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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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mit Sachen vollpackte, die er mit zur Lodge nehmen wollte, saß ich auf dem Bett und erzählte ihm von meinem Morgen, angefangen mit dem Streit mit Melanie.
    »Ich fasse es nicht, dass sie so reagiert hat, als ich sie nach John gefragt habe.«
    »Ich hab dir doch gesagt, lass es bleiben.« Er wühlte in seinen Schubladen und schleuderte mit dem gesunden Arm Socken in die Tasche. Sein linker Arm lag immer noch in der Schlinge.
    »Ich habe ihr doch nur eine einfache Frage gestellt.«
    Mit hochgezogenen Brauen sah er mich über die Schulter an. »Sara, deine Fragen sind niemals einfach.«
    »Ich wünschte, du würdest nicht zurück zur Lodge fahren.«
    »Ich auch. Ich muss mit Jason hochfahren, und er fährt wie ein alter Mann.« Er lachte, aber ich blickte ihn finster an. »Schatz, komm schon, ich war seit Wochen nicht mehr da, und es herrscht ein heilloses Chaos. Du hast gesagt, du wolltest auch wieder anfangen zu arbeiten.«
    »Ich habe es versucht, nachdem Melanie gegangen war, aber dann hat Billy angerufen, und ich habe schon wieder angefangen, mich in was reinzusteigern.«
    »Und in was?«
    »Billy sagt, die Patronenhülse, die sie bei deiner Lodge gefunden haben, stammt von Johns Remington .223, aber sie können die Waffe nicht finden. Als ich später darüber nachdachte, fiel mir ein, dass John erzählt hat, das Gewehr sei gerade in der Reparatur. Findest du das nicht merkwürdig?«
    »Wahrscheinlich hatte er mehrere von den Dingern und hat eine davon weggeschmissen, nachdem er auf mich geschossen hat.«
    »Schon möglich … aber ich hatte das Gefühl, dass er genau dieses Gewehr regelrecht
liebte
. Warum sollte er dann zwei davon haben?«
    »Aber sonst hätte niemand auf mich geschossen.«
    Ich schwieg einen Moment. »Weißt du, es ist komisch, dass John dich nur verletzt hat. Ich hatte den Eindruck, dass er ein guter Schütze war – er hat nie zuvor ein Opfer verfehlt.«
    »Schatz, er war es.« Evan ging in den begehbaren Kleiderschrank, kam mit ein paar Jeans wieder heraus und stopfte sie in seine Tasche.
    »Ich weiß. Ich meine ja nur, dass das mit der Waffe merkwürdig ist … Wir wissen auch immer noch nicht mit Sicherheit, ob er Nadine überfallen hat. Sie wurde nicht angeschossen, wie es sonst Johns Art war, sondern nur auf den Hinterkopf geschlagen. Und sie hat nicht erkannt, wer es war. Ich frage mich, ob die Polizei überhaupt ihre Patienten überprüft hat. Vielleicht sollte ich Billy mal darauf ansprechen und hören, was er davon hält.«
    »Sara, lass den Kerl in Ruhe.«
    »Was soll
das
denn schon wieder heißen?«
    »Du musst die Polizei in den Wahnsinn treiben. Der Fall ist abgeschlossen, aber du liegst ihnen immer noch in den Ohren.« Er ging noch einmal in den Schrank und kam mit einer weiteren Jeans heraus. »Wo ist meine Nike-Baseballkappe? Du hattest sie gestern auf.«
    »Ich weiß nicht, aber ich fasse es nicht, was du gerade gesagt hast. Ich liege ihnen nicht in den Ohren, ich
helfe
ihnen. Ich muss wegen der Waffe mit Billy reden. Sie könnte zu einem alten Fall passen oder so etwas. Was, wenn John eine Frau getötet hat, von der sie nichts wissen, und ihre Familie sucht schon seit Jahren nach ihr und …«
    »Sara, du treibst
mich
in den Wahnsinn. Ich habe gerade sechs Jeans und kein einziges Hemd eingepackt.«
    »Schon gut, ich werde dir nicht länger im Weg rumstehen.« Ich stand auf.
    »Du musst nicht weggehen, nur einfach über etwas anderes reden.«
    Aber ich hatte das Zimmer bereits verlassen.
     
    Ich starrte den Tisch in meiner Werkstatt an, dachte über alles nach, was Evan gesagt hatte, und steigerte mich immer weiter in meine Wut hinein, bis er auf der Suche nach mir aufkreuzte.
    »Ich fahre jetzt los.«
    Ich betrachtete die Maserung des Holzes, zeichnete sie mit dem Finger nach.
    »Komm schon«, sagte er.
    Er kam zu mir und schlang seine Arme um mich.
    Ich versteifte mich. »Ich bin sauer auf dich.«
    »Ich weiß, aber du kannst mich trotzdem umarmen.«
    »Ich hasse es, dass du nichts von dem, was ich sage, ernst nimmst.«
    »Das ist nicht wahr, Sara. Ich wünschte nur, du würdest nicht immer so viel in alles reininterpretieren.«
    »Du glaubst also, ich würde nur überreagieren?«
    »Lass mal sehen, du beschuldigst deine Schwester, sich von einem Serienmörder anquatschen zu lassen, und jetzt glaubst du, jemand anders hätte mich ohne jeden Grund angeschossen? Hey, vielleicht hat
Melanie
auf mich geschossen!«
    Tränen der Enttäuschung brannten in meinen Augen. »Ich

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