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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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die ganze Stadtbevölkerung ein Loblied auf Sie singen.«
    Offensichtlich war sie kein Mitglied der Junior League von Willow Creek und noch nie im Brightlee-Tearoom gewesen, wo man sicher keine Lobeshymnen auf mich sang.
    Racine drehte ihren Kopf wieder in Jacks Richtung. Ihr Gesicht sah ich nicht, aber seine harten Züge schienen sich zu mildern, sobald sie seinen Arm berührte. Dann lächelte er, und da entstand der Eindruck, die beiden wären allein im Fond des Taxis.
    Unbehaglich schaute ich weg.
    Nach einer Weile wandte sie sich erneut mir zu. Ihre dunklen Augen glühten. »Haben Sie meinen Ring gesehen? Den hat er mir geschenkt.« Sie streckte ihre Hand aus - lange Fingernägel, geschmackvolle französische Maniküre. »Schön, nicht wahr?«
    Schön? Klar, wenn einem Diamanten in der Größe von Golfbällen gefallen …
    »Dass Jack so romantisch sein kann, hätte ich gar nicht gedacht. Um mir den Heiratsantrag zu machen, führte er mich ins Mansion am Turtle Creek in Dallas …«
    »Racine«, unterbrach er sie. »Glaubst du wirklich, Carlisle will diese Einzelheiten hören?«
    Sie lächelte mich an. Ziemlich kühl, wie ich betonen muss. »So etwas lieben wir Frauen. Nicht wahr, Carlisle? Es sei denn, man ist eifersüchtig.«
    Wie bitte?

    »Selbstverständlich ist Carlisle nicht eifersüchtig, das weiß ich.« Mein Knie wurde noch einmal getätschelt. Noch nie im Leben hatte ich mir so inständig gewünscht, ein Taxi würde schneller fahren.
    Während der Wagen im Schneckentempo dahinkroch und immer wieder anhielt, informierte Racine mich über ihre Hochzeitspläne. (»In dem Stil, von dem jedes kleine Mädchen träumt …«) Dann beschrieb sie das Haus, das sie im Westen von Willow Creek bauen ließen. (»Zwanzig Morgen. In einer fantastischen Umgebung.«) Und schließlich endete sie mit den Flitterwochen, wobei ihr Lächeln einen schelmischen Ausdruck annahm. » Diese Einzelheiten behalte ich natürlich für mich.«
    Nach einer halben Ewigkeit erreichten wir den Sylvia-Weinstock-Laden. So erleichtert war ich noch nie aus einem Taxi gesprungen. Auf der Rückfahrt musste jemand neben dem Chauffeur sitzen und die Torte hüten. Ohne Jack die Gelegenheit zu einer Gentleman-Geste zu geben, sank ich auf den Beifahrersitz.
     
    Bei unserer Rückkehr war die Party in vollem Gang. Kaum hatte die Event-Managerin die mehrstöckige Extravaganz mit der schneeweißen Glasur und den Marzipanrosen auf einen Tisch gestellt, eilten auch schon ein Reporter und ein Fotograf herbei.
    »Seht mal, wer da ist!«, jubelte India und packte den Arm des Reporters. »Die Texas Monthly !«
    Und der Fotograf knipste all die unglücklichen, neidischen, mürrischen Debütantinnengesichter. Triumphierend posierte India vor der Kamera. Sie trug ein Minikleid
aus plissiertem, metallisch silbernem Satin mit winzigen Flügelärmeln. Am U-Ausschnitt prangte eine kokette silberne Satinschleife.
    »Ist das zu fassen, wie sehr mein Daddy mich liebt?«, prahlte sie. »Alles würde er für mich tun, das schwöre ich.«
    Ich schaute zu ihrem Vater hinüber. Das drahtige Haar an den Schädel geklebt, stand er, in seinem mitternachtsblauen Anzug, in einer Ecke und diskutierte mit einigen Geschäftsleuten, ohne die Gefühlsduselei seiner Tochter zu registrieren. Das bemerkte auch India. Sekundenlang kräuselte sie die Lippen. Dann lächelte sie wieder und hielt einen Vortrag über all die wunderbaren Dinge, die sie in Willow Creek tat.
    »Wahrscheinlich haben Sie schon von meinem Engagement für die kleinen Kinder gehört.«
    »Zum Beispiel?«, fragte der Reporter mit gezücktem Bleistift.
    »Zum Beispiel - was?« Mit dieser Frage hatte sie anscheinend nicht gerechnet. »Nun - ich helfe ihnen.«
    Offenbar kam sie gar nicht auf die Idee, die gut vierzig Leute, die sie aus Texas mitgebracht hatte, könnten das mühsam konstruierte Image mit der kurzen Frage ruinieren: Sind Sie high?
    »Wissen Sie«, hörte ich sie sagen. Verschwörerisch legte sie ihre Fingerspitzen auf den Arm des Reporters und führte ihn von den neugierigen Gästen weg. »Wahrscheinlich wird mich die texanische Presse zur Debütantin des Jahres ernennen.« Dann hörte sie mit ihrer Angeberei auf, um die erstaunlich gelungene Imitation eines
scheuen, bescheidenen Mädchens vorzuführen. »Natürlich würde ich mich sehr geehrt fühlen - wirklich geehrt. Aber es beglückt mich genauso, dass mein Name eine wohltätige Aktion in meiner texanischen Heimatstadt unterstützen wird. Mein Vater

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