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Nichts ist spannender als Verkaufen

Nichts ist spannender als Verkaufen

Titel: Nichts ist spannender als Verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Messner
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sich die Kunden durch die klassische Musik kultivierter, und das wiederum veranlasste sie, deutlich teurere Weine zu kaufen.
    Die Gefahr zu niedriger Preise
    Das Beispiel ist hinlänglich bekannt und beliebig oft wiederholbar. Bei einem Marktkiosk werden in zwei Kisten nebeneinander Äpfel derselben Sorte angeboten. Einziger Unterschied: der Preis.
    Die gleichen Äpfel in der einen Kiste kosten mehr als diejenigen in der anderen Kiste. Das Ergebnis ist immer wieder erstaunlich. Die Äpfel in der Kiste mit dem höheren Preis werden bevorzugt gekauft. Dementsprechend ist auch die Apfelkiste mit den höheren Preisen früher ausverkauft.
    Dieses Experiment kann ohne Einschränkung auch auf andere Produktbereiche übertragen werden. Es macht deutlich, dass der Preis eine psychologische, qualitative Dimension hat. Was mehr kostet, muss besser sein.
    In diesem Zusammenhang berichtet eine Kundin von einem für sie selbst unerklärbaren, kuriosen Einkauf: „Ich gehe in ein Schuhgeschäft, um mir schwarze Schuhe zu kaufen. In den Regalen finde ich nach kurzem Suchen genau das Modell, das meinen Vorstellungen entspricht. Die Schuhe passen, und ich möchte sie kaufen. Da sehe ich in demselben Geschäft die gleichen Schuhe, die etwa 15 Prozent mehr kosten. Sie passen mir genauso gut. Ich suche nach einem Unterschied zu den anderen Schuhen, aber ich finde keinen. Auch die Verkäuferin findet keinen Unterschied zwischen den Schuhpaaren und kann sich selbst den Preisunterschied nicht erklären. Ich habe mich entschieden, die teureren Schuhe zu kaufen. Ich weiß selbst nicht, warum. Bin ich denn verrückt?“
    Die Kundin ist natürlich nicht verrückt, sondern sie hat nach einem unbewusst abgespeicherten Entscheidungsmuster gehandelt. Wenn ein Produkt mehr kostet, dann ist es erfahrungsgemäß von besserer Qualität. Und umgekehrt. Was weniger kostet, ist meistens auch weniger wert. Es braucht daher nicht zu verwundern, dass Anbieter oft trotz niedrigerer Preise nicht zum Auftrag kommen. Sie waren dann eben zu billig . Wobei das Wort billig fast immer den Beigeschmack schlechter Qualität hat. Spricht man doch auch von so genannten Billigprodukten, wenn man Produkte von minderer Qualität meint.
    Ein niedriger Preis kann genauso verkaufshemmend sein wie ein überhöhter Preis. In der Regel ist es allerdings leichter, einen höheren Preis mit Zusatznutzen für den Kunden und mit besonderen Produkteigenschaften zu erklären, als einem Kunden glaubwürdig zu vermitteln, dass ein billiges Produkt auch wirklich gut ist.
    Dass niedrigere beziehungsweise billigere Preise häufig wirklich mit schlechteren Leistungen verbunden sind, zeigt sich in der Praxis immer wieder. Kunden, die voller Stolz berichten, dass sie ihre Lieferanten bis zum Äußersten ausgepresst haben, erhalten beispielsweise in Saisonspitzen nicht die vollen Liefermengen, Lieferzeiten werden nicht eingehalten, Anlagen werden in minderwertiger Qualität ausgeführt, auf Baustellen werden qualifizierte Monteure durch wenig qualifizierte (billigere Arbeitskräfte) ersetzt. Wer glaubt, billig gekauft zu haben, hat sich meistens selbst keinen guten Dienst erwiesen.
    Der ADAC hat im Jahre 2010 einen bundesweiten Test bei Autowerkstätten durchgeführt. Es sollten die Preise verglichen werden. Dazu wurden überall in die Autos die gleichen Fehler eingebaut. Mit großem Abstand haben die etwas höherpreisigen Markenwerkstätten die besten Leistungen gezeigt. Alle Fehler wurden behoben, daher waren die Markenwerkstätten preiswert.
    Billigere freie Werkstätten haben dagegen Fehler überhaupt nicht behoben oder sogar Mängel verrechnet, deren Behebung nicht erwünscht oder die gar nicht vorhanden waren.
    Was bedeutet schon teuer ?
    Da praktisch jede Kaufentscheidung einen psychologisch-emotionalen Hintergrund hat, ist eine völlig objektive und sachliche Beurteilung von Preisen so gut wie unmöglich.
Es gibt weltweit kein Produkt, das mit einem anderen absolut vergleichbar wäre. Selbst wenn die Wertanalyse zweier Produkte von verschiedenen Herstellern gleiche Ergebnisse bringt, können Unterschiede gefunden werden. So etwa, dass das eine Produkt deutscher Herkunft und das andere ein fernöstliches Produkt ist.
Als billigere Alternativen zu Markenprodukten der großen pharmazeutischen Konzerne werden von Ärzten, Krankenkassen und medizinischen Institutionen Generica zum Einsatz empfohlen. Sie haben, gemäß wissenschaftlicher Gutachten, die gleichen Wirkstoffe, sind allerdings

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