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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Anflug eines Lächelns auf seinen Lippen bemerkte. »Ich würde es hassen, eine Nordstaatlerin zu benachteiligen - von der Sorte, die überdimensionale Silberschnallen, altmodische Schuhe und unerschöpfliche Füllhörner liebt. Obwohl du nur eine Zugereiste bist. Manchmal sind das die Allerschlimmsten.«
    In meinem Innern spannten sich alle Nerven an. Aber ich lehnte mich betont gleichmütig zurück und fand wieder zu mir selber. »Offenbar hast du deine Hausaufgaben
nicht gemacht. Die Pilgerväter trugen niemals Silberschnallen oder diese großen schwarzen Hüte.« Mit spitzen Fingern hielt ich meinen Bleistift fest. »Außerdem kann ich eine Erfolgsquote vorweisen, die dir einen Schauer über den Rücken jagen würde.«
    »Eine Yankee -Erfolgsquote.«
    »Wenn mich nicht alles täuscht, haben die Yankees gewonnen, als sie zum letzten Mal von den Südstaaten belästigt wurden.«
    Verwirrt runzelte Vincent die Stirn, und meine Mutter stöhnte. Aber Jack schien einen Lachreiz zu bezwingen. »Offenbar haben wir’s mit einer skrupellosen Verräterin zu tun.«
    Damit traf er voll ins Schwarze. Man konnte nicht in Texas zur Welt kommen und aufwachsen und dann zum Norden überwechseln. Niemals. Gewiss, man konnte eine Demokratin werden, die Vormachtstellung das Waffengesetz betreffend erkämpfen (okay, vielleicht nicht das Waffengesetz), aber niemals, niemals einen Nordstaatenstandpunkt über die Interessen des eigenen Staates stellen. Schauen Sie doch, was mit den Dixie Chicks passiert ist, wenn Sie einen Beweis dafür brauchen, trotz ihrer zahllosen Grammys.
    »Eine Verräterin? O nein«, widersprach ich entschieden. »Ich ziehe es einfach nur vor, meinen Horizont zu erweitern. Aber um mich geht es hier nicht. Sprechen wir über unsere Klienten. Wenn ich das Verhalten meiner Mutter und meines Stiefvaters richtig beurteile, erscheint mir eine Versöhnung ausgeschlossen.«
    Ridgely und Vincent räusperten sich.

    »So sehe ich das auch«, stimmte Jack zu. »Und ich glaube, wir alle wollen diese Sache so schnell und lautlos wie möglich abwickeln.«
    »Selbstverständlich«, bestätigte ich.
    »Gut.« Jack legte einen Stapel Papiere auf den Tisch. »Da sind die Bedingungen, die es beiden Beteiligten leicht und bequem machen werden.«
    Leicht und bequem. Als wäre er ein unbeschwerter Südstaaten-Gentleman auf seiner Veranda, in der einen Hand eine Zigarre und einen Bourbon in der anderen. Aber so naiv bin ich nicht. Noch nie hat Jack Blair irgendjemandem etwas leicht gemacht, und hinter seiner Gentleman-Fassade spürte ich knallharte Entschlossenheit.
    Ganz ruhig, cool und gefasst, so wie ich’s mir in den letzten drei Jahren angewöhnt hatte, studierte ich die Papiere. Am Ende der letzten Seite zwang ich mich, nicht nach Luft zu schnappen. »Offensichtlich hast du den Scheidungsfall, den wir heute erörtern, mit einem anderen verwechselt.«
    »Keineswegs - Ogden versus Ogden.«
    »Was geht hier vor?«, wollte meine Mutter wissen.
    Ohne sie anzuschauen, fragte ich Jack: »Ist das ernst gemeint? Zwanzigtausend pro Monat für den geschiedenen Ehemann?«
    Ich spürte, wie sich meine Mutter versteifte.
    Falls Jack das bemerkte, zeigte er es nicht. »Nun, mein Klient ist an den Lebensstil gewöhnt, den er mit deiner Mutter geteilt hat. In unserer Stadt würde ihm kein Richter zumuten, auf diesen Luxus zu verzichten.«
    »Er will den BMW und den Escalade …«

    »Die Limousine braucht er für Stadtfahrten, den SUV für Trips ins unwegsame Terrain. Davon gibt’s in Texas eine ganze Menge.«
    Ich verdrehte die Augen. Dann las ich die nächste Zeile. »Das Haus in Aspen?«
    »Ja.«
    »Aber er fährt gar nicht Ski.«
    »Dort hat er deiner Mutter einen Heiratsantrag gemacht.«
    »Soll das ein Witz sein? Er verlangt die Scheidung. Warum will er sich an den Schauplatz seines Heiratsantrags erinnern?«
    »Um von schöneren Zeiten zu träumen.«
    Diesmal verdrehte meine Mutter die Augen.
    »Außerdem möchte er das Haus am Lake Travis«, ergänzte Jack.
    »Was? Hat er dort ein Gedicht für sie geschrieben?«
    Jack warf mir einen unheilvollen Blick zu. »Dort hatten sie zum ersten Mal Sex.«
    Mühsam rang meine Mutter nach Atem. So ungern ich das auch zugebe - das Blut stieg mir viel zu heiß in die Wangen, weil ich mir Sex zwischen zwei anwesenden Personen vorstellte. Damit meine ich nicht meine Mutter und ihren Ehemann. Verdammt, Jack sah wirklich fabelhaft aus. Hastig verdrängte ich diesen Gedanken. »Noch mehr Erinnerungsfotos

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