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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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mussten bei seinem Leichnam im Fluss sein. Ich erwog meine Alternativen – zurück zum Fluss zu gehen und nachzusehen, ob er sie immer noch hatte, oder mit Ally zu Fuß zur Straße zu laufen und Hilfe zu suchen. Ich war eine ganze Weile mit John gefahren, ohne ein anderes Fahrzeug zu hören. Ally würde rasch ermüden, und ich wusste nicht, wie lange ich sie würde tragen können.
    Ich versuchte immer noch zu entscheiden, was ich tun sollte, als Ally sagte: »Ich hab
Hunger

    Während ich Johns Vorräte durchsuchte, erschauderte ich jedes Mal, wenn mir ein kleines Detail über sein Leben auffiel. Er trank gern Vollmilch und aß Weißbrot. Überall hatte er Junkfood gebunkert. Er mochte Orangenlimonade und Coffee-Crisp-Schokoriegel. Letzteres schockierte mich am meisten, denn es waren meine Lieblingsriegel. Schließlich fand ich etwas Erdnussbutter und machte Ally ein Sandwich.
    Dann sagte ich: »Allymaus, du musst hier kurz auf mich warten, während ich noch mal zum Fluss runtergehe, okay?«
    »Nein!« Sie begann zu weinen.
    »Ally, es ist
wirklich
wichtig. Ich werde nicht lange wegbleiben, und du kannst dich im Wohnwagen verstecken, wenn du …«
    Sie begann zu schreien:
»Nein, nein, nein, nein!«,
und ließ das Sandwich fallen, als sie sich auf meine Knie warf. Es war völlig ausgeschlossen, dass ich sie hier allein ließ, aber ich konnte sie auch nicht Johns Leiche sehen lassen.
    Wir waren mehr als eine Stunde unterwegs, ehe wir schließlich ein Fahrzeug die Straße herunterkommen hörten. Als ich mich umdrehte und den weißen Truck des Försters sah, winkte ich mit beiden Armen. Der Truck kam neben uns zum Stehen, und ein lächelnder alter Mann kurbelte das Fenster herunter.
    »Habt ihr Ladys euch verlaufen?«
    Ich begann zu weinen.
     
    Nachdem die Cops Johns Leiche aus dem Wasser gezogen und den Tatort untersucht hatten, fanden sie seine Brieftasche unter dem Sitz im Truck. Sein Name lautete Edward John McLean, und als sie weiter nachforschten, stellten sie fest, dass er Schmied gewesen war und durchs Landesinnere reiste. Sein Beruf passte zu den Metallpuppen, und Billy sagte, die Geräusche, die ich bei manchen Anrufen im Hintergrund gehört hatte, stammten vermutlich von Pferden. Zu dem Zeitpunkt hatten sie bereits seinen Trailer entdeckt, den er mitsamt seinem Werkzeug bei einem Motel in der Nähe von Nanaimo abgestellt hatte.
    Sandy geht’s gut. Sie hatte eine Gehirnerschütterung und musste ein paar Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben – Evan und sie waren zur gleichen Zeit dort. Nachdem ich meine Aussage gemacht hatte, am Tag, als ich John getötet hatte, ließ ich mich von den Cops sofort zu Evan bringen. Als die Polizei ihm erzählt hatte, dass Ally und ich verschwunden seien, wollte er seine Operation verschieben, aber die Ärzte hatten gesagt, es sei zu riskant zu warten, so dass er damit inzwischen durch war. Er wachte gerade auf, als Ally und ich zum Krankenhaus kamen, und als er uns sah, weinte er.
    Ally und ich brachten Sandy Blumen. Als Ally ihr den Strauß reichte und sagte: »Danke, dass Sie versucht haben, mich zu retten!«, sah Sandy aus, als könnte sie ihre Tränen nur mit Mühe zurückhalten. Ich dachte, sie würde mich über alles ausquetschen, was mit John geschehen war, aber sie sagte keinen Ton, selbst als Ally ihr erzählte, wie sie sich in der Höhle versteckt hatte. Ich war so daran gewöhnt, dass Sandy sich ständig wegen irgendetwas aufregte, dass es komisch war, sie so blass und deprimiert zu sehen. Wahrscheinlich war sie traurig, dass sie John nicht selbst umgebracht hatte.
    Billy hatte mich bereits darüber aufgeklärt, wie es John überhaupt gelungen war, Ally zu entführen. Er hatte ein Stück weiter die Straße runter in einem Holzschuppen ein Feuer entfacht, so dass der Beamte, der vor unserem Haus parkte, einschreiten musste. Dann hatte er seinen Truck in der Auffahrt unseres nächsten Nachbarn versteckt und war durch den Garten zu uns geschlichen. Er stand in unserem Garten und plante vermutlich gerade, einzubrechen, als Sandy den Alarm ausschaltete und die Schiebetür öffnete, um Elch rauszulassen. John stürzte sich auf sie, und schon lag sie am Boden, konnte jedoch noch ihre Waffe ziehen. Er hatte das hintere Tor offen gelassen, und Elch flüchtete – ein Nachbar fand ihn später am Tag.
    Ally war in ihrem Zimmer, als der »böse Mann« hereinkam und ihr sagte, dass Sandy wollte, dass er sie zu ihrer Mommy ins Krankenhaus brachte. Ally glaubte ihm

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