Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
Vom Netzwerk:
damit wir John verhaften können, werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um Sie zu schützen. Wie Sandy sagte, unsere Hauptsorge gilt Ihrer Sicherheit.«
    Ich richtete den Blick auf Sandy. »Da bin ich mir aber nicht so sicher.«
    Sandy zog einen Stuhl dicht an mich heran und setzte sich. Sie schnappte sich eine Akte vom Tisch neben ihr, zog ein Bild heraus und hielt es mir vors Gesicht.
    »Ich möchte, dass Sie sich das hier gut ansehen, Sara.«
    Es war ein Foto von Danielles Leiche. Ihr Gesicht war blass, der Hals rot geschwollen. Die Augen standen hervor, und ihre geschwärzte Zunge hing ihr aus dem Mund.
    Ich zuckte auf dem Sofa zurück und schloss die Augen.
    Billy riss Sandy das Foto aus der Hand.
    »Was zum Teufel soll das, Sandy?«
    »Ich hole mir einen Kaffee.« Sie drückte ihm die Akte in die Hand und verließ den Raum. Krachend fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
    »Ich fasse es nicht, dass sie das getan hat.« Ich presste meine Hand ans Herz. »Ihre Augen, ihre
Zunge
 …«
    Billy setzte sich auf dem Sofa dicht neben mich. »Es tut mir wirklich leid, Sara.«
    »Gibt es nicht irgendwelche Regeln für so was? Sie ist ein Sergeant!«
    »Ich werde mit ihr reden. Sie hat einfach einen schlechten Tag heute. Danielle zu verlieren war echt hart für sie. Sie will John fassen, ehe er noch jemanden umbringt – das wollen wir alle.«
    »Das verstehe ich, aber ich habe eine Tochter. Wenn mir irgendetwas zustößt …« Meine Stimme brach.
    Billy lehnte sich auf dem Sofa zurück und atmete tief aus.
    »Noch ein Grund, weshalb wir ihn schnell fassen müssen – damit Sie nicht länger in Angst leben müssen. Aber falls Sie sich dadurch besser fühlen: Sie sind wahrscheinlich die einzige Person, der keine Gefahr von John droht. Sie haben Ihre Sache großartig gemacht, indem Sie sein Vertrauen gewonnen haben.«
    »Aber vertraut er mir wirklich? Er achtet immer noch darauf, dass er nicht zu lange telefoniert. Warum sollte er also das Risiko eingehen, sich mit mir zu treffen?«
    »Möglicherweise will er ein Treffen vereinbaren, damit er seinerseits Sie überwachen kann, um zu sehen, ob Sie mit der Polizei zusammenarbeiten. Er ist ein Jäger, also verfolgt er seine Beute entweder, oder er stöbert sie auf. Aber ich denke, dass er Ihnen tatsächlich vertraut. Er ist arrogant genug zu glauben, dass Sie ihn niemals verraten würden.«
    Beute. Genau das war ich für John. Und ich fühlte mich tatsächlich wie eine zusammengekauerte Ente. Mein Magen drehte sich um.
    »Aber ich lüge ihn an, und wenn er das merkt …«
    »Dann wird er bereits Handschellen tragen. Aber vielleicht sollten Sie sich nicht mit ihm treffen, Sara. Nicht, wenn Sie solche Angst haben.«
    »Natürlich habe ich Angst, aber das ist es nicht. Ich muss nur … ich muss noch einmal darüber nachdenken.«
    »Sie sollten es sich auf jeden Fall gut überlegen.«
    »Und ich muss mit Evan darüber reden.«
    »Sicher. Falls er Bedenken hat, würde ich allerdings gerne mit ihm darüber sprechen.«
    Das konnte ja heiter werden. Doch ich sagte: »Ich gebe Ihnen Bescheid.«
     
    Billy begleitete mich aus dem Polizeirevier. Keine Spur von Sandy, die, wie ich hoffte, gerade von ihrem Vorgesetzten zusammengestaucht wurde.
    Am Cherokee sagte Billy: »Ich würde Sie nicht anlügen, Sara. Sich mit John zu treffen ist gefährlich, aber das wissen Sie bereits. Aber ich weiß auch, dass Sie am Ende zur richtigen Entscheidung kommen werden.« Dann schloss er meine Tür.
    Ich holte Ally ab und fuhr nach Hause, wobei ich immer noch versuchte, mir darüber klarzuwerden, was da gerade auf dem Revier geschehen war. Erwog ich tatsächlich, mich mit John zu treffen? Hatte ich vollkommen den Verstand verloren? Für den Rest des Nachmittags spielten Ally und ich mit Elch im Park, aber nur ein Teil von mir war bei der Sache. Mein Handy schwieg gnädigerweise, aber mir schwirrte der Kopf. Sollte ich es machen? War ich ein grausamer Mensch, wenn ich es nicht tat? Was, wenn er noch eine Frau umbrachte? Aber was, wenn er
mich
umbrachte?
    Meine Phantasie beschwor Bilder von Ally und Evan herauf, wie sie bei meiner Beerdigung weinten, von Lauren, die Ally aufziehen würde, und von Evan, der mit ihr Eis essen gehen würde, wenn er am Wochenende nach Hause käme. Doch dann tauchten andere Bilder auf, von mir, wie ich mutig in einem Park stehe, John entdecke und heimlich in ein verborgenes Mikrophon spreche. Ein Sondereinsatzkommando schwärmt aus und ringt ihn zu Boden. Die

Weitere Kostenlose Bücher