Nexus - Band 1
Wucht seines Körpers äußerst schmerzhaft harte Kante eines benachbarten Tisches, sammelte sich und schnellte in die Richtung der kaum geflüsterten Stimme, die nirgendwo anders als von der schlafenden Gestalt des Legionärs gekommen sein konnte, die er soeben im Begriff gewesen war zu passieren. Mit aufgerissenen, hellwachen Augen bohrte sich Toms Blick in die schlafend entspannten Züge des Mannes, die gestützt von der Platte des Tisches, auf seinen übereinander gelegten Armen ruhten. Nein, er konnte sich nicht getäuscht… langsam näher heranpirschend gewahrte Tom wie sich eine leichte Unruhe in den Ausdruck des Piraten schlich, und abermaliges Murmeln über seine fast vollständig geschlossenen Lippen kam, die sich doch in keinster Weise zu bewegen schienen.
"… kannst es nicht…"
Ein körperloser Dorn pulsierenden Schmerzes bohrte sich aus dem Nichts in Toms Gehirn, ließ ihn schmerzgepeinigt und mit entstelltem Gesicht zusammenzucken. Etwas… riss an seinem Geist, versuchte ihn im selben Maße aus seinem Körper… aus dieser Welt fortzuzerren, in dem sich sein Blick auf die Umgebung trübte, Tom Parkers schwindendes Gleichgewicht ihn abermals stolpern und zur Seite kippen ließ, nur im letzten Moment gefangen von seiner beherzt an die Lehne eines Stuhles zupackend stützenden Hand. Nein, nein… verdammt! Nicht jetzt… es durfte ihn jetzt nicht übermannen! Nur eine Illusion, Tom… du halluzinierst… das Trauma übernimmt die Kontrolle über deine Sinne. Versteh es… erkenne die Krankheit die dich befallen hat… und kämpfe dagegen. Nichts weiter ist es… darf es nicht sein. Nichts weiter…
"… du kannst es nicht aufhalten…"
Sei still! Zitternd und von verkrampften Fingern gehalten zielte der Lauf des Blasters drohend hinab, direkt auf das unbewegte Antlitz des Legionärs. Unbändige Hitze und klebriger Schweiß verstießen die einst so methodisch aufrecht erhaltene Ruhe aus Toms Geist. Nein nein nein … komm schon, du schaffst das. Du bist Offizier und Soldat! Nichts anderem als diesem hier hast du gelernt zu widerstehen.
"… Parker…"
Er musste hier weg. Was immer hier vorging, es hatte die gesamte Station… womöglich sogar den ganzen Sektor befallen, und machte vor keinem lebendigen Wesen halt. Eilig das letzte bisschen Haltung zusammensammelnd das er aufzubringen vermochte, blickte Tom zurück zum matt, aber unmissverständlich leuchtenden Rot der Steuerkonsole des Schotts, durch das er zusammen mit Stinger gekommen war. Aber ohne die Fähigkeiten seines alten Freundes würde es ein zweckloses Unterfangen sein, die tonnenschwere Masse seiner beiden Hälften ein weiteres Mal in Bewegung zu bekommen. Toms freie Hand strich über seine Stirn zum Ansatz eines militärischen Salutes, während er schon im Begriff war mit schnellen, federnden Schritten auf den Sekundärausgang am entgegen gesetzten Ende der Kantine zuzusteuern. Ruhe in Frieden, Sam… wer immer deine Seele auch empfangen mag - er möge ihr gnädig sein.
Tom näherte sich dem schäbigen Rückstand dessen, was wohl in längst vergangenen Tagen einmal das einwandfrei-hochtechnologische Abbild eines DNA-Scanners gewesen war, und der sich nun vollends damit zufrieden gab die massive Kompositlegierung des Drucktores unter seiner Herrschaft mit stoisch abwartender Gleichgültigkeit zu bewachen. Tom holsterte seinen Blaster und prüfte mit einigen, fliegenden Eingaben die Funktionalität des Gerätes. Gut… gut. Das so plötzlich aufgetauchte Lebenszeichen seines längst vermisst geglaubten Glückes brachte eine Spur vergangener Hoffnung zurück auf sein Gesicht. Energieversorgung wie auch Integrität des Systems waren noch intakt - und tatsächlich reichte bereits eine leichte Berührung der Sensorenfläche aus, um den uralten Mechanismus die Gunst eines weiteren Dienstes abzuringen. Knirschend und mit quälend gemächlicher Langsamkeit seines erheblichen Alters gab der eiserne Wächter Pfad und Blick auf den dahinterliegenden Stationsgang frei - strafte Tom Parkers optimistisch vorwärts getretenen Schritt mit der Gestalt gewordenen Gewissheit, dass sein Schicksal noch lange nicht damit fertig war, ihn immer wieder aufs Neue zu prüfen.
Durch das gepanzerte Visier seines Helmes hindurch musterte ihn das zu Schlitzen verengte Augenpaar seines Gegenübers mit der stechenden Intensität archetypischen, von gnadenloser Härte getragenen Misstrauens. Die dicken, biegsamen Schutzschichten einer mittelschweren
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