Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
Vom Netzwerk:
hatte mich ins Wohnzimmer verkrochen, so weit weg von der Schachtel, wie es ging, und spähte aus dem Vorderfenster. Ein schwarzer Chevy Tahoe mit Billy am Lenkrad parkte vor dem Haus. Der Wagen hatte kaum angehalten, als Sandy schon herauskletterte. Obwohl es bedeckt war, trugen beide Sonnenbrillen.
    Ich riss die Haustür auf. »Sie müssen diese Schachtel hier rausschaffen.«
    Billy sagte: »Wir machen, so schnell wir können.«
    Im Haus zogen sie Handschuhe an und untersuchten Schachtel und Ohrringe, während ich am Tisch saß. Elch hatte seinen runden Hintern auf meine Füße gelegt und knurrte die Polizisten leise an.
    Mein Handy auf dem Tisch klingelte. Sandy und Billy drehten sich um und sahen mich an.
    »Das ist wahrscheinlich Evan.« Ich nahm es auf und überprüfte das Display, dann sprang ich auf. »Ich glaube, es ist
er
.« Ich hielt das Telefon von mir fort, als hoffte ich, einer von den beiden würde den Anruf annehmen.
    Sandys Stimme klang abgehackt. »Ist es dieselbe Nummer wie vorher?«
    »Ich glaube nicht. Aber die Vorwahl scheint dieselbe zu sein – ich weiß nicht, wie er an meine Handynummer gekommen ist.«
    Das Klingeln hörte auf.
    Ich sagte: »Was sollen wir …«
    Sandy riss mir das Telefon aus der Hand und überprüfte die Anruferliste.
    »Stift?«
    »In der Schublade hinter Ihnen.« Mit einem Ruck öffnete sie die Schublade, fand einen Stift und Papier und kritzelte etwas nieder. Sie reichte Billy mein Handy, dann ging sie mit ihrem eigenen in ein anderes Zimmer. Sie sprach schnell hinein, ihre Hand wedelte mit hastigen Bewegungen durch die Luft.
    Ich sackte wieder auf den Stuhl und starrte Billy an.
    Er überprüfte ebenfalls die Anruferliste auf meinem Handy. »Lassen Sie uns einfach abwarten, ob er noch einmal anruft.«
    »Was, wenn er merkt, dass Sie hier sind, und ausflippt …«
    »Eins nach dem anderen. Sieht aus, als hätte er dieses Mal von einem Handy aus angerufen, deshalb ruft Sandy gerade beim Telefonanbieter an. Hoffentlich können sie den Anruf triangulieren.«
    »Triangulieren?«
    »Wenn er in einer besiedelten Gegend mit vielen Mobilfunk-Sendemasten ist, können wir seinen Standort bis auf einen Radius von zweihundert Metern genau bestimmen, was etwa der Größe von zwei Football-Feldern entspricht. Doch wenn er in einer abgelegenen Gegend ist, wo es nur einen Sendmast gibt, oder wenn er unterwegs ist, kann diese Zone mehrere Meilen groß sein. Wenn er noch einmal anruft, holen Sie tief Luft, tun Sie so, als seien wir nicht da, und überlassen Sie ihm das Reden. Alles wird gut. Sie schaffen das schon, Sara.«
    Sandy ging weiter ins Wohnzimmer. Ihre Stimme klang verärgert.
    Ich sagte: »Das sind Julias Ohrringe. Die haben eine blattförmige Einfassung aus Silber, genau wie sie gesagt hat. Er hat sie ihr weggenommen, als er …« Ich schlug eine Hand vor den Mund.
    »Alles in Ordnung, Sara?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Atmen Sie ein paarmal ganz tief durch die Nase ein und versuchen Sie sich vorzustellen, wie die Luft bis tief in Ihre Lungen hineinströmt. Dann atmen Sie durch den Mund aus, bis nichts mehr übrig ist.«
    »Ich weiß, wie man
atmet
, Billy. Was, wenn Blut an den Ohrringen ist und …«
    »Atmen Sie tief ein.« Seine Stimme war fest.
    Ich holte rasch Luft. »Ich meine doch nur, dass er sie ihr vielleicht abgerissen hat, und …«
    »Im Moment bereitet sich Ihr Körper darauf vor, entweder zu kämpfen oder zu fliehen. Sie müssen sich beruhigen, oder nichts von dem, was ich sage, kommt wirklich bei Ihnen an. Legen Sie eine Hand auf die Brust und konzentrieren Sie sich darauf, wie sie sich hebt, sobald Sie einatmen. Denken Sie an nichts anderes als an Ihre Hand. Es wird Ihnen helfen, Sara!«
    »Na schön.« Ich tat, was er vorgeschlagen hatte, hielt seinem Blick stand, während meine Brust sich hob und senkte. Mit meinem Blick rief ich ihm zu:
Ich mache das nur, weil Sie mich dazu zwingen
.
    Er lächelte und bedeutete mir, weiterzumachen. Schließlich sagte er: »Ich hatte recht, stimmt’s?«
    Ich fühlte mich tatsächlich besser, aber ich sagte: »Geben Sie mir noch eine Minute.« Im unteren Badezimmer spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht. Dann starrte ich im Spiegel meine feuchten Augen an, das gerötete Gesicht, meine Haare.
Seine
Haare. Am liebsten hätte ich alles abrasiert.
     
    Sandy und Billy warteten in der Küche. Sandy lief auf und ab, Billy lehnte an der Arbeitsplatte, mit Elch auf dem Arm. Elch wand sich, als er mich sah, und Billy

Weitere Kostenlose Bücher