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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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weiter.
    Während ich wartete, begann mein Schädel heftiger zu pochen, und meine Augen fingen an zu tränen. Die Migräne kam rasch. Ich schaute auf die Uhr, sah mich erneut im Park um.
    Es wurde halb eins, doch von John keine Spur. Ich beobachtete jedes ankommende Fahrzeug. Der Wind blies meine Haare nach vorn, so dass ich nicht mehr richtig sehen konnte. Ich schob sie zurück. Ein Mann stieg aus einem Kleinwagen. Ich hielt den Atem an. Er blieb einen Moment stehen und sah sich um, dann nahm er seine Baseballkappe ab. Ich erhaschte einen Blick auf das rötliche Haar.
O mein Gott, er ist es.
Er schloss den Wagen ab und begann, den Pfad entlangzugehen. Wo blieb die Polizei? Sie sollten ihn doch auf der Stelle schnappen.
    Er kam näher. Noch näher.
    Endlich war der Mann dicht genug herangekommen, dass ich sein Gesicht erkennen konnte. Er war zu jung. Ich stieß meinen Atem aus. Er warf mir einen merkwürdigen Blick zu, als er vorbeiging. Ich konzentrierte mich wieder auf den Parkplatz. Hatte ich jemanden verpasst? Keine neuen Fahrzeuge. Ich sah auf die Uhr. Weitere fünf Minuten waren verstrichen. Wo steckte er bloß?
    Mein Herz schlug so schnell, dass ich fürchtete, etwas würde damit nicht stimmen, aber ich schob es auf die Nerven. Obwohl es sonnig war, war der Wind kalt, und mein Körper fühlte sich an, als hätte man ihn in Eiswasser getaucht. Ich schob die Füße vor und zurück und schob die Hände unter die Achseln.
    Weitere zehn Minuten verstrichen. Immer noch nichts. Ich holte das Handy aus der Tasche und wählte die letzte Nummer, von der aus John mich angerufen hatte. Keine Antwort. Was war hier los? War er überhaupt auf der Insel?
    Ich stand auf und sah mich um. Die Polizeibeamtin auf dem Felsen über mir zeichnete und blickte über den Ozean. Ich setzte mich wieder hin, spürte, wie sich in meinem Kopf alles drehte, als die Migräne sich in meinem Nacken festsetzte. Ich sah erneut auf die Uhr. Es war eine halbe Stunde nach der vereinbarten Zeit. Ich überlegte noch, was ich jetzt machen sollte, als das Handy in meiner Tasche klingelte.
    Ich holte es heraus und klappte es auf. Eine unbekannte Nummer.
    »Hallo?«
    »Bist du da?«
    »John, ich habe schon angefangen, mir Gedanken zu machen. Ist alles in Ordnung?«
    »Ich weiß es nicht, Sara. Das musst du mir schon sagen.«
    Grauen überkam mich. »Was ist los? Ich warte auf dich, so wie wir es abgemacht haben.«
    »Du scheinst ein Problem damit zu haben, die Wahrheit zu sagen.«
    Ich sah mich um. Beobachtete er mich? Beobachtete mich irgendjemand? Ein Schauder lief mir über den Rücken.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, John.«
    »Du hast mir nicht die Wahrheit über Ally gesagt.« Ich zerbrach mir den Kopf, was ich ihm alles erzählt hatte. Was konnte er herausgefunden haben?
    »Ich habe immer versucht, so aufrichtig wie möglich zu sein.«
    Er skandierte: »Ally liebt Barbies. Ally ist gut in Sport. Ally mag keine Naturwissenschaften.«
    Ich schnappte nach Luft. »Hast du mich beobachtet?«
    »Du hast gelogen.«
    Ich hatte Angst, aber ich war auch wütend. »Ally ist meine Tochter, John. Meine Aufgabe ist es, sie zu beschützen. Du hättest mir diese Fragen nicht stellen dürfen.«
    »Ich darf jede Frage stellen, die ich will.«
    Reiß dich zusammen, Sara. Denk daran, mit wem du redest.
    »Lass uns beide uns wieder beruhigen und noch einmal von vorn anfangen, okay?«
    »Es ist zu spät.«
    »Für die Familie ist es nie zu spät – genau darum geht es in einer Familie.«
    Er schwieg.
    Mein Herz spielte verrückt. Ich presste meine Hand dagegen.
    Schließlich sagte John: »Sieh in der Toilettenkabine nach – der letzten. Ich habe dir etwas dagelassen.«
    »Jetzt sofort?«
    »Ich rufe dich wieder an.« Er legte auf.
     
    Ich stand auf und ging den Pfad entlang zum Toilettenhäuschen am Rand des Parkplatzes. Mit Blicken suchte ich hektisch die Hügel ab, den Strand, die Veranden der Häuser mit Blick auf die Lagune.
Beobachtete er mich?
Ich schaute über die Schulter zurück. Die Beamtin auf dem Hügel packte ihre Sachen zusammen und sprach in ihr Handy. Sobald ich den Parkplatz erreicht hatte, kam ich an Billy und den anderen Cops vorbei. Billy sprach ebenfalls in sein Handy, aber er nickte mir zu. Bedeutete das, dass ich weitergehen sollte?
    Rechts von mir entdeckte ich die Polizistin mit dem Kinderwagen, die auf das Toilettenhäuschen zusteuerte. Sie schaffte es beinahe, vor mir einzutreten, aber eine ältere Frau, die gerade herauskam, fing

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