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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche
Autoren: Monica Davis
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nachdem er das dritte Mal die Lider zusammengekniffen hatte und sich weiterhin nichts tat.
    »Verdammt, ich bin viel zu nervös!«
    »Ich könnte auf dem Dachboden nachsehen, ob wir da noch alte Schuhe haben. Vielleicht kannst du sie auf die richtige Größe zaubern.«
    »Nein, ich will das jetzt versuchen.« Er ballte die Hände zu Fäusten und atmete tief durch. »Womöglich hilft es mir aber, wenn ich ein Bild der Schuhe vor mir habe.«
    »Weißt du was?« Julie beugte sich über den Tisch, um auf der Tastatur ihres Computers herumzutippen, bis sich auf dem Monitor die neusten Herrenschuhmodelle zeigten. »Du suchst dir einfach online in einem Shop welche aus und wünschst sie dir dann her.«
    »Das ist Diebstahl«, murmelte er.
    »Mein Flaschengeist bekommt seinen Moralischen?« Sie grinste. »Wo kommen denn die Dinge sonst her, die du dir herbeiwünschst? Zum Beispiel die neuen Puppenmöbel?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Die Einrichtung war ja schon da. Ich hab sie nur … umgeformt.«
    »Okay, dann hab ich noch eine Idee.« Julie ging zum Puppenhaus, öffnete die Front und griff ins Schlafzimmer, um im Kleiderschrank herumzuwühlen. Auch wenn er äußerlich ganz anders aussah, herrschte innen das gewohnte Chaos. »Ich hab noch Slipper von Ken da drin.« Ganz unten fand sie das Paar winziger weißer Plastikpuppenschuhe, die sie zwischen die Fingerspitzen nahm und auf den Schreibtisch stellte. »So, und jetzt wünschst du dir, dass daraus diese Treter werden, und zwar in deiner Größe.« Sie zeigte auf eine Abbildung der Schuhe, die gut zu ihm passen würden. Sneaker , Obermaterial: Leder. Farbe: schwarz-anthrazit. An den Seiten besaßen die Schuhe zwei weiße Streifen, dazwischen waren verschiedene Ledersorten eingearbeitet worden, manche glatt, andere mit feinen Löchern, und zusammengehalten wurden sie mit breiten Nähten. Ob sie Nick gefielen? Zumindest sah er nicht abgeneigt aus.
    »Okay, ich versuche es.« Er setzte sich wieder hin und stellte die Minischuhe vor sich. Dann blickte er auf den Bildschirm und schloss die Augen.
    »Für Julie«, murmelte er. Es klang eher nach einem Liebeszauber.
    Als die Schuhe plötzlich zu wachsen begannen und Form und Farbe veränderten, starrte Julie wie gebannt darauf. »Wow, das ist einfach nur … wow!« Nick beim Zaubern zu beobachten war neu und ungewohnt. Könnte sie sich jemals daran gewöhnen? Mit der magischen Welt in Verbindung zu stehen, erschien ihr immer noch so unwirklich.
    Nick hatte mittlerweile die Augen geöffnet und verfolgte ebenso gebannt wie sie die Verwandlung. Die Schuhe sahen bereits denen auf dem Monitor sehr ähnlich, doch sie hörten nicht auf zu wachsen.
    »So große Füße hast du aber auch nicht«, sagte Julie und brachte rasch ihren Laptop in Sicherheit. »Nick?«
    Er war aufgesprungen, wobei er mit den Händen herumfuchtelte oder sich durchs Haar fuhr. »Verdammt!«
    Verdammt? Julie bekam es mit der Angst zu tun. Sie stand ebenfalls auf, den Laptop an ihre Brust gedrückt, und rief: »Jetzt ist aber gut!« Die Schuhe beanspruchten mittlerweile den halben Tisch! Die Gummisohlen knirschten beim Wachsen, und das Geräusch klang so schaurig, dass eine Gänsehaut über ihren Körper kroch.
    »Das muss ich festhalten, sonst glaube ich das später selbst nicht.« Sie klemmte sich ihren Computer unter den Arm und zückte ihr Smartphone, um hastig ein kurzes Video aufzunehmen.
    Als es plötzlich an der Tür klopfte, erschrak Julie beinahe zu Tode. Flehentlich starrte sie Nick an. Wenn jetzt jemand ins Zimmer trat?! »Tu doch was!«, wisperte sie. Der Tisch ächzte bereits unter dem Gewicht.
    »Für Julie, bitte, es muss klappen«, murmelte er und hielt beide Daumen gedrückt.
    Sie starrte zur Tür. Der Knauf drehte sich.
    »Nick«, flüsterte sie. »Mach schon!«
    Kurz bevor die Tür aufging, machte es »plopp«, die Schuhe fielen in sich zusammen und landeten auf dem Tisch – in normaler Größe.
    Atemlos ließ sich Julie auf den Stuhl fallen. »Das war knapp.«
    »Was machen denn die Schuhe auf dem Tisch?«, drang Moms Stimme an ihr Ohr.
    Nick und Julie drehten die Köpfe. Mom stand an der Tür und zog die Brauen nach oben, was sie immer tat, wenn ihr etwas missfiel.
    »Äh, das ist …« Sie kratzte sich am Kopf und stellte den Laptop zurück auf die Platte. Da ging es schon los, ihr Dschinn brachte sie in unerklärliche Situationen.
    »Das ist nur ein physikalisches Experiment, Mrs. Reynolds«, erklärte Nick und
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