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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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lebte.
    Was also tat sie hier in Florida? Warum zum Teufel hatte sie sich mit einem notorischen Playboy wie Alexander Delmore eingelassen?
    Und wie zur Hölle war es möglich, dass sie in den letzten sieben Jahren noch hübscher geworden war?
    Sie war achtzehn gewesen, als sie einander zum ersten Mal begegnet waren. Und immer noch achtzehn, als sie sich getrennt hatten.
    Collegestudentin war sie gewesen. Im ersten Semester an der Universität von Tampa. Mit langen gewellten kastanienbraunen Haaren, die ihr über die Schultern fielen, und blauen Augen, in denen er die Farbe des Himmels zu sehen meinte. Ihr herzförmiges Gesicht, ihr sanfter Blick, ihre schönen vollen Lippen, die fast immer zu lächeln schienen – sie hatte ausgesehen wie das, was sie gewesen war: ein nettes junges Mädchen. Zu nett. Und viel zu jung. Und Gott, wie er sie geliebt hatte …
    Lieutenant Bells raue Stimme unterbrach seine Gedanken. „Sie wollten etwas mit mir besprechen, Detective?“
    „Ja. Sie müssen sich jemand anderen suchen, der diesen Fall übernimmt. Ich kann das nicht.“
    „Sie können nicht?“
    „Ich hatte einmal eine Beziehung zu Emily Marshall“, stieß er knapp hervor. Es hatte keinen Sinn, lange um den heißen Brei herumzureden. „Es tut mir leid, Lieutenant, aber ich kann auf keinen Fall mit dieser Frau eine Wohnung teilen.“
    „Eine Beziehung“, wiederholte Lieutenant Bell. „Eine sexuelle, nehme ich an, denn sonst wäre das jetzt kein Thema.“
    Seine Kiefermuskeln spannten sich an. „Es ist lange her“, sagte er.
    „Wer hat wen abserviert?“
    „Ich habe die Beziehung beendet“, antwortete Jim. „Sie war fast noch ein Kind, und …“
    „Ersparen Sie mir die schmutzigen Details“, unterbrach Lieutenant Bell. „Sagen Sie mir einfach, ob Sie glauben, dass diese Frau jetzt Ihretwegen hier ist.“
    Jim brauchte volle zehn Sekunden, um zu begreifen, was seine Vorgesetzte damit sagen wollte. „Sie meinen, dass sie sich diese Geschichte über Delmore vielleicht ausgedacht hat, weil …“
    „Sie Ihre Aufmerksamkeit erregen will?“, brachte Bell seinen Satz zu Ende. Sie musterte ihn, wartete auf seine Antwort.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Sie haben Ihr Gesicht gesehen, als sie mich erkannt hat. Sie war vollkommen überrumpelt.“
    Sie war so überrascht gewesen, dass es ihr nicht gelungen war, den Schmerz zu verbergen, der immer noch in ihren Augen zu lesen war. Den Schmerz darüber, wie er sie vor so vielen Jahren behandelt hatte. Gott, wenn er die Augen schloss, sah er sie immer noch vor sich, wie sie vor der Bar auf dem University Boulevard stand, Schock, Schmerz und Unglauben auf ihrem lieblichen Gesicht.
    „Außerdem“, fügte er hinzu und schüttelte leicht den Kopf, um die Erinnerung zu verscheuchen, „was zwischen uns war – das ist jetzt mehr als sieben Jahre her.“
    „Gut“, meinte Lieutenant Bell. „Dann sollten Sie ja wohl keine Probleme damit haben, in diesem Fall mit ihr zusammenzuarbeiten. Richtig, Keegan?“
    Sie wandte sich der Tür des Verhörraums zu.
    „Lieutenant“, rief Jim. „Verschonen Sie mich bitte. Bitte!“
    Lieutenant Bell drehte sich wieder zu ihm um und verschränktedie Arme vor der Brust. „Sie und Ihr Partner sind die einzigen Detectives, die zurzeit frei sind für diese Ermittlungen. Ich glaube kaum, dass Alexander Delmore sich einreden lässt, Felipe Salazar sei Ms Marshalls Bruder. Wenn Sie mir jetzt sagen, dass Sie immer noch Gefühle für diese Frau hegen, dann setze ich Sie nicht auf diesen Fall an. Aber das bedeutet dann, dass wir etliche Wochen warten müssen, bis ein anderer Detective frei ist. Und bis dahin wäre Ms Marshall ganz auf sich allein gestellt im Umgang mit einem Mann, den sie verdächtigt, mit Drogen zu handeln.“ Sie musterte Jim streng. „Ich halte nicht allzu viel von der Idee, Ms Marshall in diese Ermittlung einzubinden, aber Detective Salazar hat recht. Wenn wir sofort anfangen, können wir die Sache schnell und leicht erledigen. Und dann sind Sie Ms Marshall auch schon wieder los, Detective.“
    Sie beobachtete ihn genau, und Jim wusste, dass ihr mit Sicherheit auffiel, wie angespannt seine Schultern, sein Nacken und seine Kiefermuskeln waren. Der Gedanke daran, Emily könnte in Gefahr sein, machte ihn verrückt. Gott, das war sogar noch schlimmer als die Vorstellung von Emily, zusammen mit ihrem neuen Freund Alexander Delmore …
    „Also“, fuhr Lieutenant Bell fort, „raus mit der Sprache: Hegen Sie immer noch Gefühle

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