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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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abgetrocknet hatte, nahm ich ihm das Geschirrtuch ab.
    »Ich räume es weg. Setzen Sie sich.«
    Er drehte sich um und zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor. »Nur aus Neugier, warum glauben Sie, dass Sandy Evan aus dem Weg haben wollte?«
    Ich zuckte die Achseln. »Sie war ganz versessen darauf, John zu fassen, und sie wusste, dass Evan der Grund war, weshalb ich mich nicht mit ihm treffen wollte – außerdem glaubte sie, meine Therapeutin würde mir ebenfalls davon abraten. Es wäre ein Leichtes für sie gewesen, eine Patronenhülse an den Tatort zu schmuggeln und John dafür verantwortlich zu machen. Treffer versenkt.«
    »Das ist alles?«
    Ich streckte die Hand aus, um den letzten Teller wegzustellen. »Na ja, Nadine wurde nach meinem letzten Streit mit Sandy überfallen. John hat die Menschen immer erschossen – er ist nicht auf Parkplätzen über sie hergefallen. Als John mich im Krankenhaus anrief, war er völlig überdreht und sagte immer wieder, dass er mich treffen müsste. Nicht so, als wäre er wütend, sondern als hätte er Angst.«
    Ich hängte das Geschirrtuch auf. Billy beobachtete mich aufmerksam, den Kopf zur Seite geneigt. Gott, es war so nett, mit einem Mann zu reden, der tatsächlich zuhörte und mir nicht nur sagte, ich sollte es
einfach vergessen
.
    Ich sagte: »Und heute dachte ich, dass es doch merkwürdig ist, dass er an dem Tag direkt zu mir nach Hause gefahren ist, nachdem er mich im Krankenhaus angerufen hat. Woher wusste er, dass Ally dort war und nur eine Polizeibeamtin auf sie aufpasste? Außerdem wusste er, dass ich mit der Polizei geredet hatte – er sagte, er würde es mir später erklären, aber dazu hatte er keine Gelegenheit mehr. Vielleicht hat er tatsächlich Gegenspionage betrieben, wie Sie gesagt haben, und hat irgendetwas gesehen.« Elch kam aus Allys Zimmer herunter, und ich ließ ihn durch die Schiebetür raus. »Finden Sie das alles nicht ziemlich seltsam?«
    Ich setzte mich Billy gegenüber an den Tisch. Er stieß einen schweren Seufzer aus.
    »In Fällen, in denen der Verdächtige tot ist, ist es schwierig, alle Puzzleteile zusammenzufügen, Sara. Aber das bedeutet nicht, dass mehr dahintersteckt – es bedeutet nur, dass wir nicht alle Antworten haben. Ich werde das mit der Waffe noch einmal überprüfen, aber ich frage mich, ob Sie vielleicht aus einem anderen Grund so schwer davon ablassen können.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Behutsam sagte er: »Möglicherweise versuchen Sie immer noch, mit Johns Tod fertig zu werden. Oder es fällt Ihnen schwer, sich anderen Dingen in Ihrem Leben zu stellen. Ihre Hochzeit rückt näher, und …«
    »Das ist es nicht. Es sind diese ganzen kleinen Ungereimtheiten, die mir keine Ruhe lassen. Durch sie habe ich das Gefühl, dass es noch nicht vorbei ist. Ich gehe nachher noch einmal online und sehe mich in ein paar Waffenforen um. John hat viel Zeit am Computer verbracht – ich wette, ich finde irgendetwas.«
    »Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass John unregistrierte Waffen auflisten würde oder dass er in einem Forum seinen echten Namen benutzt hat. Selbst wenn wir irgendwo so eine Liste fänden, werden wir niemals wissen, ob sie vollständig ist. Es gibt keine Möglichkeit zu belegen, wie viele Waffen er tatsächlich besaß.«
    »Guter Einwand.« Ich holte tief Luft und atmete langsam wieder aus, während ich in Gedanken alles noch einmal durchging. »Vielleicht packe ich es von der falschen Seite an. Wenn wir nicht beweisen können, dass er
nicht
auf Evan geschossen hat, könnten wir überlegen, ob es neben der Patronenhülse noch andere Beweise gibt,
dass
er es getan hat. Von hier bis Tofino sind es beinahe drei Stunden. John muss irgendwo unterwegs getankt haben. Haben Sie irgendwelche Rechnungen bei seinen Sachen gefunden?«
    »Ich glaube nicht, aber das …«
    »Wahrscheinlich hat er ohnehin bar gezahlt. Oh! Wir sollten alle Tankstellen auf der Strecke mit einem Foto von ihm abklappern. Das ist nicht weiter schwer – es gibt nur eine Hauptstrecke. Haben die meisten Tankstellen heute nicht Kameras? Normalerweise tanken die Leute in Port Alberni, weil es die letzte Möglichkeit ist. Dort könnten wir anfangen. Wenn ich Ally morgen zur Schule gebracht habe, können wir …«
    Billy hielt eine Hand hoch. »Mal langsam. Ich habe keine Zeit, um Tankstellen abzuklappern.«
    »Auch gut. Aber ich werde keine Ruhe finden, ehe ich nicht mehr herausgefunden habe. Ich klappere selbst jede Tankstelle ab, wenn es sein muss.«

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