Nexus - Band 1
stechenden Schein hindurch in Richtung des Sturmgewehrs tasteten, es schnell und scheppernd zu sich heranzogen um seinen Lichtstrahl in die Richtung dessen zu lenken, was sich gerade ereignet hatte.
Weder die heiß und polternd flüssige Lava durch seine Adern treibenden Schläge seines Herzens, noch die sich unerträglich in seine Netzhäute brennenden Kegel aggressiv ineinander verschmolzen tanzender Scheinwerfer waren nötig, um Tom Parker in das Antlitz eines Fehlers blicken zu lassen, den sein Instinkt wusste gesehen zu haben noch während er ihn beging… und dennoch bis auf den allerletzten Augenblick machtlos war sein Handeln umzukehren. Das etliche Zentner schwere Gewicht mehrerer Paare gepanzerter Stiefel drückte mit knarzenden Geräuschen auf den altersschwach ächzenden Rost des Unterbodens, sekundenlang schnell und alarmiert… dann langsamer… und schließlich still. Gedämpft ineinander flüsternde, elektronisch verzerrte Stimmen hielten unverständlich kurz umrissene Zwiesprache. Mit zusammengebissenen Zähnen presste Tom die Fläche seiner Hand auf den Strahler des Gewehrs, bis es seinen gehetzt zitternden Fingern endlich gelungen war auf seiner verkapselten Oberfläche die winzige Erhebung eines Schalter zu ertasten. Keiner der flutenden Scheinwerferkegel, die jedes einzelne Detail der eilig und unsauber verschweißten Plaststahlplatten der nur eine knappe Manneslänge entfernten Gangesbiegung mit vernichtender Deutlichkeit entlarvten, bewegte sich mehr.
Toms freie Hand schloss sich um Falcons Arm und hielt ihn fest, kauerte sich mit kaum merklichen Bewegungen so nah er konnte an sie heran. Noch mehr als unbeirrbare Disziplin, reduzierte das bohrende Wissen um die Konsequenzen auch nur eines einzigen weiteren Fehlers die Frequenz seines Atems auf kaum mehr als zum bloßen Überleben nötig war - und dieses Mal konnte nicht einmal die perfekt beherrschte Synergie seiner Kameradin dazu beitragen, Tom Parkers glutheiß schwelende Anspannung zu lindern. Denn falls dies dort vorne tatsächlich diejenigen waren, für die er sie hielt… so konnte nur noch ihrer beider Schicksals Gnade vermögen sie vor den Engeln des Todes zu bewahren denen sie unausweichlich vorbestimmt schienen zu begegnen.
Null-G Sturmtruppen. Eine der wenigen Gemeinsamkeiten, die TKB und Imperium miteinander verbanden. In praktisch identischen Konfigurationen eingesetzt von beiden Fraktionen gleichermaßen, waren diese Marines unter den besten Eliteeinheiten welche die Menschheit zu bieten hatte - trainiert und ausgerüstet um in den extremsten Umgebungen zu vollbringen, woran gewöhnliche Soldaten selbst auf normalem Terrain scheitern würden. Gerüstet mit hochmodernen Servopanzerungen - durch synaptische Verbindungen an ihren Willen gebunden - lebendige Erweiterungen ihres Körpers, praktisch vollständig unempfindlich gegen sämtliche Waffen die ein einzelner Mann mit sich tragen konnte. Nahezu perfekte Jäger - ausgestattet mit ausgefeilter Partikel- und Schallsensorik, die selbst die geringste Bewegung innerhalb eines hundert Meter umfassenden Radius auf den Millimeter genau orten konnte. Wenig mehr waren die auf ihren Schulterpanzern montierten Sturmlampen, deren blendender Vorhang ihren Feinden nur zu leicht die trügerische Illusion ihrer Notwendigkeit vorspielte, als eine unnötige Interferenz multispektraler Optiken, denen nicht einmal das Blinzeln eines Schattens in der Dunkelheit entging.
Ihre Präsenz im geheimen Allerheiligsten eines der ehemals drei größten und gefährlichsten Piratenclans aller Zeiten ließ keinen Zweifel mehr daran, dass die Detonationen die Tom gehört hatte tatsächlich weit mehr bedeuteten als nur eine Verkettung weiterer kosmischer Anomalien, oder gar der Präventivschlag des Syndikats, versessen darauf dem trotzigen Überlebenswillen ihrer ehemaligen Schachfiguren ein endgültiges Ende zu bereiten. Das Imperium wusste was hier geschah - und es war gekommen um diese Brutstätte menschlicher Verkommenheit mit Feuer und Schwert zu reinigen.
Eng an den trockenen Verband gepresst, der die ihm zugewandte Hälfte des Gesichtes seiner Kameradin bedeckte, verhärteten sich Tom Parkers Züge zu einem Spiegelbild der düsteren Visionen die sein geistiges Bild für sich eingenommen hatten. Nein… niemand an diesem Ort, der nicht unter dem Banner des Imperators kämpfte, würde diesen Tag überleben. Und nichts anderes blieb ihm übrig als die erblasste Hoffnung, dass aufgewirbelter Staub, die
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