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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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und auf Salazars Gesicht zeigte sich ein breites Lächeln. „He!“, rief er. „Diego! Wir haben gerade von dir gesprochen …“
    Emily drehte sich um, um sich den Mann anzuschauen, von dem Salazar so geschwärmt hatte – und erstarrte.
    Er hieß nicht Diego. Er hieß Jim. Jim Keegan.
    Zum ersten Mal seit mehr als sieben Jahren sah sich Emily dem Police Detective Jim Keegan von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
    „Ms Marshall, darf ich vorstellen: Detective Keegan“, sagte Salazar.
    Natürlich. Diego war die spanische Form von Jim.
    „Emily?“ Jim brachte kaum mehr als ein Flüstern hervor.
    Emily bemühte sich tapfer, Haltung zu bewahren. Aber es fiel ihr schwer, schrecklich schwer. Da stand er und schaute sie an, als traute er seinen Augen nicht.
    Die dichten, leicht gelockten dunkelbraunen Haare fielen ihm bis auf die Schultern. Sie waren deutlich länger als vor sieben Jahren, als er als junger Detective bei der Polizei von Tampa gearbeitet hatte, lang genug für einen Pferdeschwanz, aber er trug sie offen. Im Licht der Deckenbeleuchtung schimmerten sie weich und seidig. Emily musste unwillkürlich daran denken, wie weich seine Haare sich anfühlten.
    Sein Gesicht war ihr sofort vertraut, und doch hatte er sich erkennbar verändert. Geblieben waren die schiefe Nase, die vollen Lippen, der große Mund, aber seine Wangenknochen wirkten ein wenig ausgeprägter. Sie ließen sein Gesicht kantiger und reifer erscheinen als früher. Die Krähenfüße und die Lachfältchen um Augen und Lippen hatten sich tiefer eingegraben.
    Unverändert hingegen waren seine blauen Augen. Immer noch blitzten sie vor Leben und strahlten Hitze aus. Und immer noch waren sie überschattet von einer inneren Düsternis, die sein so leicht und offen wirkendes Lächeln nicht ganz verbergen konnte.
    Sie hatte vergessen, wie groß er war. Mit einem Meter neunzig schien er den ganzen Raum zu füllen. Er hatte breite Schultern und muskulöse Oberarme, die den dünnen Stoff seines T-Shirts zu sprengen drohten. Die ausgebleichten Jeans saßen eher lose und betonten seine schlanke durchtrainierte Figur. Emily fragte sich, ob er wohl immer noch jeden Tag und bei jedem Wetter seine fünf Meilen lief.
    Sie stieß geräuschvoll den Atem aus und merkte erst dadurch, dass sie die Luft angehalten hatte. „Was machst du hier?“, fragte sie.
    „Ich habe mich vor etwa drei Jahren von Tampa hierher versetzen lassen“, erwiderte Jim. Seine Stimme klang ein wenig rau, wie damals, und man konnte nach wie vor seinenleichten New Yorker Akzent hören. „Aber was machst du hier?“
    Drei Jahre lebte Jim Keegan also schon in St. Simone. Emily rang nach Luft. Es war demnach reiner Zufall, dass sie einander noch nicht über den Weg gelaufen waren. So groß war das Städtchen ja nicht …
    Sie schwieg, während Salazar kurz seinen Plan erläuterte. Es durchfuhr sie eiskalt, als ihr klar wurde, dass sie die ganze Zeit von Jim Keegan gesprochen hatten. Der Mann, der als ihr Bruder auftreten sollte, war Jim Keegan. Er war der Mann, der ein oder zwei Wochen lang in ihrem Apartment wohnen sollte.
    Nein, das kam überhaupt nicht infrage. Unter keinen Umständen konnte sie sich dazu bereit erklären. Sie konnte seine Gegenwart nicht einmal ein oder zwei Minuten ertragen, geschweige denn zwei ganze Wochen.
    „Kommt nicht infrage“, sagte Jim Keegan und schüttelte den Kopf. „Das klappt nicht, nie und nimmer.“
    „Machst du Witze, Mann?“, fragte Salazar. „Das ist eine großartige Möglichkeit, Delmores Vertrauen zu gewinnen.“
    „Und Ms Marshall rund um die Uhr zu bewachen und zu beschützen“, warf Lieutenant Bell ein.
    „Kann ich Sie kurz sprechen, Lieutenant?“, fragte Jim und öffnete die Tür. „Draußen, unter vier Augen?“
    Er warf Emily einen kurzen Blick zu, während Lieutenant Bell ihren Stuhl zurückschob und aufstand. Emily begriff: Jim Keegan war genauso wenig wie sie selbst scharf darauf, die nächsten zwei Wochen in ihrer Gesellschaft zu verbringen.
    Jim hielt seiner Chefin höflich die Tür auf. Er wagte es nicht, Emily noch einmal anzuschauen. Verdammt noch mal, was trieb sie hier in St. Simone? Er war sicher gewesen, dass sie nach Abschluss ihres Studiums an der Universität von Tampazu ihren Eltern nach Connecticut zurückgegangen war. Wann immer er an sie dachte – und er gab sich wirklich alle Mühe, nicht an sie zu denken –, stellte er sich vor, dass sie mit irgendeinem netten Geschäftsmann glücklich verheiratet in Neuengland

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