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Nicholas' Geheimnis (German Edition)

Nicholas' Geheimnis (German Edition)

Titel: Nicholas' Geheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich im Sand, ein verworrenes Knäuel aus Gliedern und Messern. Melanie hörte sie keuchen und fluchen.
    Plötzlich war Dorian über Nick. Erstarrt sah Melanie, wie er sein Messer hob und zustach. Es traf in den Sand, dicht neben Nicks Kopf. Ohne nachzudenken, ließ sich Melanie auf die am Boden liegenden Revolver fallen.
    Die Waffe glitt ihr aus der Hand. Melanie biss die Zähne zusammen und hob sie wieder auf. Sie kniete sich hin und zielte auf die ineinander verschlungenen Körper. Ganz bewusst zwang sie sich dazu, sich auf das vorzubereiten, was sie immer verabscheut hatte. Sie war bereit zu töten.
    Ein Schrei zerriss die Stille der Nacht. Melanie wusste nicht, wer ihn ausgestoßen hatte. Sie packte den Revolver mit beiden Händen. Einer der beiden lebte. Noch immer hörte sie Atemzüge, aber nur die eines Einzigen. Falls Dorian es sein sollte, der sich erhob, das schwor sie sich und Nick, dann würde sie abdrücken.
    Ein Schatten erhob sich. Melanie presste die Lippen aufeinander. Ihr Finger am Abzug zitterte.
    »Leg das verdammte Ding weg, Melanie, ehe du mich umbringst.«
    »Nick!« Der Revolver fiel Melanie aus der Hand.
    Nick kam heran. Er humpelte. »Was wolltest du mit der Waffe?« Er zog sie auf die Füße. Melanies Hände zitterten. »Du hättest niemals abgedrückt.«
    Melanie schaute Nick in die Augen. »Doch, dazu war ich entschlossen.«
    Nick sah sie einen Moment an und erkannte, dass sie die Wahrheit sagte. Er zog Melanie an sich. »Warum bist du nicht zu Hause geblieben? Ich wollte dir den Schock ersparen.«
    »Ich konnte nicht im Haus bleiben, jedenfalls nicht, nachdem ich die Schüsse gehört hatte.«
    »Ach so, du hast die Schüsse gehört und bist Hals über Kopf losgerannt!«
    »Natürlich. Was sonst?«
    Nick lag ein Fluch auf den Lippen. Er verschluckte ihn. »Und meine Jeans hast du auch geklaut.« Nein, jetzt konnte er nicht mit ihr böse sein, nicht solange sie wie Espenlaub zitterte. Er strich ihr übers Haar. Aber später sollte sie …
    »Hast du meine etwa nicht geklaut?« Ob Melanie lachte oder ob sie schluchzte, konnte Nick nicht feststellen. »Ich dachte …« Plötzlich fühlte sie etwas Warmes, Klebriges an ihrer Hand … Blut! »Oh Gott, Nick, du bist verletzt!«
    »Halb so schlimm. Ich …«
    »Verdammt, musst du immer knallhart und stur sein? Du blutest, Mann!«
    Nick lachte und drückte Melanie fest an sich. »Ich bin weder knallhart noch stur, Kleines. Wenn es dich glücklich macht, kannst du nachher den Kratzer verpflastern. Jetzt brauche ich eine andere Medizin.« Er küsste sie, ehe sie etwas sagen konnte.
    Melanie packte Nick beim Hemd und legte alle ihre Gefühle in diesen Kuss. Furcht und Schrecken verließen sie und damit auch der letzte Rest ihrer Kraft. Ihre Knie wurden weich. Sie musste sich an Nick lehnen.
    »Ich glaube, ich brauche sehr viel Pflege«, flüsterte Nick an Melanies Mund. »Vielleicht bin ich doch schwerer verletzt, als ich dachte. Nein, nicht doch …« Nick hielt Melanie ein wenig von sich ab, als er ihre Tränen an seiner Wange fühlte. »Melanie, nicht weinen. Das ist das Einzige, was ich heute Nacht nicht mehr ertragen kann.«
    »Ich weine nicht«, behauptete Melanie, während ihr die Tränen über die Wangen rollten. »Überhaupt nicht! Du darfst nur nicht aufhören, mich zu küssen.«
    Sie presste die Lippen auf seine, und die Tränen trockneten …
    »Nun, Mr. Gregoras, offenbar haben Sie Dorian Zoulas doch noch erwischt!«
    Ohne Melanie loszulassen, blickte Nick über ihren Kopf hinweg zu Tripolos hinüber. »Haben Ihre Leute die Crew?«
    »Ja.« Tripolos untersuchte den Toten kurz. Er sah den gebrochenen Arm und die Stichwunde, kommentierte es aber nicht. Er winkte nur einen seiner Leute heran. »Ihr Mann kümmert sich um den Abtransport der Crew.« Tripolos blickte Nick bedeutungsvoll an. »Es scheint, Sie hatten ein wenig Ärger hier.« Er schaute zu den am Boden liegenden Waffen hinunter und zog seine eigenen Schlüsse. »Bedauerlich, dass er nicht mehr vor Gericht gebracht werden kann.«
    »Sehr bedauerlich«, stimmte Nick zu.
    »Sie haben Ihre Waffe fallen lassen, um ihn festzuhalten, wie ich sehe.«
    »So wird es gewesen sein.«
    Tripolos bückte sich ächzend, hob den Revolver auf und gab ihn Nick. »Ihr Job ist beendet.« Er verbeugte sich. »Gute Arbeit, Mr. Gregoras.« Er lächelte sanft. »Respekt!«
    »Danke. Ich bringe Miss James jetzt nach Hause. Sie können mich, wenn nötig, morgen erreichen. Gute Nacht, Captain.«
    »Gute

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