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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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des Krankenhauses beobachtet hatte. Er konnte den Schmerz in ihren Augen nicht vergessen. Einen Schmerz, für den er allein die Verantwortung trug. Und dieser Schmerz würde nicht verschwinden, nur weil er sich aus dem Staub gemacht hatte.
    Er hätte sich von ihr fernhalten sollen.
    Ja, das hätte er, aber er hatte es nicht getan.
    Als Onkel Hank weggeführt wurde, damit ihm Fingerabdrücke abgenommen und er fotografiert werden konnte, schloss Jim die Augen, ließ den Kopf auf die Arme sinken, die er auf den Tresen gelegt hatte, und gönnte sich zum ersten Mal an diesem Tag den Luxus, sich auszumalen, wie es wohl wäre, den Rest seines Lebens mit Emily zu verbringen. Jede Nacht würde er sie in seinen Armen halten. Jeden Morgen begrüßte ihn ihr sanftes Lächeln. Nie mehr wäre er allein, denn selbst wenn sie nicht in seiner Nähe war, trüge er sie doch in seinem Herzen bei sich.
    Aber das waren alles nur Wunschträume. Denn wie sehr er sich auch danach sehnte, diesen Traum wahr werden zu lassen, er konnte weder seinen Schuldgefühlen noch den Vorwürfen entfliehen.
    Er konnte nur eines tun: Emily unter allen Umständen fernbleiben und darauf hoffen, dass er ihr nicht zu sehr wehgetan hatte.
    „Keegan.“
    Jim blickte auf. Sergeant Curt Wolaski sah ihn über denTresen hinweg ungehalten an und schob ihm einen zusammengefalteten Zettel zu. „Eine Nachricht von deinem Partner Salazar.“
    „Danke“, meinte Jim, aber der Sergeant hatte sich schon wieder abgewandt.
    Jim entfaltete den Zettel und las ihn. Und stieß eine Flut so heftiger Flüche aus, dass sich fast sämtliche Köpfe auf der Wache nach ihm umdrehten. Verdammt, war Emily jetzt völlig übergeschnappt? Wollte sie sich unbedingt umbringen?
    Angst krallte sich in seine Eingeweide. Er drehte sich um und rannte hinaus auf den Parkplatz zu seinem Wagen.
    Seine Stiefelabsätze knallten auf den heißen Asphalt, und seine Lungen arbeiteten wie Dampfmaschinen, während er rannte, als ginge es um sein Leben. Er riss die Wagentür auf und sprang hinters Steuer. Der Motor erwachte röhrend zum Leben, Jim knallte den ersten Gang rein und jagte mit quietschenden Reifen vom Parkplatz auf die Straße. Er fuhr zum Hafen. Zu Emily.
    All seine guten Vorsätze, ihr fernzubleiben, warf er über Bord. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als sie in den Armen zu halten und sich davon zu überzeugen, dass sie in Sicherheit war.
    Alex hatte Emily keine Sekunde aus den Augen gelassen, seit sie an Bord gegangen war. Immer noch trug sie den Peilsender in ihrer Handtasche mit sich herum, und immer noch hatte sich keine Gelegenheit ergeben, ihn irgendwo auf der Yacht zu verstecken.
    „Bist du sicher, dass dein Bruder sich hier am Hafen mit dir treffen wollte?“, fragte Alex zum wer weiß wie vielten Male und spähte ungeduldig in die Menschenmenge, die sich auf dem Anleger drängte.
    „Er hat versprochen, dass er kommt“, log Emily. Gegen alleWahrscheinlichkeit hegte sie immer noch die Hoffnung, dass Jim plötzlich auftauchen würde. Er war immer noch nicht auf der Wache gewesen, als Felipe sie hier abgesetzt hatte. Er konnte also gar nicht wissen, dass er zur Yacht kommen sollte, aber dennoch gab sie die Hoffnung nicht auf.
    „Wir müssen jetzt wirklich los“, sagte Alex.
    Emily schaute auf ihre Armbanduhr. Fünf nach zwei. „Kannst du nicht noch zehn Minuten warten?“
    Er wirkte alles andere als glücklich. „Emily, um ganz ehrlich zu sein, ich muss pünktlich weg, um …“ Er brach ab. Offensichtlich war ihm unwohl, als hätte er bemerkt, dass er schon zu viel gesagt hatte.
    „Fünf Minuten? Bitte!“
    Sie wusste, was sie zu tun hatte. Sie musste hinuntergehen zur Toilette und den Peilsender in der winzigen Kabine verstecken, denn nur dort wäre sie unbeobachtet. Anschließend käme sie wieder an Deck. Die fünf Minuten wären um, Jim wäre immer noch nicht eingetrudelt, und sie könnte Alex mit höchstem Bedauern mitteilen, dass sie ihren Bruder nicht alleinlassen konnte. Also würde sie ebenfalls zurückbleiben. Dann würde sie Alex traurig nachwinken, während er davonsegelte, seinen illegalen Geschäften entgegen, mit dem Peilsender an Bord, der permanent die Position seiner Yacht an die Polizei und die Küstenwache meldete.
    Es konnte funktionieren.
    Alex fluchte in sich hinein, und Emily schaute ihn überrascht an. Dann folgte sie seinem Blick zum Ende des Anlegers, von wo ein dunkelhaariger Mann, der ihr nur zu bekannt vorkam, mit mehreren großen Kerlen im

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