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Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
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im Apartment waren, schlich Kyra in mein Zimmer während ich mir im Bad die Zähne putzte und ließ den Schmuck den sie sich geliehen hatte auf meinem Kopfkissen zurück. Ich warf ihn zurück in mein Schmuckkästchen und fragte mich, ob ich wohl eine Antwort von ihr bekommen würde, wenn ich mich nach dem, was gerade bei ihr los war erkundigte. Aber ich war zu müde es zu versuchen, als ging ich ins Bett.
     

     
    Eine sehr besorgt dreinblickende Jen holte uns vom Flughafen in Albuquerque ab. Sie umarmte jede von uns und obwohl ich es schön fand, mich zugehörig zu fühlen, wusste ich, dass ich hier in eine sehr persönliche Familiengeschichte eingriff. Es war gut, dass ich direkt am nächsten Tag zurück flog, allerdings konnte ich nur vermuten, was mich in New York erwartete. Kyra war die meiste Zeit des Fluges still gewesen, aber einmal ergriff sie meine Hand und sagte: „Ich bin sehr froh, dass du heute bei mir bist. Es wird alles gut werden, weißt du?“
    Während der Fahrt tauschten sie und Jen nichts als Höflichkeiten aus. Beide legten eine steife Förmlichkeit an den Tag, die verriet, dass sie nicht ungezwungen redeten. Ich verkroch mich auf dem Rücksitz und versuchte, möglichst unauffällig zu sein.
    Als wir bei ihnen zu Hause ankamen, begrüßte Kyle mich aufs Herzlichste und wir alle aßen zusammen zu Abend, Paella, Oliven und frisch gebackenes Brot. Anschließend versuchte ich, Jason anzurufen, aber er arbeitete noch spät. Ich hinterließ ihm eine Nachricht auf der Mailbox und las dann so lange in meinem Buch, bis ich mich höflich in das Gästezimmer für die Nacht zurückziehen konnte.
    Ich hatte mich in meinem ganzen Leben noch nie so einsam gefühlt. Ich hörte Kyra und Kyle im Wohnzimmer über Uni-Bewerbungen reden und vermisste die beiden bereits.
    Ich blieb lange wach, aber Jason rief nicht zurück.
     

     
    Mein Handy klingelte, während es noch stockdunkel war, und riss mich aus einem unruhigen Schlaf. Für einige Minuten dachte ich, ich würde das Klingeln meines Handys einfach nur träumen, aber dann hörte es auf – nur um kurz danach wieder von vorne zu beginnen. Es war auch nicht irgendein Klingelton – sondern Jasons. Ich hatte den Titelsong von New Light runtergeladen und ihm Jasons Nummer zugewiesen, was er zum Totlachen gefunden hatte.
    Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte drei Uhr morgens an. Das bedeutete, es war fünf Uhr morgens in New York. Irgendwas war los. Ich griff zum Handy.
    „Jas?“ krächzte ich.
    „Hi.“
    „Hi.“ Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen. „Geht’s dir gut? Willst du über was reden?“
    „Ich brauch dich für etwas.“
    „Du weißt doch, ich bin in Albuquerque.“
    „Ich weiß. Ich auch.“
    „Was?“
    „Kann ich dich in ‘ner Dreiviertelstunde abholen?“
    „Was?“
    „Bitte?“
    „Warte mal… was?“
    „ Bitte? “
    „Was ist los?“
    „Ich muss dich sehen.“
    „Okay, gut, fünfundvierzig Minuten. Das schaff ich.“
    Ich rollte aus dem Bett und tastete nach der kleinen Tasche, in der ich mein Shampoo, Rasierer und Seife aufbewahrte. Ich wusste, dass er impulsiv sein konnte, wie damals als er mit der Eiscreme bei mir auftauchte, nachdem Matthew mich sitzen gelassen hatte – aber das hier war extrem.
    In Jens Haus war es dunkel, abgesehen von einem kleinen Nachtlicht im Flur. Ich lief auf Zehenspitzen ins Badezimmer und schloss die Tür. Sie würde sich bestimmt wundern, was ich hier tat, aber es war nicht so, als könnte ich ihr irgendetwas erklären. Ich wusste es ja selber nicht. Das Licht im Badezimmer flackerte, als ich den Schalter betätigte und die Belüftung sprang mit einem leichten Rumpeln an. Ich zog den Duschvorhang über die Badewannenkante und drehte die Dusche auf.
    In meiner kleinen Tasche fand ich ein Gummi-Haarband, also steckte ich mir die Haare hoch so gut es ging und trat in den warmen Wasserstrahl. Das Gefühl, wie es über mich hinweg spülte, half mir aufzuwachen, aber es ließ weder meine Verwirrung noch die Angst verschwinden. Ich seifte mich ein, ließ die Seife abwaschen, trat aus der Wanne auf die flauschige Badematte und trocknete mich mit einem Handtuch ab. Mein Haar sah schlaff und flach aus, trotz der hohen Luftfeuchtigkeit in der Dusche. Die Luft in New Mexiko war einfach um einiges trockener als in New York. Ich kämmte mich, wusch mir das Gesicht in der Spüle und trug etwas Makeup auf. Vielleicht konnte ich nicht kontrollieren, was in den nächsten Stunden mit Jason passieren würde,

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