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Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
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diesem Barhocker davor. Lori und ich hatten darüber geredet uns einen Tisch bei Ebay oder aus den Kleinanzeigen zu besorgen, aber um Raum dafür zu schaffen, hätten wir die Couch loswerden müssen, und dann hätten wir keinen Platz mehr zum rumhängen und fernsehen gehabt.
    „Es geht das Gerücht um, dass Jon dich heute Abend ins Tia Anitas einladen wollte,“ sagte Matthew.
    Mist, dachte ich. Erwischt. „Woher wusstest du das?“
    „Von Lori. Also zwischen euch ist es definitiv aus?“
    „Ja, seit über einem Monat schon.“
    „Aber er schnallt’s noch nicht, oder wie?“
    „Nee.“
    „Wenigstens erinnert er sich an dein Lieblingsrestaurant. Sicher, dass du nicht lieber gehen würdest? Die bekommen bald einen neuen Chefkoch, das Essen könnte danach nicht mehr dasselbe sein.“
    „Ziemlich sicher. Und ja, ich benutz dich heute Abend als Ausrede. Sorry.“
    „Hey, kein Problem, solange du so kochst.“
    Ich nahm einen Pfannenheber und trennte die Tortilla-Rollen voneinander. Heißer Dampf stieg an den Stellen auf, an denen ich den heißen Käse zerschnitt. Matthew packte mit an und holte Teller aus dem Küchenschrank. Ich legte zwei Enchiladas auf seinen Teller und eine auf meinen. Nach jedem Draufgeben zog ich lange Käsefäden hinterher, die ich nur mit der Kante vom Pfannenheber trennen konnte.
    „Möchtest du Wasser?“ fragte ich. „Oder wir haben auch Saft, denke ich.“
    „Wasser ist gut.“ Er trug die Teller ins Wohnzimmer und stellte sie auf den Kaffeetisch. Er war zu höflich um auf der Couch zu essen, dabei war es nicht mal eine besonders schöne Couch. Stattdessen setzte er sich auf den Boden.
    Ich füllte zwei Gläser mit Wasser und gesellte mich zu ihm.
    „Ich trau mich ja kaum zu fragen, warum du so plötzlich und komplett über Jon hinweg bist?“ fragte er.
    „Wir hatten Das Gespräch.“
    „Was ist Das Gespräch?“
    „Das ist wenn ich dem Kerl erkläre, dass ich nicht mit ihm schlafen werde.“
    „Oh.“
    „Mehr als du wissen wolltest, nehme ich an.“
    „Du hast also noch nie mit einem deiner Freunde geschlafen?“
    „Nein.“
    „Echt?“
    „Ja, und da ich bereits einundzwanzig bin, macht mich das zum sozialen Freak-“
    „Du bist kein Freak, oder wir sind beide welche.“ Er hielt seine linke Hand mit dem Keuschheitsring hoch. „Also willst du bis zur Ehe warten?“
    „Im Moment. Das werde ich in ein paar Jahren vielleicht nochmal neu überdenken, aber während ich meine Abschlüsse mache und mich zu einer Karriere hinarbeite, ist das ein zusätzlicher Stress dem ich mich nicht aussetzen möchte. Ich kann nicht an außerehelichen Sex denken, ohne über die potentiellen Konsequenzen nachzudenken, wenn man berücksichtigt, dass meine Kindheit eine einzige große, lange Konsequenz war, weißt du? Und Jon ist im Moment nicht an Ehe interessiert. Er schließt es aus, solange er noch an der Uni ist.“ Er war Medizinstudent.
    „Nun ja, die meisten Leute heiraten heutzutage niemanden, mit dem sie vorher nicht geschlafen haben.“
    „Ich weiß… aber die ganze Sache war eh dabei auseinander zu brechen. Wir waren nicht mehr auf derselben Wellenlänge. Er hat ständig wiederholt, wie lange wir jetzt schon zusammen wären. Als gäbe es da irgendein Zeitlimit oder so, weißt du? Vielleicht gibt’s das auch. Vielleicht war es auch Zeit, dass sich unsere Wege trennen, wenn das nicht das war, was er wollte. Jetzt weißt du, warum ich noch nie eine Beziehung hatte, die länger als sechs Monate gehalten hat.“
    „Naja, angesichts der Sorte Mann, die du datest…“
    „Welche Sorte wäre das?“
    Matthew nahm einen Bissen von seiner Enchilada und kaute, langsam. Ich merkte, dass er versuchte Zeit zu schinden und seine Gedanken zu ordnen. „Ich will nicht fies klingen.“
    „Wir sind Freunde, spuck‘s schon aus.“
    „Okaay, also erstmal, du bist nicht religiös. Die meisten von uns Keuschheits-Leuten sind religiös. Und du datest auch keine religiösen Männer.
    „Ich bin Christin.“
    „Wann warst du das letzte Mal in der Kirche?“
    „Ich geh an Weihnachten manchmal. Und an Ostern.“
    „Tja, also ich geh jede Woche. Aber mal abgesehen davon, datest du Typen die… ehm…“
    „Jetzt sag schon.“
    „Älter sind. Wahrscheinlich auch sexuell erfahren. Möglicherweise denken sie sich, dass sie aus dem Alter raus sind, in dem man nur Händchen hält und sich Gute-Nacht-Küsse gibt. Sieh dir nur die Welt heutzutage mal an. Wie es heute läuft ist doch, dass Leute

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