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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche
Autoren: Monica Davis
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ihr!«
    Kopfschüttelnd erwiderte sie: »Samstagmittag trifft sie sich immer mit ihren Freundinnen zum gemeinsamen Kochen und Essen. Vielleicht erwische ich sie noch zu Hause, ich rufe sie eben an und frage, ob ich am Nachmittag vorbeikommen kann. Oder soll ich sie direkt am Telefon fragen, was mit ihr los war?«
    Am liebsten wollte Nick gleich alles wissen, doch er musste sich mit eigenen Augen überzeugen, ob sie wirklich
seine
Emma war. »Nein, ich möchte mit.«
    »Das geht auf keinen Fall! Wenn sie dich erkennt, trifft sie der Schlag!«
    »Ich mach mich natürlich klein, damit sie mich nicht sieht.« Nick musste dorthin. »Bitte, Julie!«
    »Na gut, wir werden beide gehen«, sagte sie und griff erneut zum Telefon.
     
     

Kapitel 5 – Riesenschuhe und fliegende Salzstreuer
     
    Julie hatte Mrs. Warren erreicht und ausgemacht, am Nachmittag bei ihr vorbeizukommen. Seitdem lief Nick unentwegt im Zimmer auf und ab und murmelte vor sich hin, während sie an ihrem Schreibtisch saß und ihn dabei beobachtete.
    »Ob sie wirklich meine Emma ist?« Unwirsch fuhr er sich durchs Haar. »Dann hat sie geheiratet. Meinst du, sie hat mich schnell vergessen?«
    Wie zerstreut er wirkte. Und ein wenig traurig. Julies Herz verkrampfte sich. »Jetzt mach dich doch nicht verrückt. Bevor ich nicht mit Mrs. Warren geredet habe, würde ich mir nicht den Kopf zerbrechen.«
    »Ich kann an nichts anderes mehr denken. Wie sieht sie aus? Wie ist sie so? Was hat sie all die Jahre gemacht? Ach, ich hab so viele Fragen an sie.«
    »Du kannst ihr aber keine Fragen stellen, weil nur ich mit ihr rede.«
    »Ich weiß.« Auf einmal wirkte er noch unglücklicher. Doch plötzlich huschte ein Lächeln über seine Lippen. »Ich hab ne Idee!« Er eilte zu ihr an den Tisch, verlangte ein Blatt und begann sofort zu schreiben.
    Neugierig schaute sie über seine Schulter. »Was wird das?«
    »Ich notiere ein paar Dinge, die mich am brennendsten interessieren, damit du Emma ausfragen kannst.«
    »Sie wird wissen wollen, warum ich sie all das frage.« Obwohl er schnell schrieb, besaß er eine schöne Schrift. Und außerordentlich schöne Hände, mit langen, schlanken Fingern. Julie hatte noch nie auf die Hände eines anderen geachtet. Außer Josh und Martin war sie anderen Jungs auch noch nie so nahe gekommen. Ob Josh auf der Party mit ihr sprechen würde oder ob er lieber mit dem Busenwunder flirtete?
    Ihr Magen verkrampfte sich. Sie wollte jetzt nicht an Josh denken. Zum Glück besaß sie nun einen Flaschengeist, der sie ablenkte.
    Julie überflog Nicks Zeilen:
    Wieso bist du hierher gezogen?
    Hast du mich gesucht?
    Hast du Kinder?
    »Ich glaube, sie hat keine Kinder, zumindest hat sie nie welche erwähnt und Fotos sind mir auch keine aufgefallen. In ihrem Haus hängen nur Bilder von ihrem Mann.«
    »Lebt er noch?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er starb vor einigen Jahren an einem Herzinfarkt, soweit ich weiß.«
    Hast du mich vermisst?
    Julie deutete auf die letzte Zeile. »Das kann ich sie unmöglich fragen.«
    »Vielleicht doch, falls sich das Gespräch in diese Richtung bewegt.« Nick schaute so flehentlich zu ihr auf, dass sie ihm den Wunsch nicht abschlagen konnte. »Na gut.« Sie nahm den Zettel an sich und steckte ihn in ihre Umhängetasche, die sie auch zur Party mitnehmen wollte. Heute würde in vielerlei Hinsicht ein aufregender Tag werden. Sie mussten in wenigen Minuten nach unten gehen, Mittag essen. Es duftete bereits bis in ihr Zimmer.
    »Versuche dich zu konzentrieren, immerhin triffst du gleich auf meine Familie und die werden sich wie hungrige Löwen auf dich stürzen. Du brauchst einen klaren Kopf!«
    Er schaute sie an, als wäre sie nicht ganz dicht. Klar war er durcheinander. Julie wollte nicht in seiner Haut stecken, doch sie hatte Riesenangst, dass ihre Eltern ihn mit Fragen löcherten, die er nicht beantworten konnte.
    »Ich brauche noch Schuhe!«, rief er plötzlich und sprang auf.
    Stimmt, immerhin wollten sie auch noch auf die Party gehen. »Von Connor kann ich dir keine holen, der hat Lunte gerochen. Außerdem hat mein Bruder Riesenfüße.« Sie schaute auf Nick, der auch nicht gerade klein war, aber Connors Schuhe würden ihm wahrscheinlich trotzdem nicht passen. »Kannst du denn keine herbeizaubern? Du hast es ja auch geschafft, mein Puppenhaus umzudekorieren.«
    »Ich kann’s mal versuchen.« Mitten im Zimmer blieb er stehen, schloss die Augen, atmete tief durch und … nichts passierte.
    »Und?«, fragte sie vorsichtig,
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