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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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stöberte, fand ich keine neuen Kommentare mehr in irgendeinem der Blogs. Ein paar Leute fragten Evan und Lauren danach, aber sie erzählten ihnen, dass das alles nur ein Gerücht sei. Niemand traute sich, mich zu fragen. Aber an der Schule erntete ich ein paar merkwürdige Blicke von Eltern, wenn ich Ally ablieferte. Ich bin sicher, dass die Leute immer noch tratschen, und das macht mich wahnsinnig. Aber solange es nicht auf Ally zurückfällt, kann ich damit leben. Ich redete mit Dad, der Privatdetektiv hatte ihn auch noch nicht zurückgerufen. Er sprach immer noch davon, diese Website zu verklagen, aber es klang, als verlöre er langsam das Interesse daran, da die Sache im Sande verlief und nur die Anwaltsrechnung weiter stieg.
    Alles kam wieder ins Lot. Nie zuvor war ich so erleichtert gewesen.
     
    Am Samstagmorgen vermisste ich Evan wahnsinnig und konnte es kaum erwarten, bis es endlich Montag wurde und er kam. Während Ally bei Meghan zum Spielen war, ging ich für ein paar Stunden in die Werkstatt und schaffte mehr weg als in der ganzen Woche. Immer noch ganz aufgekratzt, weil ich so viel geschafft hatte, sprang ich rasch unter die Dusche, ehe ich Ally wieder abholte.
    Während ich mir den Holzstaub aus den Haaren wusch, machte ich im Geiste Pläne für den Rest des Tages. Vielleicht könnten wir ein paar T-Shirts batiken und später noch ins Kino gehen. Wir beiden Mädels hatten uns schon ewig keinen schönen Abend mehr gemacht. Als ich noch Single war, haben wir uns immer schick gemacht und sind am Wochenende zusammen ausgegangen. Sosehr ich mein jetziges Leben liebte, diese ganz besonderen Momente vermisste ich.
    Sobald Ally schlief, könnte ich eine grobe Gästeliste erstellen, die Evan sich dann ansehen könnte. Wie lange war es her, dass
wir
etwas Besonderes zusammen unternommen hatten? Als ich Jeans und eins von Evans T-Shirts anzog, hielt ich kurz inne, um zu schnuppern, ob noch irgendetwas von seinem Geruch darin hing. Ich tagträumte von einem Picknick bei Kerzenschein, dann von einem Schaumbad für zwei, gefolgt von …
    Es klingelte an der Tür.
    Ich spähte durch die Seitenjalousien und entdeckte einen Lieferwagen. Der Name auf der Seite gehörte zu einer Firma vor Ort, trotzdem ließ ich eine Hand auf dem Baseballschläger, den Evan in der Ecke versteckt hatte, und zog die Tür auf.
    Ein kleiner Mann mit schwarzem Haar und schlaffen Wangen stand auf der Treppe, ein kleines Päckchen in der einen, ein Klemmbrett in der anderen Hand.
    »Sara Gallagher?« Ich nickte. Er hielt mir das Klemmbrett entgegen. »Bitte unterschreiben Sie hier unten.«
    Ich lehnte den Baseballschläger hinter der Tür gegen die Wand, unterschrieb das Formular und nahm das Päckchen entgegen. Als der Mann über die Auffahrt zurückging, warf ich einen Blick auf den Absender.
     
    Hänsel und Gretel Antiquitäten
    4589
Einsamer Weg
    Williams Lake
BC
     
    Es war an mein Geschäft adressiert,
Better than before – Möbelaufarbeitung und Restaurierung von Antiquitäten
, doch den anderen Laden kannte ich nicht. In der Küche schnitt ich das Klebeband auf. Als ich in den Schaumstoffteilchen wühlte, stießen meine Finger auf etwas Eckiges. Ich zog eine blaue Samtschachtel heraus und öffnete sie. Auf dem Satin lag ein wunderschönes Paar …
    Perlenohrringe.
Rosafarbene
Perlenohrringe.
    Ich ließ die Schachtel fallen.
     
    Sandy ging beim ersten Klingeln ran.
    »Ich glaube, er hat mir ihre Ohrringe geschickt …« Mühsam holte ich Luft. »Aber da ist kein Brief oder …«
    »Er hat Ihnen etwas
geschickt
?« Sandys Stimme war zu laut, dann fing sie sich und klang wieder ruhig. »Lassen Sie alles, wie es ist … fassen Sie nichts an. Wir sind schon unterwegs.«
    Ich starrte die Schachtel auf der Arbeitsplatte an und zitterte am ganzen Körper.
    »Der Absender lautet
Hänsel und Gretel Antiquitäten

    »Kennen Sie die Firma?«
    »Nein, aber
Hänsel und Gretel
 … das ist eins von Allys Lieblingsmärchen.« Erneut kam mir das Bild einer Frau in den Kopf, die durch den Wald um ihr Leben rannte. »Die Kinder verlaufen sich im Wald.«
    Sandy schwieg einen Moment, dann sagte sie: »Halten Sie durch, Sara, wir sind schon auf dem Weg. Sind Sie allein zu Hause?«
    »Ich müsste eigentlich Ally abholen. Sie ist bei ihrer Freundin, und ich wollte gerade …«
    »Rufen Sie dort an und fragen Sie, ob sie etwas länger bleiben kann. Wir sind in ein paar Minuten da.«
     
    Zehn Minuten später knirschten Reifen auf dem Kies. Ich

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