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Nexus - Band 1

Nexus - Band 1

Titel: Nexus - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Enzberger
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Katarina Dressler in Toms Erinnerung einmal gewesen war. Und trotzdem konnte er nicht anders als zerrissen zwischen Trauer und Glück zu lächeln - zuzusehen wie ihr Haupt der Bewegung seiner Handfläche folgte, sich daran schmiegte wie es so nur in ihrer beider, ferner Vorstellung einmal hätte passieren können. Tom wusste was es bedeutete, auch wenn es nur Legenden waren. Der Pakt. Ein teuflisches Geschenk an jene, die sich willentlich zu Agenten des einzig verbliebenen Feindes der Menschheit machten. In ferner Vergangenheit einst von noblen Zielen beherrscht, war das Omikron Syndikat mittlerweile nur noch eine leere, untote Hülle - mit nichts als Bitterkeit und Hass auf Ewig an ihre Existenz geschmiedet… irgendwo dort draußen in den unendlichen Weiten des unerforschten Raumes.

"Kat… warum." Tom hielt die sterbliche Hülle seiner einstigen Kameradin fest an sich gedrückt, legte seine Stirn an ihre Schläfe - schöpfte die zerbrechliche Illusion von Hoffnung aus diesem trügerischen Gefühl der Nähe so lange er konnte… wohl wissend dass es bald nichts mehr davon geben würde.

"… das Leben…" Es war nur ein Hauch der Toms Gehör erreichte, aber sein Herz augenblicklich zu Eis gefrieren ließ. "Es muss... aufhören. Ihr alle… ihr müsst… fallen… fallen, fallen…" Der Schatten von Katarina kicherte leise, und Tom spürte den samtenen Griff zweier Hände die ihn zärtlich aus seiner Umarmung drückten - nur um einmal mehr in die ausdruckslosen Tiefen aus Obsidian zu blicken - die menschlichen Tore zu einer längst verlorenen Seele.

"…fallen."
Tom spürte es kaum. Einzig die glühende Spitze des Hasses, ausgestoßen von der Stimme einer einstigen Kameradin, erreichte die paralysierten Zentren seines Denkens noch rechtzeitig, ehe er von einem fliegenden Stoß aus der Balance gebracht rückwärts getrieben wurde - um gleichzeitig etwas Warmes, Feuchtes zu bemerken, das sich gemächlich den Weg über leichten Uniformstoff nach unten bahnte. Tom blinzelte verstört, starrte in das Leere, wo noch eine Sekunde zuvor der wirbelnde Schatten gewesen war, der sich nun, von der Essenz rasender Schnelligkeit beseelt, auf sein neues Opfer stürzte.

Mark Hanson schoss - die Exekution eines geflissentlich präparierten Reflexes, wie es seiner über ein ganzes Leben lang gegen sich selbst konstruierten Natur entsprach. Ein Berg genetisch gezüchteter Überlegenheit, starke Muskeln und Sehnen, der sich gegen den Ansturm des geschmeidigen Dunkeln auftürmte, das mit blitzender Klinge zustieß um nichts anderes als zu töten.

"Kat - hör auf!" Tom strauchelte im Angesicht der ohnmächtigen Schwäche die ihn befiel. Er griff vor sich ins Leere, ein kläglicher Versuch etwas zu stoppen, das sich längst außerhalb jeglicher Möglichkeit des Einflusses befand. "Nein!"

Es hätte schnell vorbei sein müssen. Aber irgend etwas in der Seele dieses sanftmütigen Hünen, dessen letzte Sekunden Tom dazu verdammt war durch das Fenster der eigenen Schwäche mitansehen zu müssen, klammerte sich an die kleine Chance des Überlebens - rammte den angewinkelten Pistolenlauf geistesgegenwärtig gegen die Seite des vibrierenden Stahls, der auf die verwundbaren Lücken zwischen schützenden, fleischbespannten Rippen zielte. Hansons geballte Faust stürzte herab - ein einzelner, zerstörerischer Hieb um den Herzschlag einer Gelegenheit auszunutzen, für die er das perfekte Todesballett des mörderischen Instinktes unterbrochen hatte, der zu Katarina Dresslers einzigem Herren und Meister geworden war…

Er konnte nicht bestehen. Nicht als einfacher Mann - gegen den Zorn eines dämonischen Engels, besessen von dem schwarzen Blut, das sich aus der klaffenden Schusswunde an seiner Seite über den Uniformstoff bis hin zum Boden ergoss. Hansons schmetternder Schlag raste ins Leere, spaltete rein das flüchtige Gemisch schwindenden Sauerstoffs, nach dem seine ausgepumpten Lungen immer mehr vergebens rangen. Getrieben von ihrem eigenen Momentum stürzte die massige Gestalt des Captains ein Stück nach vorne, taumelte für eine Sekunde auf den knirschend splitternden Knochen ihres steifen Kniegelenks - nur um vom summenden Stachel des geschwind an ihm vorbeitanzenden Schattens tödlich getroffen in sich zusammenzusinken.

Tom Parker sah zu wie sich die glühende Klinge wieder und wieder bis zum Heft in Hansons Flanke bohrte, das weiche, organische Geflecht darunter versengte und von grausam geführter Hand wieder herausgerissen unter

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