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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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an, mit ihr zu reden und gestikulierte, als frage sie nach dem Weg. Am Eingang zögerte ich, doch wenn ich noch länger wartete, würde es merkwürdig aussehen. Ich holte tief Luft und trat ein.
    Gott sei Dank war niemand da, also ging ich zur letzten Kabine und schob vorsichtig die Tür auf. Auf den ersten Blick entdeckte ich nichts Ungewöhnliches – es musste sich im Spülkasten befinden. Ich überlegte, ob ich warten sollte, ehe ich nachschaute, aber ich wusste nicht, wie viel Zeit ich hatte, bis John wieder anrief. Mit zitternden Händen hob ich den Deckel des Spülkastens an. Eine Barbiepuppe trieb mit dem Gesicht nach unten im Wasser. Ich wusste, dass ich sie nicht anrühren sollte. Ich drehte sie mit dem Nagel des kleinen Fingers um.
    Das Gesicht war weggeschmolzen.
    Ich stürmte aus dem Toilettenhäuschen, rannte beinahe in die Polizistin und hetzte zum Cherokee. Meine Hände zitterten, als ich den Schlüssel ins Türschloss steckte. Endlich raste ich die Straße herunter – und mein Handy klingelte. Ich atmete tief durch, aber es war nur Billy.
    »Alles in Ordnung, Sara?«
    »Ally, sie ist in der Schule, und …«
    »Wir haben jemanden, der jetzt im Moment die Schule beobachtet.«
    »Ich will mit Evan sprechen.«
    »Wir müssen ein paar Dinge mit Ihnen durchgehen …«
    »Jetzt, Billy.« Ich legte auf.
    Evan rief sofort an. »Alles okay?«
    »Nein.« Ich erzählte ihm von der Barbiepuppe.
    »Himmel. Billy sagte, er sei überhaupt nicht aufgetaucht, aber er hat nicht …«
    »Ich fühle mich nicht gut.«
    »Was ist los?«
    »Ich habe einen Migräneanfall, und mein Herz rast. Es fällt mir schwer zu atmen, und meine Brust fühlt sich ganz eng an.«
    »Wahrscheinlich ist es nur die Angst, und …«
    Ich hob die Stimme. »Es ist
keine
Panikattacke, Evan. Herrje! Ich weiß, wie sich eine Panikattacke anfühlt. Ich habe vergessen, meine Tablette zu nehmen.«
    Er sprach ganz ruhig. »Sara, halt an.« Ich hörte Stimmen im Hintergrund.
    »Ich kann nicht. Was, wenn er mir folgt?« Als Evan nicht sofort antwortete, sagte ich: »Hat Billy gesagt, von wo aus er angerufen hat?«
    »Er …« Evan räusperte sich. »Er sagt, John sei in Nanaimo.«
    Ich verstummte vor Schreck und wartete, dass Evan weitersprach.
    »Sie sagen, es sehe so aus, als sei er im nördlichen Teil herumgefahren, als er angerufen hat, aber jetzt ist das Telefon ausgeschaltet.«
    »Er hätte mich also die ganze Zeit
beobachten
können.«
    »Vielleicht solltest du zum Revier fahren. Wir können uns dort treffen und …«
    »Ich fahre zurück und sehe nach Ally.«
    »Die Polizei ist doch schon …«
    »Ich fahre zurück und sehe nach
Ally
, und dann fahre ich nach Hause.«
    Er war einen Augenblick still. »Gut, ich sage es ihnen.«
     
    Ich erreichte Allys Schule, als sie gerade nach der Pause wieder hineingehen wollte. Sie war ganz aus dem Häuschen, mich zu sehen, und wollte, dass ich all ihren Freundinnen hallo sagte. Ich erklärte ihr, ich sei nur kurz vorbeigekommen, um sie einmal in den Arm zu nehmen, und das tat ich auch – ganz lange. Über ihre Schulter fiel mein Blick auf Sandys Tahoe, der am Ende des Blocks parkte. Als Ally zurück in den Klassenraum ging, redete ich mit einem der Beamten draußen im Wagen, der mir versicherte, dass John nicht an ihnen vorbeikäme. Fünfzehn Minuten später bog ich in meine Straße ein, und Sandy überholte mich in ihrem Tahoe. Als ich auf unsere Auffahrt fuhr, parkte sie bereits vor dem Haus. Evan erwartete mich an der Tür und nahm mich in den Arm.
    »Der Streifenwagen an der Straße hat das Haus die ganze Zeit beobachtet. Sandy hat drinnen alles überprüft – alles in Ordnung.«
    »Gott sei Dank. Ich muss meine Tabletten nehmen.«
    Ich kickte die Schuhe weg und hastete nach oben ins Badezimmer. Als ich wieder herauskam, hatte Evan bereits die Jalousien im Schlafzimmer heruntergelassen und einen gekühlten Lappen in einer Schüssel mit Eis auf dem Nachttisch bereitgestellt. Ich schaltete das Licht aus und legte mich aufs Bett, die Hand auf das immer noch rasende Herz gepresst.
    Konzentrier dich. Atme. Es ist alles in Ordnung. Du bist jetzt in Sicherheit.
    Evan flüsterte: »Möchtest du, dass ich bei dir bleibe?«, doch selbst seine leise Stimme bohrte sich wie ein Dolch in meine Schläfen.
    Ich schüttelte den Kopf und zog mir das Kissen übers Gesicht.
    »Ich schaue ab und zu mal nach dir.« Behutsam schloss er die Tür hinter sich.
    Ein paar Minuten später hörte ich Evan und Sandy

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