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Nichts als Knochen

Nichts als Knochen

Titel: Nichts als Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felizitas Carmann
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zu heben. »Schmittchen hat aus dem Bodyguard nach zähen Verhandlungen ein Geständnis herausgeholt. Er hat Andrea Walterscheidt tot in ihrer Wohnung gefunden. Als kurz darauf Tobias Gutfeld hinzukam, hat er ihn erschossen. Bevor er die Wohnung wieder verließ, hat er noch die Wohnungstür und den Knauf mit einem Lappen abgewischt. Deshalb gab es auch keine Fingerabdrücke von Andrea und Tobias. Ich habe Jan Zander wieder auf freien Fuß gesetzt. Er hatte offensichtlich wirklich nichts mit den Morden zu tun.«
    Thomas klopfte dem zerknirscht wirkenden Sven auf die Schulter.
    »Lass mal gut sein. Das Misstrauen gehört halt zu unserem Job. Schmittchen hat dem Bodyguard auch nicht abgekauft, dass Andrea Walterscheidt schon tot war, als er in die Wohnung kam. Bruder Giordanos Geständnis musste auch ihn in diesem Punkt eines Besseren belehren.«
    »Also schön.« Karsten lächelte anerkennend in die Runde. »Der Doppelmord ist aufgeklärt, Mehmet ist aus dem Koma erwacht und wird den Bodyguard zweifelsfrei auch als denjenigen identifizieren, der ihn niedergeschossen hat. Bliebe noch die Frage zu klären, ob es sich bei Bruder Giordano tatsächlich um den Mönch handelt, den wir im Obdachlosenfall gesucht haben, und ob er den Mann von der Brücke gestoßen hat oder nicht. Aber das werden Sie sicher noch herausfinden, sobald der falsche Mönch im Gefängniskrankenhaus zu Gast ist. Mir scheint, der Fall ist zum allergrößten Teil gelöst, und Sie können es jetzt etwas ruhiger angehen lassen.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich. Nur Rebecca runzelte die Stirn und sah zu Karsten hinüber.
    »Es gibt noch einen Punkt, der mir keine Ruhe lässt. Dario Forza hat sich nicht zum Vergnügen als Mönch verkleidet und die Reise nach Maria Laach auf sich genommen. Er hat etwas gesucht, und zwar dieses Holzkästchen, das er unter einer Bodenplatte in der Schatzkammer gefunden hat. Was war in diesem Kästchen?«
    Rebecca sah erwartungsvoll in die Runde und blieb an Thomas' dunkelblauen Augen hängen.
    »Sieh selbst!« Er stand auf, ging zu dem Metallschrank neben der Tür und kam mit dem Holzkästchen zurück, das er vorsichtig auf Rebeccas Schreibtisch absetzte.
    Sacht strich sie mit dem Finger über das uralte, verwitterte Holz des Deckels. Sie konnte die vor langer Zeit eingeritzte Inschrift darauf mehr erahnen als sehen: INRI. Fragend sah sie Thomas an, doch der zuckte nur mit den Schultern. Mit einiger Mühe löste sie die vielen hölzernen Verschlüsse, die den Deckel fest mit dem Unterteil verbanden, und hob ihn dann langsam hoch. Einige Sekunden lang starrte sie den Inhalt an, dann heftete sich ihr Blick wieder auf Thomas.
    »Knochen?«, fragte sie verständnislos. »Nichts als Knochen?!«
    »Ja, genau.« Thomas nickte zögernd. »Und aus diesem Bengel ist zum Verrecken nicht herauszubekommen, wieso sie so wertvoll sind. Aber lass ihn nur erst mal hier sein, dann werde ich ihn schon weich klopfen.«
    Rebecca starrte immer noch enttäuscht auf die Knochen, als das Telefon klingelte. Nachdem sie sich gemeldet hatte, heftete sie ihren Blick auf Karsten Gottschalck und sagte in den Hörer: »Ja, der ist hier.«
    Einige Sekunden lang hörte sie mit gerunzelter Stirn zu, dann forderte sie ihren Gesprächspartner auf: »Schicken Sie ihn mit dem Aufzug nach oben. Wir werden ihn hier in Empfang nehmen.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, wandte sie sich an Karsten: »Unten beim Pförtner steht ein Prälat Antonio Schiavo, der verlangt, mit dem Leiter des KK 11 zu sprechen.«
    »Der hat gestern auf dem Handy von Dario Forza angerufen«, mischte Thomas sich ein. »Ich hab ihm gesagt, dass der falsche Mönch unter Mordverdacht steht. Als ich wissen wollte, wie er zu Dario Forza steht, hat er aufgelegt.«
    Karsten nickte und wandte sich an Knut.
    »Wären Sie so nett, den Prälaten am Aufzug abzuholen?«
    Knut nickte und erhob sich. Kurz darauf betrat er wieder zusammen mit Prälat Schiavo das Büro. Karsten Gottschalck trat auf den Geistlichen zu und schüttelte ihm die Hand.
    »Mein Name ist Gottschalck. Ich bin der Leiter des KK 11. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich habe gestern bei einem Anruf erfahren, dass Dario Forza, mein Schützling, unter Mordverdacht steht.«
    Er ließ Karstens Hand wieder los und sah irritiert in die Runde.
    »Oh, keine Angst«, Karsten wies mit einer weit ausholenden Geste auf die anderen. »Das sind alles Mitarbeiter von mir, die mit dem Fall befasst sind. Wir können also offen sprechen.« Er zögerte einen

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