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Nicht ohne meinen Mops

Nicht ohne meinen Mops

Titel: Nicht ohne meinen Mops Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Porath
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Gespannt warte ich, was passiert. Nur Sekunden später dröhnt ein Röhren aus Arnes Kehle, das wirklich Applaus verdient.
    »So, und jetzt du!«, fordert er mich auf.
    »Rülpsen?«
    »Eben ging’s doch auch.«
    Ich schäme mich ein bisschen. Schließlich ist das mein erstes Date, bei dem ein Rülpswettbewerb läuft. Aber okay, was tut frau nicht alles für einen Mann! Also lasse ich die eiskalte Limo in meinen Magen laufen. Ich schaffe nicht ganz so viel auf einmal wie Arne, aber mein Rülpser kann sich hören lassen. Getragen auf einer Welle von Rotkrautaroma und Sauerbratenduft strömt die süßklebrige Kohlensäure den Weg nach oben.
    »Nicht schlecht.« Arne nickt anerkennend und setzt seine Flasche erneut an. Dieses Mal schafft er nicht ganz so viel Fanta auf einmal und was er von sich gibt, klingt eher wie das Bäuerchen eines Babys.
    »Süß«, konstatiere ich, setze die Flasche an und presse so viel Limo in mich hinein, wie eben geht, ohne dass ich befürchten muss, den Sauerbraten auszuhusten. Dann starren Arne und ich uns über den Tisch hinweg an. In meinem Magen blubbert die Kohlensäure und der Zucker aus der Fanta geht eine fast schon schmerzhafte Verbindung mit den Rosinen aus dem Rotkohl ein. Ich atme tief ein und beim nächsten Ausatmen röhre ich wie ein Hirsch zur Brunftzeit.
    Arne applaudiert. »Ich kenne keine Frau, die so sexy aufstoßen kann«, lacht er dann, nimmt meine Hand und flüstert: »Kennst du eigentlich schon meine neue CD? Der Player steht allerdings nebenan.«
    Ich stoße noch einmal sanft und geräuschlos auf. Willenlos folge ich Arne ins Schlafzimmer und frage mich, ob es auf der Welt noch einen Mann wie ihn gibt – einen, mit dem frau extrem guten Sex haben, Sauerbraten essen und rülpsen kann.
     
    Als ich am nächsten Morgen über den Hausflur schleiche und leise, leise die Wohnungstür aufschließe, sind die Jungs bereits in der Küche zugange.
    »Uhuuuuu«, macht Chris, als ich mir einen Kaffee hole, und klimpert lüstern mit den Augen.
    »Ohooooo«, setzt Rolf nach und lässt seine Augenbrauen tanzen.
    »Heiße Nacht gehabt?«
    »Ja, mit Sauerbraten und Limo!«
    »Wie bitte?« Chris sieht mich entgeistert an.
    »Die will dich veräppeln«, sagt Rolf und tätschelt ihm die Schulter. Wenn die wüssten!
    »Ohoooo, uhuuuuu«, mache nun ich und zeige auf Chris’ Gemächt. Oder das, was sein bestes Stück umgibt: eine feuerwehrrote Hose, auf der ein Weihnachtsmann prangt. Chris’ Wangen färben sich in etwa so rot wie seine Unterhose und auch Rolf schaut ein wenig bedribbelt aus dem Pyjama.
    »Naja, ist doch Nikolaus heute«, stammelt Chris und saust in sein Zimmer.
    Stimmt! Der große rote Mann mit dem großen, prallen Sack steht ins Haus. Mir fällt ein, dass ich unter meinem Bett einen Gartenzwerg gebunkert habe. Drei, zwei, eins und bei ebay war er für 1,99 meins. Ich muss nur noch die abgeschlagene Ecke an der Mütze mit meinem einzig verbliebenen Nagellack ausbessern und schon habe ich ein Geschenk für meine Gärtner.
    »Hohoho«, ruft Rolf und tätschelt Earls Kopf. Der Mops brummt und schlabbert.
    Als die Jungs eine halbe Stunde später aus dem Haus gehen, genehmige ich mir erst einmal eine zweite und dritte Tasse Kaffee. Dann grabe ich den Zwerg unterm Bett hervor, friemele mit dem Pinselchen den letzten Lackrest aus der Flasche und stelle den Zwerg zum Trocknen unter die Tiffanydame. Earl sieht mir mit zerknautschtem Gesicht zu. Als ich schließlich aus der Dusche komme (Ingwer-Duschgel, auch nicht übel), pennt der Mops selig auf seinem Kissen und wacht auch nicht auf, als ich in Schuhe und Jacke schlüpfe und mich auf den täglichen Weg nach Degerloch mache. Arne ist längst unterwegs, also erübrigt sich ein kurzer Besuch auf ein Küsschen.
    Blüslein bekommt rote Wangen vor Freude, als ich ihr einen Schokoladennikolaus über die Theke reiche.
    »Dass sie daran gedacht haben!«
    Klar, wie kann man Nikolaus vergessen, wenn man mit Chris, dem Dekorateur und seiner Kitschigkeit Prinz Rolf, in einem Haus lebt?
    Blüslein streicht dem Schokomann über die Zipfelmütze und stellt ihn neben den Bildschirm. »Übrigens sind neue Bücher reingekommen«, sagt sie. »Veterinärabteilung.«
    Mein Herz macht einen Satz – hat sie tatsächlich die pervers teuren Bildbände besorgt, von denen ich ihr erzählt hatte?
    »Sie sagten doch, diese Bände wären … sagen wir mal … notwendig?« Blüslein zwinkert mir zu und ich haste zur Veterinärabteilung. Tatsächlich: Da

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