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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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wir schienen miteinander klarzukommen. Ich hielt es noch zwei Sekunden aus.
    »Hast du die Bilder von meinem leiblichen Vater in der Zeitung gesehen?« Sie nickte. »Hast du ihn jemals in der Bar gesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wieso?«
    »Er wusste ein paar Dinge über Ally, und ich habe mich gefragt …«
    »
Das ist doch verdammt nochmal echt unglaublich!
Du glaubst
immer
noch, ich wär das gewesen, die es dieser Website gesteckt hat, und jetzt denkst du, ich hätte einem Serienmörder irgendetwas über
Ally
erzählt.« Sie stellte ihren Kaffeebecher mit einem Krachen ab und stand auf.
    »Nein! Ich dachte nur, dass du vielleicht nicht gewusst hast, wer er ist, und …«
    »Du glaubst, ich bin blöd genug, um einem Fremden etwas über meine Nichte zu erzählen?«
    »Das hat doch nichts mit
Blödheit
zu tun. Er wirkte wie ein netter Kerl, und vielleicht hat er es geschafft, irgendwas aus dir herauszubekommen, ohne dass du auch nur …«
    »Ob du’s glaubst oder nicht, Sara, wenn ich arbeite, dann arbeite ich – und quatsche nicht mit irgendwelchen Spinnern am Tresen. Herzlichen Dank auch, dass du mir mal wieder die Schuld gibst.«
    »Ich gebe dir nicht die Schuld, Melanie. Ich versuche nur, ein paar offene Fragen zu klären.«
    Sie lachte, als sie ihren Kaffee nahm und zur Küche ging.
    Ich stand auf und folgte ihr. »Wo willst du hin?«
    »Irgendwohin, wo mir die Leute nicht vorwerfen, ich wäre schuld, dass ihr Kind entführt wurde.« Mit einem dumpfen Geräusch stellte sie ihren Becher auf dem Tresen ab.
    »Melanie, du machst aus einer Mücke einen Elefanten. Ich habe nicht …«
    »Das musst du gerade sagen – du bist doch hier die
Königin
im Ausflippen.« Sie nahm ihre Handtasche vom Küchentresen, ging hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
     
    Als Billy eine halbe Stunde später anrief, kochte ich immer noch. Ich hätte gedacht, nachdem John tot war, wäre es das gewesen, aber sie arbeiteten immer noch den Fall auf, um mehr über ihn zu erfahren. Billy sagte, das würde ihnen helfen, andere Serienmörder zu fassen. Sie hatten einiges herausgefunden, aber nicht das, was ich erwartet hatte – also keinen Keller voller Leichen und stapelweise Pornofilme. Sein Haus war ordentlich, auf Junggesellenart, und die einzigen Videos, die er hatte, handelten von der Jagd. Aber es sah nicht aus, als hätte er viel Zeit dort verbracht. Er bewahrte keine persönlichen Dinge dort auf, keine Fotos oder Andenken, und er schlief in einem Schlafsack auf seiner Matratze.
    Er hatte ein Nomadenleben geführt, und sie versuchten, ein paar Fälle vermisster Frauen mit den Orten in Verbindung zu bringen, an denen John sich in den entsprechenden Jahren aufgehalten haben könnte, aber nichts passte. Leute, die ihn angeheuert hatten, sagten, er sei immer freundlich gewesen und habe stets einen Witz auf Lager gehabt. Im Laufe der Jahre war er allerdings mit ein paar Kunden in Streit geraten, von denen er sich bei der Bezahlung »ausgetrickst« gefühlt hatte. In einer Sache hatten wir recht gehabt: In den meisten Ortschaften, aus denen er angerufen hatte, kannte man ihn. Außerdem war er ein begeisterter Waffensammler und Mitglied in mehreren Schießvereinen.
    »Haben Sie die Waffe gefunden, mit der er auf Evan geschossen hat?«
    »Die ballistische Untersuchung hat ergeben, dass die Patronenhülse, die am Tatort gefunden wurde, von einer Remington .223 stammt. Sie passt zu Funden an einigen anderen Tatorten, aber das Gewehr befand sich nicht unter Johns Besitztümern. Wir überprüfen gerade ein paar Waffenhändler, aber ich bezweifle, dass wir sie jemals finden werden. Übrigens, haben Sie eigentlich jemals diesen Kirschholztisch fertiggemacht, an dem Sie gearbeitet haben? Ich habe gestern in einem Antiquitätengeschäft einen ganz ähnlichen gesehen, der aufgearbeitet werden müsste. Meinen Sie, Sie könnten ihn sich bei Gelegenheit einmal ansehen und mir sagen, was Sie davon halten?«
    »Klar, wie viel soll er denn kosten?«
    Für den Rest des Telefonats sprachen wir über Antiquitäten, dann piepte Evan mich an, um mich etwas zu fragen, so dass ich auflegen musste. Doch später, als ich versuchte, die Werkstatt aufzuräumen, fiel mir ein, dass John erzählt hatte, die Remington .223 sei seine Lieblingswaffe – und dass sie gerade repariert wurde. Wie konnte er mit einer Waffe auf Evan schießen, die er gar nicht hatte?
     
    Die Haustür schlug krachend zu. Evan war zu Hause. Während er seine Hockeytasche

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