Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
Vom Netzwerk:
setzte ihn ab und sagte: »Schon gut, schon gut.«
    Sandy lächelte. »Fühlen Sie sich besser?« Doch das Lächeln reichte nicht bis zu ihren Augen, und ihr ganzer Körper strahlte Anspannung aus.
    Die Ohrringe lagen in einem Plastikbeutel neben Billy auf der Arbeitsplatte. Genau wie die Schachtel.
    Beweisstücke.
    Billy nahm ein Glas vom Abtropfbrett und füllte mir etwas Wasser ein. Als er mir das Glas reichte, sagte ich: »Danke.«
    Er nickte, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich wieder an die Arbeitsplatte. Sandys Telefon klingelte, und sie ging ran.
    »Was?« Ihr Gesicht rötete sich, als sie ins Telefon sagte: »Das ist verdammt nochmal nicht gut genug.« Stirnrunzelnd hörte sie zu und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, bis sie in die Höhe standen.
    Die Arme um den Oberkörper geschlungen, lehnte ich mich neben Billy an die Arbeitsplatte.
    »Ich kann nicht glauben, dass das alles wirklich passiert.«
    Billy sagte: »Es ist in der Tat ein ziemlicher Hammer.«
    »Finden Sie?«
    Sandy warf uns einen Blick zu und stakste ins Wohnzimmer.
    Billy senkte die Stimme und sagte: »Wir lassen gerade die Annahmestelle überprüfen, bei der das Päckchen aufgegeben wurde. Jetzt, wo wir wissen, dass er Ihre Handynummer hat, werden wir es ebenfalls anzapfen. Sämtliche Anrufe an Ihr Festnetztelefon und das Handy werden rund um die Uhr überwacht.«
    Während Billy mich über den weiteren Verlauf in Kenntnis setzte und mir jede Menge Einzelheiten und Fakten nannte, beruhigten sich meine Gedanken langsam, und ich spürte, wie meine Zuversicht zurückkehrte. Billy hatte recht, ich würde das schon schaffen. Dann klingelte mein Handy.
    Billy schnappte es sich. Sandy klappte ihres zu und kam angerannt.
    Billy sagte: »Dieselbe Nummer.« Sandy nickte, und Billy reichte mir das Telefon.
    Sandy sagte: »Okay, Sara. Jetzt können Sie rangehen.«
    Doch ich konnte nicht.
    Es klingelte weiter. Sie starrten mich an.
    Sandy hob ihre Stimme. »Gehen Sie ans
Telefon

    Billy sagte: »Es ist alles in Ordnung, Sara, genauso, wie wir es besprochen haben. Sie sind darauf vorbereitet und können loslegen.«
    Ich blickte hinunter auf das Telefon in meiner Hand. Jedes Klingeln dröhnte in meinem Kopf. Ich brauchte bloß auf den Knopf zu drücken. Den Knopf …
    Das Klingeln verstummte.
    Sandy sagte: »Mist! Wir haben ihn verloren.«
    Billy sagte: »Sandy, gib ihr etwas Zeit, okay? Er wird es noch einmal versuchen.«
    »Wenn nicht, dann haben wir unsere einzige Chance vertan, ihn zu stoppen.«
    »Es tut mir leid. Ich war nur … ich hatte solche Angst.«
    Sandy sah aus, als müsste sie sich zwingen, geduldig zu klingen. »Das ist schon in Ordnung, Sara. Höchstwahrscheinlich wird er noch einmal anrufen.« Sie versuchte zu lächeln, aber ich war sicher, dass sie mir am liebsten eine gelangt hätte. Sie streckte die Hand nach dem Telefon aus. »Wenn er anruft, tue ich so, als wäre ich Sie.«
    Billy sagte: »Hältst du das wirklich für eine gute Idee, Sandy? Er kennt ihre Stimme.« Sandy starrte ihn wütend an, aber er sagte nur: »Keine Sorge, du bekommst schon noch deine Chance, ihn in Stücke zu reißen. Wenn wir ihn erwischen, lasse ich dich ein paar Stunden mit ihm in einem Raum allein.«
    Zu meiner Überraschung fing Sandy an zu lachen und tat so, als wollte sie mit ihrem Handy nach Billy werfen, was mich wiederum zum Lachen brachte. Die Spannung wich aus dem Raum, und ich lehnte mich wieder gegen die Arbeitsplatte. Alles war gut: Solange wir noch lachen konnten, war alles gut.
    Billy wandte sich an mich.
    »Sara, ich weiß, dass Sie Angst haben. Aber ich weiß auch, dass Sie das schaffen, sonst würden wir Sie nicht darum bitten. Sie müssen nur die erste Angst überwinden – sobald Sie anfangen zu reden, werden Sie Ihre Sache großartig machen. Haben Sie hier irgendwo Kaffee?«
    Gerade als ich auf die Edelstahlkanne hinter ihnen auf der Arbeitsplatte zeigte, klingelte das Handy erneut. Sie wirbelten herum.
    »Denken Sie daran, Sie schaffen das.« Billys Stimme war leise und fest und voll Überzeugung. »Jetzt nehmen Sie das Telefon.«
    Ich holte tief Luft und nahm den Anruf meines Vaters an.
    »Hallo?«
    »Hi, Sara. Wie
geht
es dir?« Er klang aufgeregt … eifrig.
    »Warum rufen Sie mich an?« Ich begann am ganzen Körper zu zittern und setzte mich an den Küchentisch. Sandy und Billy setzten sich vorsichtig auf die Stühle vor mir.
    »Weil ich dein Dad bin.«
    »Ich
habe
einen Dad.«
    Er schwieg. Sandy ballte

Weitere Kostenlose Bücher