Durchsuchen des dritten Regals finde ich ihn. Er sieht nicht nach etwas Besonderem aus, nur nach einer klaren Plastikflasche mit einem handschriftlichen Etikett, auf dem HV-IMPFSTOFF steht. Plötzlich löst sich das Band, das um mein Herz gespannt war.
    Gerade als ich sie in die Kühltasche stellen will, die wir mitgebracht haben, um den Impfstoff kühl zu halten, kommt mir ein Gedanke. Wenn morgen früh die ersten Mitarbeiter

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