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Nicht so stuermisch Hannah

Nicht so stuermisch Hannah

Titel: Nicht so stuermisch Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Clayton
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Lösung.
    „Tammy, wie kommst du darauf, ich sei aus diesem Grunde zu Adam gegangen?"
    Ein unbeschwertes Lächeln trat auf Tammys Gesicht. „Beim Verlassen des Hauses hattest du diesen gewissen Blick in den Augen."
    Den gewissen Blick? Was hatte ihre Schwester da heute Morgen in ihren Gesichtsausdruck hineininterpretiert?
    „Ich fand, du sahst aus wie diese Frauen in den Fernsehserien. Die so gierig gucken."
    Hannahs Stimme war kaum noch zu verstehen. „Gierig?"
    Nichts Anzügliches schwang in Tammys Stimme mit, als sie erklärte: „Gierig auf einen Mann."
    Hannah war vollkommen verblüfft. Man könnte meinen, ich sei von uns beiden die Naive, dachte sie.
    Adam hatte ihr gesagt, dass Tammy und Brians Beziehung unschuldig war. Daher hatte Hannah schlichtweg angenommen, dass ihre Schwester völlig arglos war und nichts über die Intimitäten zwischen Mann und Frau wusste. Aber da saß Tammy und sprach auf eine Weise über dieses Thema, die man nur freimütig nennen konnte. Zu frei.- Zu persönlich.
    Jedenfalls für ihren Geschmack.
    Zumindest erspare ich es mir damit, von dem demütigenden Erlebnis in Adams Haus erzählen zu müssen, dachte Hannah erleichtert.
    „Tammy", begann sie, „findest du nicht, dass diese Unterhaltung sehr intim ist? Ich meine, wir können doch über genügend andere Dinge sprechen. Wir müssen nicht über ..."
    Der Satz endete abrupt, als Hannah erneut nach dem richtigen Wort für das Thema suchte, über das sie sprachen. Aus ihrer Ausbildung als Krankenschwester erinnerte sie sich an Be griffe wie: Verkehr, Sex, Vereinigung. Aber keiner erschien ihr zart genug, ihn in einem Gespräch mit einer jungen, unerfahrenen Frau zu gebrauchen.
    „Du meine Güte, Hannah." In Tammys Stimme schwang Enttäuschung mit. „Wir sind Schwestern. Wir sollten über alles sprechen können. Ich würde es dir jedenfalls erzählen, wenn Brian und ich es täten."
    Nein, sträubte sich in Hannah alles, das möchte ich lieber gar nicht wissen.
    Aber dann fiel ihr ein, dass sie nur nach Little Haven gekommen war, um für Tammy zu sorgen. Wie sollte ihr das gelingen, wenn sie schon vor dem ersten wichtigen Gespräch zurückschreckte?
    Erst in diesen Moment begriff sie, was Tammy ihr mitteilen wollte. Tammy würde es Hannah erzählen, und damit ließ sie Hannah wissen, was sie sich für ihre Zukunft vorstellte. Das bedeutete aber auch, dass Tammy und Brian „es" noch nicht ge tan hatten.
    Erleichtert ließ Hannah die Schultern sinken. Endlich meldete sich auch die Krankenschwester in ihr wieder zu Wort, und sie überlegte, was sie Tammy alles sagen wollte, angefangen bei der Verantwortung, die die Geburtenkontrolle betraf. Denn wenn sie es auch nicht ganz wahrhaben wollte, sie sprach mit einer erwachsenen Frau. Mit einer Frau, die durchaus sexuelle Wünsche hatte und diese auch auszukosten gedachte.
    „Du hast Recht, Liebes." Hannah rieb sich die schmutzigen Hände. „Wir sollten tatsächlich über alles reden können."
    Tammys Augen strahlten erwartungsfroh. „Also, hast du und Adam es getan?"
    Mach keine große Sache draus, bleib aufrichtig, sagte sich Hannah. Und bitte, bitte, lieber Himmel, sorge dafür, dass Tammy nicht zu sehr ins Detail geht. Sie würde es wohl kaum überleben, wenn sie ausführlich von diesem peinlichen Besuch berichten müsste. Sie war nicht darauf vorbereitet, jetzt von ihrer Demütigung zu erzählen.
    „Nein", antwortete sie schließlich, „wir haben es nicht ge tan."
    Tammy warf den Kopf zurück und begann so laut zu lachen, dass Hannah erschrocken aufschaute.
    „Ich habe mir doch gedacht, dass Adam es nicht tun wird", meinte Tammy. Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Hannah fühlte, wie sie innerlich vor Empörung kochte. Wie kam Tammy darauf?
    Konnte Adam eine Bemerkung gemacht haben, aus der Tammy schloss, er sei nicht bereit, mit Hannah intim zu werden? Ohne sich dessen bewusst zu sein, begann sie zu überlegen, ob etwas mit ihr nicht in Ordnung war, weil Adam sie zurückgewiesen hatte. Vielleicht mochte er ihre rotblonden Haare nicht. Vielleicht waren ihm ihre Hüften ein wenig zu breit?
    Auf keinen Fall wollte Hannah zeigen, wie interessiert sie war zu erfahren, was Adam von ihr hielt. Eigentlich sollte es ihr ja ganz egal sein. Wenn er sie aber aus irgendeinem Grund nicht anziehend fand, hatte er kein Recht, sich mit Tammy über seine Gefühle zu unterhalten. Doch so sehr sie sich auch bemühte, ihre Neugier zu bremsen, das überwältigende Bedürfnis, genau

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