Nick Adams Stories
untergegangen. Sein Packen war schwer, und die Riemen schmerzten, als er ihn auf den Rücken hob. Er lehnte sich mit dem Packen vornüber und nahm das lederne Angelfutteral auf und begann seinen Marsch von den Fichtenbäumen über die Farnkrautlichtung dem Fluß zu. Er wußte, es konnte nicht mehr als eine Meile sein.
Er kam eine mit Baumstümpfen bedeckte Böschung hinunter auf eine Wiese. Am Rand der Wiese strömte der Fluß. Nick war froh, an den Fluß zu kommen. Er ging durch die Wiese stromaufwärts. Seine Hose wurde vom Tau durchnäßt, als er ging. Nach dem heißen Tag war der Tau früh und schwer gefallen. Der Fluß machte kein Geräusch. Er strömte zu schnell und glatt dahin. Bevor Nick zu einem hochgelegenen Platz hinaufstieg, um sein Lager aufzuschlagen, sah er vom Rand der Wiese den Fluß entlang auf die steigenden Forellen. Sie kamen an die Oberfläche nach den Insekten, die aus dem Sumpf am anderen Ufer des Stromes kamen, als die Sonne unterging. Die Forellen sprangen aus dem Wasser, um sie zu schnappen. Während Nick durch das schmale Stück Wiese den Strom entlangging, waren Forellen hoch aus dem Wasser emporgeschnellt. Als er jetzt den Strom abwärts blickte, hatten sich die Insekten wohl auf der Wasseroberfläche niedergelassen, denn die Forellen fraßen gleichmäßig den ganzen Strom hinunter. Auf der langen Strecke, so weit hinunter, wie er sehen konnte, stiegen die Forellen auf und machten Kreise, so, wie wenn es zu regnen anfinge.
Der bewaldete, sandige Boden stieg an, und man übersah die Wiese, ein Stück Fluß und den Sumpf. Nick ließ seinen Packen und sein Angelfutteral zu Boden gleiten und sah sich nach einem ebenen Stück Erde um. Er war sehr hungrig, und er wollte sein Lager aufschlagen, bevor er abkochte. Zwischen zwei Strauchkiefern war der Boden ziemlich eben. Er nahm die Axt aus dem Packen und hackte zwei hervorstehende Wurzeln weg. Das ebnete ein Stück Erde, groß genug, um darauf zu schlafen. Er glättete den sandigen Boden mit der Hand und riß alle Farnbüschel mit den Wurzeln aus. Seine Hände rochen gut nach den Farnen. Er glättete die aufgewühlte Erde. Er wollte nicht, daß irgend etwas Buckel unter den Decken machen würde. Als er den Boden glatt hatte, breitete er seine drei Decken aus. Die eine legte er doppelt direkt auf die Erde. Die anderen beiden breitete er darüber.
Mit der Axt spaltete er ein helles Kiefernscheit von einem der Stümpfe ab und schnitt daraus Pflöcke für sein Zelt. Er brauchte lange, starke, die fest in der Erde staken. Nachdem er das Zelt ausgepackt und auf der Erde ausgelegt hatte, sah sein Packen, der gegen eine Strauchkiefer lehnte, viel kleiner aus. Nick band das Seil, das dem Zelt als Firststange diente, an den Stamm eines der Kiefernbäume, zog das Zelt mit dem anderen Seilende vom Boden hoch und band es an der zweiten Kiefer fest. Das Zelt hing auf dem Seil wie eine Decke auf einer Wäscheleine. Nick steckte einen Pfahl, den er zurechtgeschnitten hatte, unter die hintere Spitze der Zeltbahn und machte ein Zelt daraus, indem er die Seiten auspflöckte. Er pflöckte die Seiten straff aus und schlug die Pflöcke mit der flachen Axt tief in den Boden, bis die Seilschlingen mit Erde bedeckt waren und die Plane stramm wie ein Trommelfell war.
Vor die Öffnung des Zeltes spannte Nick Gaze, um die Moskitos auszusperren. Er kroch unter der Latte des Moskitoschutzes mit einer Reihe von Dingen aus seinem Packen durch, um sie ans Kopfende seines Lagers unter die schräge Plane zu legen. Drinnen drang das Licht durch die braune Plane. Es roch angenehm nach Leinwand. Schon hatte es etwas Geheimnisvolles und Gemütliches. Nick war glücklich, als er in dem Zelt umherkroch. Er war tagsüber nicht unglücklich gewesen. Dies jedoch war anders. Jetzt war alles getan. Das hatte getan werden müssen. Jetzt war es getan. Es war eine anstrengende Tour gewesen. Er war sehr müde. Das war geschafft. Er hatte sein Lager aufgeschlagen. Er war unter Dach. Nichts konnte ihm etwas anhaben. Es war ein guter Platz zum Lagern. Und er war da an dem guten Platz. Er war in seinem Heim, wo er es gemacht hatte. Jetzt war er hungrig.
Er kam heraus, kroch unter der Fliegengaze durch. Draußen war es ganz dunkel. Im Zelt war es heller.
Nick ging hinüber zu seinem Packen und fand mit den Fingern zuunterst in seinem Packen in einer papiernen Nageltüte einen langen Nagel. Er trieb ihn in den Kiefernstamm, hielt ihn knapp und schlug ihn behutsam mit der flachen Axt ein. Er
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