Nick Adams Stories
später, noch ehe er sein Frühstück hinter sich hatte, so springlebendig sein würden wie immer. Ohne Tau auf dem Gras würde er den ganzen Tag brauchen, um seine Flasche voll guter Grashüpfer zu fangen, und dann würde er viele zerquetschen, wenn er mit seinem Hut nach ihnen schlug. Er wusch sich die Hände im Fluß. Seine Nähe erregte ihn. Dann ging er zum Zelt hinauf. Die Grashüpfer sprangen bereits steifbeinig im Gras. In der Flasche sprangen sie, durch die Sonne erwärmt, in dichtem Knäuel. Nick steckte ein Stück Kiefernholz als Korken hinein. Er verstopfte den Hals der Flasche genügend, um die Grashüpfer nicht herauszulassen, und ließ reichlich Luftzufuhr.
Er hatte den Baumstamm zurückgerollt und wußte, daß er sich dort jeden Morgen Grashüpfer holen konnte.
Nick lehnte die Flasche voll springender Grashüpfer an einen Kiefernstamm. Schnell vermischte er etwas Buchweizenmehl mit Wasser und rührte es glatt; eine Tasse Mehl, eine Tasse Wasser. Er tat eine Handvoll Kaffee in den Topf, kippte ein Stück Fett aus einer Büchse und ließ es sprühend über die heiße Pfanne schlittern. Er goß den Buchweizenteig gleichmäßig auf die rauchende Pfanne. Er breitete sich wie Lava aus; das Fett spritzte scharf. An den Rändern fing der Buchweizenkuchen an fest, dann braun, dann knusperig zu werden. Es bildeten sich Blasen, und die Oberfläche wurde langsam porös. Nick fuhr mit einem frischen Kiefernspachtel unter die gebräunte untere Fläche. Er schüttelte die Pfanne seitwärts, und der Kuchen lag lose auf der Pfanne. Ich werd lieber nicht versuchen, ihn hochzuwerfen, dachte Nick. Er schob den sauberen Holzspachtel ganz unter den Kuchen und drehte ihn um, die untere Seite nach oben. Es sprühte in der Pfanne.
Als er fertig war, tat Nick frisches Fett in die Pfanne. Er brauchte den ganzen Teig auf. Es gab noch einen großen Pfannkuchen und einen kleineren.
Nick aß einen großen Pfannkuchen und den kleineren mit Apfelgelee bestrichen. Er tat auch auf den dritten Apfelgelee, klappte ihn zweimal übereinander, wickelte ihn in Butterbrotpapier und steckte ihn in seine Hemdtasche. Er tat das Glas mit Apfelgelee in seinen Packen zurück und schnitt Brot für zwei Stullen.
In seinem Packen fand er eine große Zwiebel. Er halbierte sie und schälte die seidige Außenhaut ab. Dann schnitt er eine Hälfte in Scheiben und machte sich Zwiebelstullen. Er wickelte sie in Butterbrotpapier und verstaute sie in der anderen Tasche seines Khaki-Hemds. Er stürzte die Pfanne auf den Rost, trank seinen durch die kondensierte Milch gesüßten und gelbbraun gefärbten Kaffee und räumte das Lager auf. Es war ein famoses Lager.
Nick nahm seine Fliegenangel aus dem ledernen Angelfutteral, steckte sie ineinander und schob das Angelfutteral ins Zelt zurück. Er setzte die Rolle auf und fädelte die Schnur durch die Ringe. Er mußte sie beim Einfädeln fest zwischen beiden Händen halten, sonst wäre sie durch ihr eigenes Gewicht wieder herausgerutscht. Es war eine schwere, doppelt verjüngte Fliegenschnur. Nick hatte vor langer Zeit einmal 8 Dollar dafür bezahlt. Sie war beschwert, damit sie sich rückwärts in die Luft heben und flach, schwer und gerade mit einer Fliege, die doch gar kein Gewicht besitzt, auswerfen ließ. Nick öffnete die Aluminiumschachtel mit den Vorfächern. Die Vorfächer waren zwischen den feuchten Flanellbäuschen zusammengewickelt. Nick hatte sie am Wasserkühler im Zug nach St. Ignace angefeuchtet. Zwischen den feuchten Bäuschen waren die Darmvorfächer geschmeidig geworden, und Nick wickelte eines von ihnen auseinander und knotete es mit einer Schlinge am Ende der schweren Fliegenschnur fest. Am Ende des Vorfachs befestigte er einen Haken. Es war ein kleiner Haken, sehr dünn und elastisch.
Nick saß mit der Angel auf den Knien und nahm ihn aus seinem Hakenbuch. Er probierte den Knoten und die Elastizität der Rute aus, indem er die Schnur straff zog. Es fühlte sich richtig an. Er gab acht, daß der Haken ihm nicht in den Finger ging.
Er machte sich zum Fluß auf, in der Hand die Angelrute. Um seinen Hals hing die Flasche mit Grashüpfern an einem Riemen, den er mit Schluppen um den Flaschenhals befestigt hatte. Sein Kescher hing an einem Haken an seinem Gürtel. Über seine Schulter hing ein großer Mehlsack, dessen Ecken zu Schweinsohren abgebunden waren. Die Schnur lief über seine Schulter. Der Sack schlug gegen seine Beine.
Nick fühlte sich unbeholfen und fachmännisch stolz mit der
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