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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Nacht aus dem Bett und in den Pick-up, den sie für Ernesto gekauft hatte, statt den Mercedes zu benutzen. Damit niemand wissen würde, dass sie am Steuer saß. Beide in Nachthemden, fuhren wir durch dunkle Straßen, um herauszufinden, was Rhys McDougal im Schilde führte. Vor seinem heruntergekommenen Haus stand ein Auto, das sie nicht kannte. Also parkte sie den Pick-up, und wir warteten.
    »Mutter, das ist keine gute Idee. Es ist sogar unheimlich . Ein solches Beispiel solltest du einer Dreizehnjährigen, die sich leicht beeinflussen lässt, nicht geben. Damit meine ich mich .«
    »Sei still, ich muss mich konzentrieren.«
    Unglücklicherweise kannte ich die Tortur. Oft genug hatte ich das durchgemacht.
    Kurz nachdem ich eingenickt war, zuckte sie zusammen und fluchte. »Dieser Bastard!«
    Blinzelnd sah ich Mr. McDougal aus dem Haus kommen, an der Seite einer Frau.
    »Schande über dein betrügerisches Herz, Rhys McDougal!« Ridgelys schrille Stimme hallte durch den Pick-up, während sie sich auf dem Fahrersitz duckte, um nicht ertappt zu werden. »Oh, ich hasse ihn!«
    Fast spürbar erfüllte die Hitze ihres Zorns die Luft, bis er in Verzweiflung überging. Wortreich beklagte sie die Niedertracht der Männer. Als sie zu weinen begann,
wusste ich, was ich tun musste. Ich sprang aus dem Wagen, meine Beine verfingen sich im langen Nachthemd, rannte zur Fahrerseite hinüber und öffnete den Wagenschlag. Gegen die knirschenden Türangeln konnte ich nichts unternehmen. Ich kletterte hinein und schob Mutter auf den Beifahrersitz. Um uns nach Hause zu kutschieren, wie ich es gelernt hatte, musste ich auf dem Telefonbuch sitzen, das meine Mutter unter dem Armaturenbrett verwahrte.
    »Oh, die sind alle gleich!«, kreischte sie, den Kopf in den Nacken gelegt. Über ihre Wangen strömten Tränen, die sie tagsüber niemals gezeigt hätte. »Dauernd brechen sie einem das Herz. Merk dir das, Carlisle.«
    Ich ging in mein Zimmer und legte Jacks Plastikring in meine Schublade. Nachdem ich eine ganze Woche lang im Klassenzimmer neben ihm gesessen hatte, ging ich am nächsten Tag früher zur Schule und fand einen Platz in der ersten Reihe.
    Als Jack eintrat, starrte er mich verblüfft an. Mr. Hawkins gab ihm keine Chance, mir Fragen zu stellen. Sobald die Schulglocke läutete, verschwand ich. Und dann mied ich ihn wie die Pest, bis er seinen Abschluss in der Willow Creek High machte. O ja, ich hatte die Lektion meiner Mutter gelernt. Hätte sie sich bloß selber daran gehalten …
     
    Nachdem wir Howard Grouts Kanzlei verlassen hatten, fuhr Ernesto meine Mutter und mich nach Hause. Willow Creek sah so aus wie immer - schattige Alleen, gepflegte Rasenflächen zwischen weitläufigen Villen und
der Universität. Schließlich erreichten wir Wainwright House am Hildebrand Square nahe dem Zentrum, und Ernesto bog in die lange Zufahrt, fuhr an der Eingangstür vorbei und nach hinten zur Garage.
    Aus Kalkstein und Granit erbaut, mit zahlreichen Türmen und Zinnen, glich das Haus einem mittelalterlichen Schloss. Zu meiner Verwunderung hatte mein Ururgroßvater seine Träume nicht vollends realisiert und auf einen Burggraben mit Zugbrücke verzichtet.
    Seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert lebten meine Ahnen in diesem Gebäude, nachdem Gerald Wainwright, der Duke of Ridgely, auf eine Ölquelle gestoßen war, die pro Woche eine Million Dollar einbrachte. Nur um es zu erwähnen. Damals musste er mit einer Million in der Woche besser dran gewesen sein als der König von England. Seither hatte die Familie noch weitere Ölquellen erschlossen, die Einnahmen klug investiert und deshalb kaum unter dem Börsenkrach von 1987 gelitten. Schon immer waren meine Ahnen konservativ gewesen - zumindest bis meine Mutter das Licht der Welt erblickt hatte.
    Als Ernesto den Wagen abgestellt hatte, wollte ich aussteigen. Aber meine Mutter hielt mich zurück, die Lippen gekräuselt. Etwas mühsam glättete sie ihre Züge. »Du wirst Vincent doch büßen lassen für das, was er mir antut?«
    »Dafür wird dein Anwalt sorgen«, entgegnete ich.
    Vorwurfsvoll runzelte sie die Stirn, als wäre ich eine Verräterin. Diese Anklage hatte ich gründlich satt. Um ihre Probleme würde sich ein anderer Anwalt kümmern.
Damit wollte ich nichts zu tun haben. In dieser Stadt musste ich nichts beweisen. Vor allem musste ich Jack Blair nichts beweisen.
    Ich dachte an Phillip. Sofort wurde mir leichter ums Herz. Bald würde ich nach Boston zurückkehren, wir würden im La

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