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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Gewissen ihn zwickte, weil er sich nicht früher bei seinen Eltern gemeldet hatte.
    »Ist alles in Ordnung?« Die Stimme von Richard Newman ging fast unter im Knistern statischer Elektrizität.
    Josh drückte den Finger ans Ohr und konzentrierte sich. »Alles bestens, Dad. Uns geht es gut. Wir sind eben erst nach San Francisco zurückgekommen.«
    »Deine Mutter und ich haben uns langsam Sorgen um euch gemacht. Ernsthafte Sorgen.«
    »Wir waren bei den Fla-Flemings.« Josh konnte sich gerade noch verbessern. »Es gab dort keine Handy-Verbindung«, fügte er wahrheitsgemäß hinzu. »Aber deine Mail vom Sonntagabend haben wir bekommen. Auch das Foto von dem Haifischzahn. Von welcher Haifischart er genau stammt, konnte ich nicht erkennen, aber der Größe nach zu schließen, müsste es ein Süßwasser-Hai sein.«
    »Sehr gut, mein Junge. Es ist ein Lissodus aus der oberen Kreidezeit und er ist in sehr guter Verfassung.«
    »Ist alles okay bei euch?«, fragte Josh rasch, damit sein Vater nicht aufhörte zu reden. Er warf einen Blick zur Tür. Wenn nur Sophie endlich kommen würde! Seinen Vater konnte er mit Fragen ablenken, aber bei seiner Mutter würde der Trick nicht funktionieren. Und er ging davon aus, dass sie dicht neben ihrem Mann stand und ihm jeden Moment den Hörer aus der Hand nehmen würde. »Was machen die Ausgrabungen?«
    »Bis jetzt ist alles super gelaufen.« Am anderen Ende der Leitung heulte der Wind und Steinchen prasselten gegen das Telefon. »Wir glauben, dass wir einen neuen Ceratopier entdeckt haben.«
    Josh runzelte die Stirn. Der Name kam ihm bekannt vor. Früher hatte er die Namen Hunderter Dinosaurier gekannt. »Ist das ein gehörnter Dinosaurier?«, fragte er.
    »Genau, aus der Kreidezeit, ungefähr fünfundsiebzig Millionen Jahre alt. In einem der Täler haben wir außerdem eine kleine und möglicherweise noch unberührte Ansiedlung der Anasazi-Indianer entdeckt und ein paar herrliche Felszeichnungen der Fremont-Indianer außerhalb der Grabungsstätte im Range Creek Canyon.«
    Die überschäumende Begeisterung seines Vaters entlockte Josh ein Lächeln. Er wandte sich zum Fenster. »Welche Rasse wird in der Sprache der Navajo gleich wieder ›die Alten‹ genannt? «, fragte er, obwohl er die Antwort wusste. »Fremont oder Anasazi?« Er wollte, dass sein Vater weiterredete, um Sophie mehr Zeit zu geben.
    »Die Anasazi«, antwortete Richard Newman. »Aber die korrekte Übersetzung lautet ›feindliche Vorfahren‹.«
    Die beiden Wörter trafen Josh wie ein Schlag und er blieb stehen. Noch vor ein paar Tagen hätte ihm diese Übersetzung überhaupt nichts gesagt, doch da wusste er auch noch nichts von der Existenz des Älteren Geschlechts – des Geschlechts, das weit in der Vergangenheit die Erde regiert hatte. Inzwischen wusste er, dass hinter jedem Mythos und jeder Legende mehr als nur ein Körnchen Wahrheit steckte. »Feindliche Vorfahren«, wiederholte er. »Was bedeutet das?«
    »Weiß ich auch nicht«, gab der Vater zu. »Aber ich ziehe ohnehin die Bezeichnungen Ancient oder Ancestral Puebloans oder Hisatsinom vor.«
    »Aber es ist doch ein merkwürdiger Name!« Josh ließ nicht locker. »Was glaubst du, wer ihn gebraucht hat? Sie selbst werden sich wohl kaum so genannt haben.«
    »Wahrscheinlich ein anderer Stamm. Fremde. Außenstehende. «
    »Und wer war vor ihnen da, Dad?«, fragte Josh rasch weiter. »Vor den Anasazi und den Fremont?«
    »Das wissen wir nicht«, antwortete sein Vater. »Diese Zeit wird die Archaik genannt. Aber woher kommt dein plötzliches Interesse am alten Amerika? Ich dachte, Archäologie langweilt dich?«
    »In letzter Zeit habe ich angefangen, mich für Geschichte zu interessieren – und für die Welt, wie sie früher war …«, erwiderte Josh stockend. Er ging weiter Richtung Fenster – und sah gerade noch, wie Scathachs Schwester Sophie die Hand auf die Stirn legte und Sophie zusammenbrach. Der Fahrer fing sie auf. Entsetzt beobachtete Josh, wie die Vampirin mit einem Ruck den Kopf drehte, ihn anschaute und ein Grinsen zur Schau stellte, das ihre Reißzähne entblößte. Dann riss sie die hintere Wagentür auf, blieb daneben stehen, während der Fahrer Sophie auf den Rücksitz plumpsen ließ, und salutierte spöttisch.
    Josh hatte das Gefühl, als hätte ihn jemand in den Magen geboxt. Er bekam keine Luft mehr und sein Herz hämmerte wild. »Dad – ich bin gleich wieder da …«, flüsterte er heiser. Er ließ das Telefon fallen, rannte aus dem Zimmer und

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