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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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Familien der Opfer rufen mich an, danken mir tränenreich und sagen mir, dass sie endlich Frieden gefunden hätten.
    Egal, wohin meine Gedanken mich führten, ich bekam das Bild von Danielles Gesicht nicht aus meinem Kopf. Ich hasste Sandy dafür, dass sie das Foto benutzt hatte, um mich zu manipulieren. Und ich hasste mich, weil es funktionierte.
     
    Später, als Ally in der Badewanne saß, sprachen Evan und ich am Telefon darüber. Als ich ihm erzählte, dass John sich mit mir treffen wollte, war seine prompte Reaktion: »Nein, auf gar keinen Fall, Sara. Das darfst du nicht machen.«
    »Aber was, wenn das die einzige Chance ist, ihn zu fassen?«
    »Du darfst dein Leben nicht auf diese Weise aufs Spiel setzen – was ist mit Ally?«
    »Das habe ich auch gesagt, aber die Cops glauben nicht, dass ich wirklich in Gefahr bin, und …«
    »Natürlich bist du in Gefahr. Er ist ein
Serienmörder
, und er hat gerade erst eine Frau umgebracht. Hat er nicht bereits sein Muster geändert, oder wie immer man das auch nennt?«
    »Sie sagen, sie können mich beschützen und werden ihn verhaften, ehe wir auch nur ein Wort gewechselt haben, und …«
    »Du bist nicht dafür zuständig.«
    »Aber denk doch einmal darüber nach, Evan. Dadurch könnte er für immer aus unserem Leben verschwinden. Wenn er gefasst würde, hätte ich das Gefühl, wenigstens
etwas
richtig gemacht zu haben. Ich hänge permanent in der Schwebe, weil ich mich frage, was er als Nächstes tun, wann er anrufen, was er sagen wird. Du weißt, was das mit mir macht – mit uns. Wenn sie ihn verhaften, kann alles wieder so werden wie früher, und wir können uns darauf freuen, die Hochzeit zu planen.«
    »Ich will dich
lebend
. Nichts anderes zählt.«
    »Und wenn die Polizei eine andere Frau als Lockvogel einsetzt oder …«
    »Er hat Bilder von dir gesehen. Wenn er feststellt, dass du es nicht bist, könnte er durchdrehen und einer Menge Leute etwas antun, einschließlich dir und Ally. Ich habe dir schon vorher gesagt, dass die Polizei dich als Köder benutzt. Ich werde nicht zulassen, dass du dich selbst derart in Gefahr bringst.«
    »Du wirst es nicht
zulassen

    »Du weißt, was ich meine. Du machst das nicht, Sara.«
    Ein Teil von mir wollte mit ihm streiten, der Teil, der es verabscheute, wenn man mir sagte, was ich tun sollte, doch ein größerer Teil war erleichtert, dass Evan mir die Entscheidung abgenommen hatte.
    »Ich wollte sagen, dass ich es ihnen morgen mitteile, aber wahrscheinlich hören sie ohnehin zu.«
    Evan rief ins Telefon: »Sie macht es nicht!«
     
    Nach diesem Gespräch erwartete ich, von Billy oder Sandy zu hören, aber glücklicherweise blieb das Telefon stumm. Am nächsten Tag rief John an.
    »Hast du dir überlegt, ob du dich mit mir triffst?«
    »Ja, und ich denke immer noch, dass es keine gute Idee ist. Es ist zu riskant.«
    »Du hast gesagt, dass die Polizei nichts weiß.«
    »Aber ich habe dir auch gesagt, dass sie mich vielleicht beschatten.«
    »Sie haben keinen Beweis, dass du meine Tochter bist, und keine Ahnung, dass wir miteinander reden.«
    Gott, war er schlau. Mir gingen langsam die Argumente aus. Ich ging zurück zur Ausrede mit der Polizei – es war alles, was ich hatte.
    »Trotzdem, sie könnten mich überwachen, und …«
    »Willst du mich nicht kennenlernen?«
    »Aber wenn die Polizei mir folgt, könnte es in eine riesige Schießerei ausarten.«
    »Ich werde dich beschützen.«
    Über diese Ironie musste ich beinahe lachen. Die Polizei wollte mich vor ihm und er mich vor der Polizei beschützen. »Ich weiß. Aber ich habe eine Tochter – ich darf mein Leben einfach nicht aufs Spiel setzen.«
    »Was macht Ally gerade?«
    »Sie ist im Bett.«
    »Liest du ihr Geschichten vor?«
    »Andauernd.«
    »Was ist ihr Lieblingsbuch?«
    Ich zögerte. Die Polizei sagte, ich solle ihn nicht belügen, aber ich ertrug die Vorstellung nicht, dass er intime Details von Ally kannte.
    »Sie liebt
Wo die wilden Kerle wohnen
.« Sie hasste es.
    »Was ist ihre Lieblingsfarbe?«
    »Rosa.« Ally mag Liebesapfelrot. Je leuchtender, desto besser.
    »Ich muss auflegen. Ich werde über unser Treffen nachdenken.«
    »Nein, John. Ich werde mich nicht mit dir treffen …«
    Doch ich sprach ins Leere.
     
    John war auf dem Weg in Richtung Süden – zu mir. Ein Trucker meinte, etwa zum Zeitpunkt des Anrufs jemanden in der Nähe eines Münztelefons gesehen zu haben, aber er konnte ihn nicht beschreiben und hatte auch nicht gesehen, was

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