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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Verkäuferin, die nervös nickte. »Gewiss, es müsste etwas besser sitzen. Mal sehen, ob ich eine kleinere Größe finde.« Sie verschwand hinter einem Vorhang, und wir hörten sie telefonieren.
    Unglücklich senkte Morgan den Kopf, und obwohl ihr das Kleid wirklich nicht passte, fragte ich mich, ob Indias Sorge echt war.
    »Vielleicht kann man’s ändern«, schlug ich vor.
    »Wenn man das Kleid kleiner macht, sieht’s noch schrecklicher aus«, entschied India. »Und ich weiß, dass es schon ziemlich lange hier hängt. Deshalb wird man wohl kaum eine kleinere Größe auftreiben.«
    »Ja, es gibt noch eins!« Die Verkäuferin eilte wieder zu uns. »Nur noch ein einziges Kleid in der Größe der jungen Dame, aber ich hab’s gefunden!«
    Sekundenlang glaubte ich, India würde wütend nach
Atem ringen. Doch sie lächelte nur. »Großartig, Morgan!«
    Janice bezahlte das Kleid und gab der Verkäuferin ihre Telefonnummer mit der Bitte, die Frau möge anrufen, sobald das Kleid eintreffen würde. Während wir hinausgingen, schlang Janice einen Arm um Morgans Schultern. Sehr merkwürdig, ohne jeden Zweifel. Und doch - ich las tiefe Emotionen in Indias Augen.
    Allmählich fühlte ich mich wie der Knoten eines Stricks bei einem Tauziehen. Hin und her gerissen zwischen meinem Misstrauen gegen India und meinem Mitleid.
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte sie abrupt. Offen gestanden, ich seufzte erleichtert auf, denn der Knoten drohte zu bersten. Nicht, dass es um mich persönlich ging. Aber es gab einige Gründe, warum ich mich zur Anwältin eignete, und dazu zählte das Prinzip, dass ich mich niemals gefühlsmäßig für die Probleme anderer Leute engagierte.
    Und warum tat ich seit meiner Ankunft in Texas nichts anderes?
     
    Wieder im Wainwright House, waren Janice, Morgan und ich so gut gelaunt wie schon lange nicht mehr - bis wir beobachteten, wie Lupe einem kummervollen Cinco ein großes Glas mit Schokoladenmilch servierte.
    »Was ist passiert?«, fragte ich.
    »Master Cinco findet keinen Job.«
    Janice zerzauste das Haar ihres Sohnes. »Das habe ich dir doch gesagt, Schätzchen. Niemand wird dir was zahlen, wenn du Fahrräder wäschst.«

    »Was ist los?« Savannah rauschte zur Küchentür herein, in einer wehenden Robe aus Gaze mit einer Federboa.
    »Cinco hat die Nachbarn abgeklappert und gefragt, ob er ihre Fahrräder waschen kann.«
    »Einfach lächerlich«, meinte Savannah.
    Fantastisch. Jetzt streute sie auch noch Salz in die Wunde. Lupe starrte sie strafend an. Diese Mühe hätte sie sich wie üblich sparen können, weil sie ignoriert wurde.
    »Schon gut.« Bedrückt nippte Cinco an seiner Schokoladenmilch. »Ist mir egal.«
    »Weißt du, warum das lächerlich ist?« Savannah schnaufte verächtlich. »Weil hier niemand ein Fahrrad besitzt. Dafür sind die Leute viel zu alt.«
    Verwirrt blickte er auf.
    »Wärst du zu mir gekommen. Draußen im Schuppen stehen drei Fahrräder, die dringend sauber gemacht werden müssten. Glaubt denn irgendjemand, ich hätte die Zeit, Fahrräder zu waschen? Nein, nein, nein. Also ist ein Fahrradreiniger genau das, was ich brauche.«
    »Wirklich?« Cinco hielt die Luft an.
    »Ja, wirklich. Komm mit mir.«
    Die beiden verschwanden durch die Hintertür - Cinco in Cargoshorts, einem T-Shirt, mit einer Baseballkappe, Savannah in rosa Gaze mit Federn.
    Hätte ich die Szene nicht mit eigenen Augen beobachtet, würde ich nicht dran glauben.
    »Oh, Miss Savannah ist ja richtig nett.« Lupe schüttelte den Kopf. »In diesem Haus erlebt man immer wieder Überraschungen.«

    Erstaunt starrte Janice die Hintertür an. Wenn Verblüffung die Emotion der Stunde war, folgte ihr ein fast unerträglicher Schock, als Savannah in die Küche zurückkehrte, das Haar voller Spinnweben.
    »Gerade macht er sich über die Fahrräder her«, erklärte sie. Dann merkte sie, dass wir alle reglos dastanden. »Was ist denn los?«
    Doch sie wartete keine Antwort ab und verließ die Küche, wobei sie Staub und Spinnweben hinter sich herzog.
    Und was viel erstaunlicher war. Sobald alles gesagt und getan war, gab Savannah ihrem Neffen einen Dollar fünfzig für jedes Fahrrad.
    Die einzige Person im Haus, die sich nicht darüber wunderte, war Cinco. Offenbar war er noch nie auf den Gedanken gekommen, seine verwöhnte Primadonna-Tante wäre nicht nett.
    Aber wenn irgendjemand glaubte, Savannah hätte sich nachhaltig gebessert, wurde er bitter enttäuscht.
    »Wo ist meine Sonnenbrille?«, zischte sie am nächsten Tag und

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