Nichts

verzückt sind, Mister Barron!?“
       Nun gesellt sich Hawkins wieder zu uns. Die Probleme und die Haare zumindest im Moment in den Griff bekommen, fasst er mich beinahe väterlich am Oberarm und übernimmt sofort das Kommando.
       „Hab’ ich da TT-280 gehört? Leider kann ich Sie nicht in die Aggregathalle führen. Liebend gerne würde ich Ihnen unser Baby zeigen. Höchste Sicherheitsstufe! Aber sobald Sie mit dem Double-Tee arbeiten, werden Sie’s verstehen. Freue mich schon drauf, Ihr Gesicht zu sehen. Bisher hat unser TT-280 noch jeden umgehauen.“
       Mit leichtem Druck auf meinen Arm gibt er mir das Zeichen weiterzugehen. Seine freie Hand nutzt er, um auf einen weiteren Raum am anderen Ende der Brücke zu deuten, den ich erst jetzt erkenne. Er ist durch eine große, leicht spiegelnde Glaswand von dem EINAI-Head-Computer-Control-Center getrennt. Hinter dem Glas befindet sich ein Büro mit drei großen, technisch gestalteten Schreibtischen. U-förmig angeordnet, sind sie wie alles hier, ebenfalls mit Tastaturen und Computerbildschirmen überladen. Innerhalb dieses U’s befinden sich zwei einfache Bürostühle. Ansonsten nichts! Völlig nackt und kalt. Die einzige Besonderheit stellen die drei schwarzen Schlitze in der weißen Decke dar, wie die Tische U-förmig angeordnet, blinken aus ihnen zahlreiche kleine Lichtstrahler hervor, die das darunter ausleuchten. Dieser Raum dient also definitiv der Arbeit – keinesfalls irgendwelchen profanen Repräsentationszwecken für ausgewiesene Computerdummies, denke ich.
       „Unser kleines Reich.“, sagt George, nachdem wir den Raum betreten haben und er die Tür hinter uns ins Schloss fallen lässt. „Tatsächlich vermisse ich die Zeit, als Computer noch nicht allgegenwärtig waren. Arbeitszimmer waren früher einfach gemütlicher, oder nicht?“
       „Wem sagen Sie das, George!“, bläst Hawkins ins gleiche Horn. „Büros waren einfach heimeliger, mit herumliegenden Büchern, gestapeltem Papier und all dem Kram. Heute findet man noch nicht mal mehr einen einfachen Bleistift, geschweige denn ein Blatt Papier.“, schmunzelt er.
      
    Ich muss ihn unterbrechen. Ist ja alles ganz Toll, doch will endlich Fakten. Nach wie vor habe ich nicht den Eindruck, hier wirklich benötigt zu werden. Bislang prahlen alle nur von dem ach so wunderbaren EINAI. Da hätte ich auch zuhause bleiben und in den Spiegel schauen können.
       „George! Mister Hawkins! Ich danke Ihnen für die ganzen Informationen. Das alles beeindruckt mich wirklich sehr. Doch entschuldigen Sie, wenn ich so gut wie nichts verstanden hab… George schleift mich ins Nirgendwo – ohne einen wirklichen Grund zu verraten. Dann lande ich bei Ihnen und erhalte eine nette Werksbesichtigung – wiederum ohne einen Grund für meine Anwesenheit zu erfahren… Vor was habt ihr Jungs Angst?“
       Die beiden Männer schauen sich gegenseitig irritiert, möglicherweise sogar ertappt an, während im Hintergrund das rege Treiben nicht abreißt.
       „Seien Sie mir nicht Böse und verstehen Sie mich um Gottes Willen nicht falsch.“, fahre ich fort. „Noch vor anderthalb Jahren wäre ich wirklich aus dem Häuschen gewesen. Doch im Moment mache ich mir eher Sorgen darüber, wie ich meine Familie durchbringen kann - und nicht, ob es irgendwo auf der Welt einen Biocomputer oder wegweisende Teilchenbeschleuniger gibt. Ich denke, die Welt hat andere Sorgen. Ich hab sie auf jeden Fall! Also!“, stelle ich fordernd in den Raum.
       „Entweder, Sie sprechen jetzt mit mir wie mit einem Erwachsenen, oder ich hole meine Reisetasche – die ich ehrlich gesagt noch nicht mal ausgepackt hab – und verschwinde so schnell wie ich gekommen bin!“
       Pause.
      
    Es dauert geschlagene zehn Sekunden bis sich Hawkins von diesem Schlag zu erholen scheint. George schaut ihm dabei friedlich zu, so als ob er zum Ausdruck bringen möchte: Hab’ ich dir doch gleich gesagt!
       Es scheint, als ob der Asiat Einspruch in deutlicher Form nicht gewohnt ist. Seine Stirn legt sich nun jedenfalls in noch tiefere Falten. Mit schmalen Augen mustert er mich ausgiebig, holt tief Luft und rückt schweren Herzens mit der Wahrheit raus.
       „Sie haben ja Recht. Sie wollen wissen, um was es geht? Nun, ich sage es Ihnen, es ist immerhin mehr als Ihr gutes Recht. Wir registrieren unerklärliche Daten! Bei jeder verdammten Kollision erhalten wir zwei Dinge. Erstens die gewohnten, errechneten Teilchen und zweitens Spuren, die es